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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady
Autoren: Heather Graham
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PROLOG
     
    Ein Teufelspakt
     
    Grayfriar Castle, als Castle Rock bekannt, im schottischen Hochland, Herbst 187O
    Als jemand in den steinernen Torbogen trat, der vorn Balkon ins Herrschaftsschlafzimmer der Festung führte, schreckte David sofort aus dem Schlaf hoch. Die Kriegsjahre in Amerika und die Lektionen, die er beim Sioux-Volk seines Bruders gelernt hatte, veranlassten ihn, bei jedem leichten Luftzug zu erwachen.
    »David?« fragte eine verführerische Flüsterstimme. Sie stand in der Tür, umflossen vom Sternenlicht und dem schwachen Widerschein des Kaminfeuers, eine schlanke Gestalt im Seidenhemd, das sich an ihren wohlgeformten Körper schmiegte. Schwarz wie Ebenholz, flatterte ihr langes Haar im Nachtwind. Ein Instinkt hatte David geweckt und erregte ihn.
     
    ***
     
    Aber vor dieser Lady musste er sich hüten, denn im Lauf der Jahre waren sie oft aneinandergeraten. Meistens hatte er es genossen, sie herauszufordern. Und eines Tages würde er ihr die Arroganz heimzahlen.
    Natürlich lebten sie in der modernen Welt. Doch nach den alten Traditionen, die im Hochland immer noch galten, war er der Oberherr.
    Das schien die Lady zu stören, was allerdings keine Rolle spielte. Seit Jahrhunderten wohnten sein und ihr Clan in und um Craig Rock herum. Er war der Erbe der DouglasLändereien, während sie nach dem Tod ihres Vaters vor drei Jahren den MacGinnis-Titel und den Grundbesitz geerbt hatte.
    Im Gegensatz zu ihr war er in der Welt herumgekommen und hatte in vielen Schlachten gekämpft. Sie. kannte nur die Highlands. Behütet von ihrem Clan, der sie möglichst gut verheiraten wollte, war sie aufgewachsen. David erinnerte sich stets an ihre Position, wenn sie ihm hochnäsig gegenübertrat.
    Aber nun war sie kein Kind mehr. Zweifellos wusste sie, welche Wirkung sie auf die Männer ausübte. Er hatte oft gedroht, ihr bessere Manieren beizubringen, und sich insgeheim gefragt, wie weit er dabei gehen würde.
    Und jetzt ...
    Auf Zehenspitzen stieg sie die Steinstufen herab und näherte sich dem Bett. Als er blitzschnell ihr Handgelenk packte, stieß sie beinahe einen Schreckensschrei aus. »David!«
    »Wen hast du denn sonst in meinem Bett erwartet? Falls du dich zu mir gesellen willst - davon möchte ich dir dringend abraten. Verschwinde lieber! Für eine junge Lady schickt es sich nicht, mitten in der Nacht ihren Oberherrn zu besuchen, wenn er nackt unter seiner Decke liegt. «
    Erbost entzog sie ihm ihre Hand. »Ich muss mit dir reden.«
    »Für dieses Gespräch hast du eine aufregende Kleidung gewählt«, meinte er und stützte sich auf einen Ellbogen, um das dünne, durchscheinende Nachthemd zu betrachten. »Und einen ebenso faszinierenden Zeitpunkt. «
    »Natürlich will ich nicht hier mit dir sprechen. Aber du bist so schwer zu erreichen. Du musst mich in den Stall begleiten.«
    »So? Muss ich das?« Spöttisch hob er die Brauen. »Komm morgen in mein Arbeitszimmer, Shawna«, befahl er und wandte sich ungehalten ab.
    Eigentlich dürfte ihn ihr nächtlicher Besuch nicht überraschen. An diesem Tag hatte er Beweise für die verbrecherischen Aktivitäten von Shawnas närrischem jungen Vetter Alistair erhalten und gedroht, ihn anzuklagen, da er fortwährend Douglas-Gelder für sein eigenes Bankkonto abzweigte. Das beabsichtigte David nicht - ein eindringliches Gespräch mit Alistair würde genügen. Aber irgendwann könnte der Junge einen ernsthaften Konflikt mit dem Gesetz heraufbeschwören, und dann wäre Ihre Ladyschaft auf Douglas' Gnade angewiesen.
    Er ahnte, dass Shawna ihren Stolz nur mühsam zurückhielt. Niemals würde ihr Vetter dem Oberherrn gegenübertreten, um zu verhandeln oder zu kämpfen, denn er wusste, dass er den kürzeren ziehen würde. Im gesetzlosen amerikanischen Westen hatte David fechten gelernt und eine Meisterschaft entwickelt, der sich Alistair trotz des Unterrichts bei französischen Experten nicht gewachsen fühlte. Auch im Faustkampf war er Douglas unterlegen. Der Bursche mochte leichtsinnig sein, aber er war nicht dumm. Hatte er Shawna hierhergeschickt? Und was führten die beiden im Schilde?
    Ihre Finger berührten Davids nackte Schulter. »Oh, du hochmütiger Aristokrat! Ich muss mit dir reden. Bitte!«
    Er wandte sich wieder zu ihr, nicht aus Mitleid, sondern aus Neugier. Wie viel würde sie der Familienehre zuliebe riskieren?
    »Bitte!« wisperte sie noch einmal.
    Er seufzte tief. »Verschwinde. Ich komme gleich.«
    »Und du wirst es niemandem erzählen?«
    »Um diese Zeit
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