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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft
Autoren: Marguerite Kaye
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Gouvernante werden.“
    „Woher kennst du meine Pläne?“
    „Was? Ach ich weiß nicht, hat meine Schwester wohl heut Morgen erwähnt. Aber warum, um Himmels willen, ist das wichtig?“
    „Was hat deine Schwester damit zu tun?“
    Zu spät erinnerte Kit sich, dass Lady Constance ihr den Besuch bei seiner Schwester verschwiegen hatte. Zu spät auch wurde ihm klar, wie Clarissa unter diesem Gesichtspunkt seinen Antrag einschätzen würde. Zum ersten Mal in seinem Leben waren seine Gefühle der Vernunft vorausgeeilt. Hastig stammelte er: „Nichts hat sie damit zu tun. Ich … sie kam heute Morgen zufällig vorbei.“
    „Und warum bitte sollte sie sich für meine Pläne interessieren? Sie kennt mich nicht mal. Also was ist los, Kit?“
    „Deine Tante und meine Schwester sind befreundet“, entfuhr es ihm. „Sie hat Letitia von dir erzählt, und die war natürlich wenig erfreut über mein Verhalten, was sie mir heute Morgen ausdrücklich zu verstehen gegeben hat.“
    „Meine Tante kennt deine Schwester? Ja, ich erinnere mich vage, dass sie einmal etwas dergleichen erwähnte. Aber ich dachte, sie ganz besonders würde diese Geschichte nicht ausplaudern wollen. Ach, das ist abscheulich. Und sie hatte mir doch versprochen, niemandem etwas zu sagen.“
    „Na ja, natürlich hat sie damit gerechnet, dass meine Schwester mir die nötigen Schuldgefühle ein fl ößen würde, und ich hab es verdient, für den Schmerz, den ich dir zugefügt habe. Wirf es ihr nicht vor.“
    „Ich sagte ihr, dass ich alles aus freien Stücken tat. Ich frage mich nur, wieso du plötzlich um meine Hand bittest? Was hat deine Schwester damit zu tun? Gestern warst du wenig dazu geneigt. Was also ließ dich deine Meinung ändern?“
    „Gestern war ich nicht ich selbst. Ich sah nicht klar. Aber jetzt weiß ich, dass ich dich will, nur dich, mehr als alles andere. Und du willst mich doch auch.“
    „Sagtest du nicht selbst, dass Leidenschaft vergeht?“
    „Das war ein Irrtum. Das zwischen uns ist etwas Besonderes. Nie zuvor habe ich so empfunden.“
    „Aber das bedeutet nicht, dass du in einem Monat noch das Gleiche fühlst. Soweit ich weiß, bist du nicht sonderlich beständig.“
    „Clarrie, du bist anders“, rief Kit verzweifelt. „Und auch ich bin nicht mehr der Gleiche, du hast mich verändert. Ich bereue so sehr, dass ich dir nicht geglaubt habe.“
    „Aber das ist es eben, Kit. Du hast mir nicht geglaubt, und bei nächster Gelegenheit würdest du mir wieder nicht glauben. Wenn deine Schwester dir nicht ein Licht aufgesteckt hätte, stündest du nun nicht hier, und dir wäre nicht eine Sekunde in den Sinn gekommen, mich heiraten zu wollen.“
    „Nein, das stimmt nicht – also, nicht ganz. Ich hätte es irgendwann eingesehen, glaub mir. Wichtig ist doch nur, dass ich endlich zu Verstand gekommen bin.“ Er sah, dass sie sich immer weiter vor ihm verschloss. Er hatte es völlig falsch angepackt. „Clarissa, ich möchte, dass du mich heiratest. Das ist mein erster Antrag, ich habe noch nie zuvor um jemanden angehalten. Du bist die Erste und Einzige. Bitte, Clarissa, bitte sag Ja, sag, du willst meine Frau werden.“
    „Als ich gestern Ja sagte, hatte ich deine Frage leider betrüblich falsch aufgefasst. Das wird mir nicht noch einmal passieren. Danke für die Ehre, Kit, aber ich kann leider nicht annehmen“, sagte Clarissa fest, doch sie sah seine Betroffenheit und hielt nur mit Mühe ihre Tränen zurück. Sie biss sich auf die Lippe, um nicht ihr Ja herauszuschreien. Am liebsten wäre sie zu ihm gelaufen, um den Schmerz aus seinem Gesicht fortzustreicheln und ihm ewige Liebe zu schwören. Einzig ihr Stolz hielt sie davon ab. „Kit, meine Gefühle zählen hier nicht, denn du willst mich ja gar nicht heiraten. Du möchtest nur korrekt handeln. Doch das muss nicht sein, denn ich betone noch einmal: Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen. Du nahmst mir nichts, was ich dir nicht freudig gab.“
    „Clarrie, bitte, ich habe dir sehr wehgetan, ich weiß, aber ich will es wiedergutmachen.“ Er streckte ihr seine Hand entgegen, doch sie wandte sich ab.
    „Nein, Kit, dein Mitleid will ich nicht. Und nun lass mich allein, ich kann nicht mehr. Es war ein schönes Abenteuer, wirklich, und ich habe jeden Augenblick genossen, aber es ist vorbei.“
    „Ich verstehe“, sagte er bitter. Zorn und Schmerz spiegelten sich in seiner Miene, und verwirrt von ihrer Ablehnung fi el ihm nichts mehr ein, wie er sie überreden, was er sagen könnte.
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