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Ein magischer Schultag

Titel: Ein magischer Schultag
Autoren: Manfred Mai
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Umhang mit goldenen Glitzer-Sternen und hatte einen roten Zylinder auf dem Kopf. Unter dem Zylinder quollen grüne Wuschelhaare hervor und mitten im Gesicht saß eine lustige Knubbelnase.
    In der rechten Hand hielt er einen schwarzen Zauberstab.
    Alino begleitete die Kinder seit der ersten
Klasse und alle mochten ihn.
    „Wirf ihn!“, rief Lene, die vor der Tafel stand. „Alino soll fliegen!“
    Mathilda warf den kleinen Zauberer über die Köpfe der Kinder und Lene fing ihn auf.
    „Jetzt du!“, rief Mathilda.
    Lene warf Alino mit viel Schwung hoch - so hoch, dass er gegen die offene Leuchte flog, wo er die Stelle berührte, in die die Röhre gesteckt werden musste, damit sie leuchtete.

    „Autsch!“, rief Alino.
    Mathilda starrte mit offenem Mund nach oben. Vor lauter Überraschung fing sie den kleinen Zauberer nicht auf, sodass der ziemlich unsanft auf dem Boden landete.
    „Autsch!“, rief er noch einmal.

Krötenschleim und Mäusedreck
    Die Kinder drängten sich um Alino.
    „Was glotzt ihr mich so an?“, fragte er, stand auf und rieb sich den Po. „Hättet ihr mich lieber aufgefangen, dann würde mir mein armer Po jetzt nicht so wehtun.“Er fuchtelte mit seinem Zauberstab herum. „Ich hätte gute Lust, euch alle auf den Mond zu zaubern!“
    Die Kinder wichen erschrocken zurück. „Ent … Ent … Entschuldigung“, stotterte Mathilda.
    „Wa … wa … warum bist du denn auf einmal lebendig?“, fragte Damir.

    „Weil da oben an der Decke etwas in mich gefahren ist“, antwortete Alino.
    „Strom“, entfuhr es Hanna. „Das war Strom.“
    „Kann sein“, brummelte Alino.
    „Jedenfalls war es teuflisch heiß.“
    „Kannst du wirklich zaubern?“, fragte Pummel leise.
    „Klar! Oder glaubst du, ich habe meinen Zauberstab, um damit in der Nase zu bohren?“

    „Aber … aber …“Pummel wusste nicht mehr, was er sagen sollte, und das kam bei ihm ganz, ganz selten vor.
    „Du glaubst mir anscheinend nicht“, sagte Alino.
    „Ich … äh … doch!“, stotterte Pummel.
    „Krötenschleim und Mäusedreck, Tigerzahn und Schlangenspeck, Hasenohr und Rabenei, fertig ist die Zauberei!“
    Kaum hatte Alino diesen Zauberspruch ausgesprochen und mit seinem Zauberstab ein Kreuz in die Luft gemalt, saß Pummel auf dem Schrank.

    Die Kinder rissen Mund und Augen auf. „Hilfe!“, rief Pummel. „Hiiiiilfe!“
    „Was ist denn hier los?“, fragte Frau Krüger, die eben ins Zimmer kam.
    „Tobias, was machst du da oben?“

    Die Kinder umringten ihre Lehrerin und redeten von allen Seiten auf sie ein. In dem Durcheinander verstand sie nur:
    „Alino … lebendig … zaubern …“
    „Ruhe!“, rief Frau Krüger so laut, dass sich ihre Stimme überschlug.
    Die Kinder verstummten.
    „Du kannst aber laut brüllen“, sagte Alino.
    „Hä?“, rutschte es Frau Krüger heraus. Sie schaute den kleinen Zauberer mit großen Augen an.

    „Das gibt’s nicht! Das ist unmöglich“, murmelte sie. „Maxi, kneif mich mal in den Arm!“
    „Ich … äh … ja …“Zögernd hob er die Hand und kniff seine Lehrerin leicht. Er traute sich nicht, sie fester zu zwicken.
    „Seht ihr alle, was ich sehe?“, fragte sie die Kinder.
    „Ja“, bekam sie zur Antwort.
    „Ich will hier runter!“, rief Pummel.
    Alle Köpfe drehten sich in seine Richtung.
    „Wie bist du überhaupt …?“Frau Krüger zögerte. „Sag jetzt bitte nicht …“
    „Doch, der hat mich hier auf den Schrank gezaubert“, sagte Pummel und zeigte auf Alino. „Jetzt soll er …“

    „Nein!“, fiel ihm Frau Krüger ins Wort, ging zum Schrank und half Pummel herunter.
    „Setzt euch jetzt bitte auf eure Plätze“, sagte sie.
    „Und wo ist mein Platz?“, fragte der kleine Zauberer.
    „Dein Platz?“Frau Krüger rieb nachdenklich ihr Ohrläppchen. Sie konnte das Ganze immer noch nicht fassen. Mathilda und Lene erzählten ihr alles noch einmal langsam und der Reihe nach.
    Die Lehrerin schüttelte den Kopf und sagte gleichzeitig: „Das kann nicht sein, aber ich sehe es ja mit meinen eigenen Augen.“Sie atmete tief durch. „Also gut, dann ist unser Alino ab heute
nicht mehr nur in unserer Fantasie lebendig, sondern eben auch in Wirklichkeit.“
    „Genau“, sagte der kleine Zauberer. „Und ich setz mich auf deinen Tisch. Von dort kann ich alles gut sehen.“

Erstaunlich, wirklich erstaunlich!
    In der Deutschstunde teilte Frau Krüger ein Arbeitsblatt aus, auf dem es einen Text mit vielen Lücken gab. Die fehlenden Wörter standen unter dem Text
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