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Ein magischer Schultag

Titel: Ein magischer Schultag
Autoren: Manfred Mai
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kann ich nur sagen, er macht seine Sache gut, sehr gut sogar.“Der Schulrat tätschelte Alino und setzte ihn wieder auf den Tisch. „Der kleine Kerl sieht erstaunlich echt aus. Ich habe fast das Gefühl, er schaut mich an.“
    „Äh … ja … er … die Handpuppe ist wirklich sehr gelungen“, sagte Frau Krüger. Und um den Schulrat von Alino abzulenken, fügte sie noch hinzu:
    „Sollen die Kinder noch etwas machen?“„Was … äh … nein, danke, ich habe genug gesehen.“
    Der Schulrat verabschiedete sich. An der Tür drehte er sich noch einmal um.
    Alino hatte hinter seinem Rücken Faxen gemacht. Aber blitzschnell saß er wieder still, als sei er eine gewöhnliche Handpuppe.
    „Erstaunlich, wirklich erstaunlich“, murmelte der Schulrat.
    Kaum war er mit der Schulleiterin draußen, beschwerte sich Alino: „Der Kerl hätte mich beinahe erdrückt! Am liebsten hätte ich ihn in die Finger gebissen.“
    „Zum Glück hast du das nicht getan“, sagte Frau Krüger.

    „Ist der dein Chef?“, fragte Alino.
    „So etwas Ähnliches.“
    „Dann war es doch gut, dass ich ein bisschen gezaubert habe.“
    „Also … ja, in diesem Fall schon. Das muss ich zugeben.“Die Lehrerin lächelte. „Danke, Alino!“
    „Bitte, bitte, gern geschehen.“

Wie ein Vogel
    Nach der großen Pause hatte die 2. Klasse Sport in der Turnhalle. Die Mädchen und Jungen holten ihre Sportsachen aus dem Klassenzimmer.
    „He, ich will auch mit!“, rief Alino.
    Mathilda nahm ihn vorsichtig in die Hand. „Mit dir wird es bestimmt lustig.“

    „Ich werde tun, was ich kann“, versprach der kleine Zauberer.
    In den Umkleidekabinen zogen sich die Kinder um. Dann liefen sie in die Halle.
    Pummel lief nicht, er watschelte und war wie immer der Letzte.

    „Beweg dich, Tobias!“, sagte Frau Krüger. „Du bist doch kein alter Mann.“
    Sofort beugte Pummel den Rücken, machte kleine, schlurfende Schritte und kam daher, als wäre er mindestens hundert Jahre alt.
    Die Lehrerin schüttelte schmunzelnd den Kopf.
    „Du musst später unbedingt Schauspieler werden. Aber jetzt solltest du dich erst mal warmlaufen. Also los, drei Runden um die Halle!“
    Maxi lief wie immer vorneweg, gefolgt von Damir, Shila und all den anderen. Am Schluss liefen Paulchen, Kathi und Pummel, der schon nach einer Runde schlappmachte.

    „Dranbleiben!“, feuerte Frau Krüger ihn an.
    Aber das schaffte Pummel nicht, obwohl er alles gab. Nach den drei Runden warf er sich auf den Boden und schnaufte wie ein Walross.
    „So, jetzt seid ihr warm und wir können anfangen“, sagte die Lehrerin.
    „Anfangen?“, keuchte Pummel. „Ich bin tot, mausetot!“
    Er schloss die Augen und rührte sich nicht mehr.
    Da schlich sich Maxi an und kitzelte Pummel, sodass der kreischend hochfuhr.

    „Du bist ein …“
    „Tobias!“, rief Frau Krüger.
    Lautlos vollendete Pummel seinen Satz.

    Als erste Aufgabe nach dem Warmlaufen stand ein Sprung über den halben Kasten an. Nachdem das Gerät, das Sprungbrett und die Matten bereit waren, stellten sich die Kinder der Reihe nach auf. Maxi, der beste Sportler, war wie immer der Erste.

    „Beim ersten Durchgang springt ihr bitte auf den Kasten und von dort wieder hinunter“, sagte Frau Krüger.
    Maxi lief an, ließ sich vom Sprungbrett hochfedern, landete auf dem Kasten und sprang in den sicheren Stand. Für ihn war diese Übung kein Problem, ebenso wenig für die anderen guten Sportler der Klasse. Bei einigen Kindern musste die Lehrerin allerdings Hilfestellung geben.
    Als Letzter war Pummel an der Reihe. Im Schneckentempo näherte er sich dem Sprungbrett, sprang drauf, als wolle er es in den Boden rammen, und landete dann bäuchlings auf dem Kasten. Maxi, Damir und ein paar andere Kinder lachten ihn aus.

    „Pummel macht den Kasten noch kaputt“, spottete Maxi.
    „Man macht sich nicht über Kinder lustig, die nicht so sportlich sind wie man selbst!“, tadelte ihn Frau Krüger.
    Dann wandte sie sich an Pummel:
    „Du musst schneller anlaufen, Tobias. Dein Anlauf …“
    „Der Kasten ist zu hoch“, meckerte
Pummel.
    „Das darfst du nicht denken, sonst scheint er immer höher zu werden, wenn du anläufst“, entgegnete die Lehrerin.
    „Komm, versuch’s noch mal. Du schaffst es!“
    Pummel trottete zurück, holte tief Luft und lief an. Er gab alles, sprang ab und schnellte vom Sprungbrett hoch, dass er über Frau Krüger und den Kasten flog.
    Die Kinder guckten wie Kühe, wenn’s donnert.
    „Er fliegt!“, rief Maxi.
    Pummel
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