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Ein Mann fuer Mom

Titel: Ein Mann fuer Mom
Autoren: Jude Deveraux
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finden zu können. Leslie hatte es beim Sex stets eilig gehabt, wollte ihn hinter sich bringen, um die nächste Aufgabe ansteuern zu können. Oder die nächste Frau, hatte Randy oft gedacht.
    Aber Frank schien alle Zeit der Welt zu haben. Als er in sie eindrang, hätte sie vor Verlangen fast laut aufgeschrien. Sie behielt ihn kurze Zeit in sich, genoß das Gefühl, wie er sie ausfüllte. Als er mit seinen samtweichen Stößen begann, glaubte sie, vor Lust sterben zu müssen.
    Er ließ sie nicht aus den Augen und schien genau zu wissen, wann sie sich dem Höhepunkt näherte. Dann stieß er so hastig in sie hinein, daß sie sicher war, ohnmächtig zu werden. »Baby«, flüsterte sie und wußte nicht, ob sie ihn so nannte oder wollte, daß ihr Wunsch erfüllt wurde.
    Später schmiegte sie sich zärtlich in seine Arme. Sie fühlte sich warm, geborgen, behütet und unendlich wohl. So schlief sie ein.
    Aber als sie am nächsten Tag erwachte, war Frank fort. Das Licht sagte ihr, daß es bereits Nachmittag sein mußte. Sie glaubte, er wäre vor der Hütte, aber auch dort war er nicht. Sie fand auch keine Nachricht, nichts. Nur sein ungemachtes Bett zeugte davon, daß er überhaupt dagewesen war.
    Eine Stunde später erschien Sandy mit den Pferden und sagte, er hätte den Auftrag, sie nach Hause zu bringen.

XI    
    Die Büros waren weihnachtlich geschmückt, aus der Ferne hörte man Lachen und das Klirren von Gläsern auf der alljährlichen Vorweihnachtsfeier von Montgomery-Taggert Enterprises. Aber in Franklyn Taggerts Büro gab es keine Dekorationen, keine Kerzen - nur Frank saß hinter seinem Schreibtisch und starrte auf die Papiere vor ihm.
    In den letzten zwei Monaten hatte er abgenommen, tiefe Schatten lagen unter seinen Augen. Und er schien auch seinen Geschäftssinn verloren zu haben, seinen Ehrgeiz, seine Lust auf Erfolg.
    »Hallo«, sagte eine zaghafte Stimme an der Tür. Er blickte auf und sah, daß Eli auf der Schwelle stand. Er hatte ihn seit zwei Jahren nicht gesehen, seit ihrer ersten Begegnung nicht mehr. Ihre Freundschaft hatten sie ausschließlich durch Briefe aufrechterhalten. Frank schickte seine Schreiben stets unter Elis Namen an ein Postfach in Denver.
    »Eli«, war alles, was er über die Lippen brachte. Zum erstenmal seit langer Zeit überzog ein Lächeln sein Gesicht. »Komm her«, sagte er und streckte die Hände aus.
    Eli schloß die Tür, und die Geräusche der Feiernden verklangen. Er lief um den Schreibtisch herum und baute sich vor seinem Freund auf.
    »Du siehst ja so schlecht aus, wie ich mich fühle«, meinte Frank. »Vermutlich bist du zu groß, um auf den Schoß genommen werden zu können, oder? «
    Eli wäre lieber gestorben, als es zuzugeben, aber ein Teil seines Zorns auf seinen Vater war der Trotz, mit dem er sich sagte, er brauche gar keinen Vater. »Nein, ich bin nicht zu groß«,  erklärte Eli und wurde von Franks starken Armen hochgehoben und auf seinen Schoß gesetzt wie ein kleines Kind. Eli war ziemlich groß, aber Frank war größer, und Eli stellte fest, wie sehr ihm die männliche Nähe eines Vaters gefehlt hatte.
    Zu seinem größten Entsetzen brach Eli in Tränen aus. Frank sagte kein Wort, hielt ihn nur umschlungen, bis Eli aufhörte, und reichte ihm dann ein blütenweißes Taschentuch.
    »Möchtest du mit mir darüber sprechen? «
    »Meine Mutter bekommt ein Kind. «
    »Ich wußte ja gar nicht, daß sie wieder geheiratet hat. «
    »Hat sie ja auch nicht. «
    »Oh. Das ist ein wenig problematisch. Braucht ihr Geld? «
    »Immer. Aber vor allem braucht sie einen Mann, der für sie sorgt. Ich kann nie von ihr fort, wenn sie nicht endlich jemanden hat, der sich um sie kümmert. «
    »Wenn du Geld brauchst... «
    »Nein! « entfuhr es Eli. »Ich will kein Geld von Ihnen. «
    »Okay. Aber was kann ich tun? «
    Eli schwieg eine Weile. »Warum haben Sie mir zwei Monate lang nicht geschrieben? «
    »Ich glaube nicht, daß du das verstehen würdest. «
    »Das sagen die Erwachsenen immer. Sie denken, Kinder sind zu dumm, um überhaupt etwas zu verstehen. Meine Mutter glaubt auch, ich würde nicht verstehen, warum sie ein Kind bekommt, aber den Vater nicht heiratet. «
    »Du hast recht. Wir setzen Kinder Situationen aus, glauben dann aber, daß sie sie nicht verstehen. Vielleicht wollen wir sie damit nur beschützen. « Frank holte tief Atem. »Ich habe etwas sehr Dummes getan: Ich habe mich verliebt. Nun sieh mich doch nicht so an. Vermutlich ist es ganz in Ordnung, daß ich
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