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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft
Autoren: Marguerite Kaye
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dieser Mann, der meinen Schuldschein nun hat, der Marquis of Alchester ist. Vielleicht hat sie es ja auch Clarissa erzählt, und die ist zu ihm gegangen, um Aufschub zu erbitten. Ach, herrje, es ist alles meine Schuld!“
    Kit hatte Mühe, Lady Marias Ergüsse zu verstehen, und registrierte nur, dass Clarissa den Marquis sehr wahrscheinlich in dieser Angelegenheit aufgesucht hatte. „Madam, gehen Sie nun besser nach Hause, und warten Sie dort auf Nachricht von mir. Ich glaube, ich weiß, wo Ihre Tochter ist. Ängstigen Sie sich nicht.“
    „Nein? Was haben Sie denn vor?“
    „Ich werde mir Clarissa zurückholen, und dann werde ich sie heiraten! Aber es ist keine Zeit, das mit Ihnen zu erörtern. Jede Minute ist kostbar.“ Mit diesen Worten eilte er hinaus und überließ Lady Maria seinem Butler.
    In kürzester Zeit war Kit fertig zum Aufbruch. Zweifellos würde Alchester sein Gut nahe Thornwood Manor aufsuchen, da er sich bei dem Zustand seiner Finanzen eine längere Reise – vielleicht gar ins Ausland – nicht leisten konnte, und bestimmt auch keine vierspännige Chaise, mit der er schnell vorangekommen wäre. Seinen Vorsprung konnte Kit leider nicht einschätzen, aber vermutlich stand die Chance, ihn auf seinem schnellsten Pferd einzuholen, nicht schlecht. Und wie er Clarissa kannte, würde die es an Einfallsreichtum, Alchester abzuwehren, nicht fehlen lassen. Den Gedanken, dass er zu spät kommen könnte, verbot er sich.
    Kaum auf freier Landstraße, trieb er sein Pferd an, und während sie im rasenden Galopp dahin fl ogen, wiederholte er sich immer wieder die einzige Äußerung Lady Marias, die ihm etwas bedeutete – dass Clarissas Herz gebrochen sei. Clarissa liebte ihn! Natürlich liebte sie ihn!
    Warum nur hatte er ihr nicht längst gesagt, dass er sie liebte? Er hatte Erklärungen hervorgesprudelt, wo er seine Liebste einfach hätte in die Arme nehmen und küssen müssen. Er hatte angenommen, sie müsse wissen, wie ihm zumute war. Er nahm sich vor, ihr für den Rest ihres Lebens jeden Tag zu sagen, dass er sie liebte, wenn er sie nur rechtzeitig erreichte.
    Alchester, in seliger Unkenntnis, dass er Grund zur Eile gehabt hätte, war mit dem Tempo seiner zweispännigen Kutsche durchaus zufrieden. In deren Innerem gab Clarissa immer noch vor zu schlafen, während ihr Geist rastlos nach einer Möglichkeit zu entkommen suchte.
    Sie waren etwa zwei Stunden unterwegs, als der Wagen ausrollte und zum Stehen kam. Ein Hornsignal kündigte an, dass ein Pferdewechsel anstand. Ein Gähnen vortäuschend schlug Clarissa die Augen auf und fragte gespielt verschlafen: „Wo sind wir, Mylord?“
    Alchester beobachtete sie, ein träges Lächeln auf den Lippen. Ihre Frage umgehend sagte er: „Die Pferde müssen gewechselt werden. Falls Sie wünschen, können Sie eine kleine Erfrischung einnehmen. Nur eines, Madam – ich durchschaue Sie. Versuchen Sie gar nicht erst, mir zu entwischen; dies ist nur eine kleine Station, der Wirt kennt meine Wünsche und wird dafür sorgen, dass wir beide allein und ungestört bleiben. Wenn Sie also Ärger machen oder schreien, kann das für Sie nur peinlich enden.“
    „Mylord“, entgegnete sie trotz ihrer wachsenden Furcht mit aller Würde, derer sie fähig war, „man wird mich über kurz oder lang fi nden, also brechen Sie hier lieber ab, ehe es zu spät ist. Lassen Sie mich gehen, dann will ich über ihr schändliches Verhalten Stillschweigen bewahren.“
    Sein leises, boshaftes Lachen verursachte ihr eine Gänsehaut. „Sie haben wirklich Mut, meine Liebe“, sagte er spöttisch. „Es wird mir ein Vergnügen sein, Sie zu zähmen. Ich würde es sogar ohne die zusätzliche Würze, dass ich Rasenby etwas stehle, genießen, und das ist keine Schmeichelei.“
    Sie sah, dass sie im Hof eines schäbigen Gasthofs standen. Der Marquis packte sie beim Arm, half ihr den Tritt hinab und schob sie grob durch den Eingang, einen Flur entlang in einen im hinteren Teil des Hauses gelegenen Salon. Auf dem Tisch warteten Kaffee und eine Karaffe, weit und breit war kein Mensch zu sehen. Alchester musste es so bestellt haben, denn auch die Knechte, die sich der Pferde annahmen, hatten sie nicht beachtet, als er mit ihr vorbeiging.
    Bewusst langsam zog Clarissa ihre Handschuhe aus, legte sie sorgsam zur Seite und schenkte sich, mühsam ihre Hände ruhig haltend, eine Tasse Kaffee ein.
    „Ich wiederhole, Sir“, sagte sie bemüht ruhig, „Sie verfehlen Ihr Ziel. Ich bedeute Lord Rasenby nicht das
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