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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady
Autoren: Heather Graham
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wohlgesetzten, höflichen Worten kündigte er seinen Besuch in Craig Rock an. Wann er eintreffen und wie lange er bleiben würde, wisse er noch nicht. Seinetwegen solle sie keine Umstände machen und die Herrschaftsgemächer in Castle Rock weiterhin bewohnen. Immerhin habe sie die Ländereien während seiner Abwesenheit gut verwaltet und sei im Grunde die Herrin. Er habe zum zweiten Mal geheiratet und freue sich, gemeinsam mit seiner Frau und einigen Freunden den väterlichen Familiensitz wiederzusehen. »Wenn Du die politischen Ereignisse in den Zeitungsberichten verfolgt hast, bist Du sicher über den Disput zwischen dem Volk meiner Mutter und der amerikanischen Regierung informiert. Diese Situation kompliziert meine persönlichen Pläne, und es wäre möglich, dass ich Schottland bald wieder verlassen muss. Hoffentlich bereitet Dir unsere Ankunft keine Unannehmlichkeiten ... «
    Wie sie sich entsann, war Andrews erste Frau, eine Sioux, an einer Krankheit gestorben. Lächelnd hob sie den Kopf. »Oh, er hat wieder geheiratet. Das freut mich. «
    »Warum denn, um Himmels willen?« rief Gawain erbost. »Nun kann er viele dunkelhäutige kleine Wilde zeugen, die hierherkommen und unsere Ländereien beanspruchen werden. «
    »Die DouglasLändereien haben uns niemals gehört, wenn wir auch davon profitieren.«
    »Trotzdem müsste der Douglas-Besitz an dich gehen. In Craig Rock hat Andrew - Laird Hawk, nicht wahr? nichts zu suchen. Er ist Amerikaner und ein halber Indianer. Deshalb sollte er beim Volk seiner Mutter bleiben, bei seinen Pfeilen und Bögen und Büffeln, in seiner wilden Prärie.«
    »Onkel, dieses Land, auf dem wir leben, ist sein Eigentum.«
    »Aye, mein Mädchen, aber schon vor Robert dem Teufel verteidigten die Hochländer, was ihnen die habgierigen englischen Könige abluchsen wollten. Und dank ihrer Kampfkraft retteten sie ihre Heimat. Seit langer Zeit sind die Douglas und die MacGinnis durch Eheverträge verbunden. Wenn die Douglas-Dynastie ausstirbt, erbt der MacGinnis-Clan die Ländereien und den Titel, einem alten Gesetz zufolge.«
    »Offensichtlich ist Andrew gesund und munter«, betonte Shawna, doch er schien ihr nicht zuzuhören.
    »Probleme in Amerika ... Ja, dort drüben versuchen sie die Rothäute auszurotten. Vielleicht muss Andrew auch daran glauben, bevor er einen Stammhalter zeugen kann. «
    »Und wenn seine Frau bereits ein Baby erwartet?«
    »Jedenfalls ist er Amerikaner, während ich immer, nur für dieses Land hier gelebt und gearbeitet habe.«
    »Als dem alten Laird das Herz brach, ging er nach Amerika, und ich versprach ihm, seinen Besitz zu verwalten, so wie es unsere Tradition erfordert. Wir vereinbarten auch, die zusätzliche Verantwortung würde der Familie MacGinnis zugutekommen. Aber weiß Gott - seit der Nacht des Feuers haben wir kein Recht mehr ... «
    Wütend schlug er mit der Faust auf den Tisch. »Lehnst du dich gegen die höhere Gewalt auf, Shawna?«
    »War es etwa der Allmächtige, der mir vorschlug, David in den Stall zu locken?«
    Sekundenlang glaubte Shawna, Gawain würde sie in seinem wilden Zorn schlagen. »Dieser Brand war Gottes Wille. Und falls du deiner Familie Schuldgefühle einreden willst, wärst du besser in jenem Inferno gestorben.«
    »Ich bezweifle, dass Gott das Feuer entfacht hat.«
    »Klagst du etwa mich an? Damit hatte ich nichts zu tun.« Seine Augen verengten sich. »Wie du dich sicher erinnerst, holte dein Laird Hawk Douglas mehrere Spezialisten aus Edinburgh hierher. Die konnten keine Brandstiftung nachweisen. «
    »Und was ist damals Wirklich geschehen?«
    Die Hände auf den Tisch gestützt, starrte er in ihre Augen. »Gottes Wille!«
    Sein durchdringender Blick beeindruckte sie. Wenn er Davids Tod auch nicht bedauerte, so hegte sie doch keinen Zweifel an Gawains Unschuld, was das Feuer betraf. Vielleicht konnte er jene Nacht vergessen. Ihr selbst würde das niemals gelingen. »Also hättest du's vorgezogen, wenn auch ich den Flammen zum Opfer gefallen wäre?«
    Ungeduldig schüttelte er den Kopf. »Großer Gott, Mädchen,. wie konntest du mir einen Mord zutrauen! jene Nacht gehört der Vergangenheit an. Für uns zählt nur die Gegenwart. Und dieses Land, von dem zweihundert Menschenseelen leben. Falls dich die Zukunft von Craig Rock interessiert, denk nicht mehr an frühere Zeiten.«
    Sie nickte und betrachtete wieder den Brief.
    »Warum kommt Andrew gerade jetzt hierher?«
    »Keine Ahnung.« Gawain verschränkte die Arme vor der Brust. »Oder
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