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Ein Mann für alle Fälle

Ein Mann für alle Fälle

Titel: Ein Mann für alle Fälle
Autoren: Jennifer Crusie
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keine Anstalten, ihn loszulassen. „Ich wollte es nur für den Fall, dass einer von uns beiden hier in einem Feuergefecht ums Leben kommt, vorsorglich schon mal gesagt haben.“
    „Hier wird niemand erschossen.“ Mitch versuchte Stormys Blick aufzufangen.
    „Ich liebe dich.“
    „Ich bring dich um, du Dreckskerl!“, rief Carlo und stürzte sich auf Mitch. Stormy wich kreischend zurück, dabei löste sich ein Schuss aus der Pistole und traf Carlo ins Bein.
    Carlo ging mit einem Aufschrei zu Boden, Gio fiel neben ihm auf die Knie, und dann läutete es wieder an der Tür.
    „Das ist mein Taxi.“ Stormy schob sich an Gio vorbei. „Lassen Sie mich durch, ich hab’s eilig.“ Sie warf Carlo noch einen flüchtigen Blick zu. „Sie sind selbst schuld. Sie hätten sich nicht bewegen dürfen.“
    Gio legte seinem Enkel eine Hand auf die Schulter.
    „Ich bin okay, Grandpa“, stieß Carlo heldenhaft zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und Mitch konnte ihm zum ersten Mal seinen Respekt nicht versagen. Er hatte zwar noch keine persönliche Bekanntschaft mit einer Kugel gemacht, aber er konnte sich gut vorstellen, dass es höllisch wehtat.
    Gio erhob sich und ging zur Tür.
    „Ich habe die Tickets, mein Täubchen“, sagte Newton, als er hereinkam. Dann blieb er wie angewurzelt auf der Schwelle stehen. „Was ist denn hier los? Ist das eine Abschiedsparty?“ Er stellte sich neben Stormy und nickte Mae zu. „Sie müssen Mabel sein. Freut mich, zu guter Letzt doch noch Ihre Bekanntschaft zu machen.“
    „Ganz meinerseits“, erwiderte Mae leise.
    „Du und Stormy?“, schaltete sich Mitch ein. „Darüber müssen wir noch mal reden, Newton.“
    „Nein!“ So energisch hatte Mitch Stormy noch niemals erlebt. „Wir müssen sofort von hier verschwinden“, sagte sie zu Newton. Sie lehnte sich an ihn, und Mitch sah, wie sein Freund einen Moment lang die Augen schloss.
    Mitch seufzte. Er konnte nur hoffen, dass es Newton in Südamerika gefallen würde, denn an eine Rückkehr war nicht zu denken.
    Plötzlich trat Newton hinter Stormy und riss die Hand, in der sie die Pistole hielt, nach oben. Wieder löste sich ein Schuss, die Kugel fräste sich in die Decke. Eine Sekunde später hatte Newton der völlig überraschten Stormy die Waffe auch schon entwunden.
    „Newton!“, sagte Stormy fassungslos, doch er schüttelte nur den Kopf.
    „Hast du geglaubt, ich spiele den Trottel für dich,
Sweetheart?“
    Empört stieß Mae Mitch beiseite und baute sich drohend vor Newton auf. „Sie Dreckskerl, wollen Sie damit sagen, dass Sie die Absicht haben, die Frau, die Sie lieben, zu verraten?“
    Newton zuckte gleichmütig die Schultern. „Das Leben ist hart, Mabel.“ Er wandte seine Aufmerksamkeit Gio zu. „Offnen Sie die Tür und winken Sie mit einem Taschentuch. Es ist das Zeichen für die Polizei.“
    „Die Polizei?“ Stormys Knie gaben nach, sie glitt wie in Zeitlupe zu Boden. „Jetzt ist alles aus“, flüsterte sie.
    Mitch starrte Newton an. „Hast du wenigstens dafür gesorgt, dass sie einen guten Anwalt bekommt?“
    „Sicher“, erklärte Newton. „Noch bevor ich die Polizei angerufen habe, habe ich Nick benachrichtigt.“ Er sah Stormy an und lächelte. „Ich habe ihm gesagt, dass er eine wunderschöne Frau verteidigen muss, die ihren Liebhaber aus Leidenschaft getötet hat.“
    Stormy schlug die Hände vors Gesicht.
    „Und was hat er geantwortet?“, erkundigte sich Mitch.
    „Er sagte: ‚Mae hat Mitch erschossen?““
    „Glauben Sie nur nicht, dass ich das nicht schon öfter in Erwägung gezogen hätte“, versicherte Mae, die neben Carlo auf dem Boden kniete und ein Taschentuch auf seine Wunde presste.
    Fünfzehn Minuten später hatten Stormy und Newton zusammen mit der Polizei das Haus verlassen, und die Sanitäter, die irgendjemand benachrichtigt hatte, legten Carlo auf die Trage.
    „Warten Sie noch einen Moment. Ich muss nur noch eine Kleinigkeit ein für alle Mal klarstellen.“ Mae stellte sich ihnen in den Weg und fixierte Carlo streng, wobei sie auf Mitch deutete. „Ich werde diesen Mann heiraten, kapiert?“
    „Dann bring ich ihn um!“, stieß Carlo zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Mitchs Blick wanderte angewidert von Carlo zu Gio und blieb schließlich auf Claud ruhen. „Wissen Sie …“, sagte er, nun an alle gewandt, „… bisher habe ich noch nicht Ja gesagt. Vielleicht heirate ich Mae ja gar nicht. Es gibt noch so viele Bibliothekarinnen, die ich nicht …“
    „Halt
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