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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit
Autoren: Beth Fantaskey
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Linsenauflauf vergleichen!«
    Lucius hob
eine Augenbraue und lachte. »Hast du das etwa gerne gegessen?«
    Dann stand
er auf und nahm wieder die Haltung des Herrschers an. Warum konnte ich mich
nicht einfach so verwandeln? »Tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen«, sagte
er und beugte sich vor, um mir einen flüchtigen Kuss zu geben. »Ich muss mich
auf das morgige Treffen mit den Ältesten vorbereiten.«
    Mir wurde
schon wieder ganz flau im Magen. »Wo Claudiu es ganz sicher nicht versäumen
wird, sich über meinen Nervenzusammenbruch lustig zu machen ...«
    »Mach dir
keine Sorgen, Jessica«, mahnte Lucius. »Du wirst zu dünn, wenn du dir ständig
Sorgen machst. Ich werde mich um Claudiu kümmern, versprochen.«
    »Lucius
...« Auch wenn ich die Antwort schon hundertmal gehört hatte, konnte ich mir
die Frage nicht verkneifen: »Bist du sicher, dass wir die
Vertrauenswahl nicht verschieben können? Können wir nicht noch ein Jahr
warten, damit ich ein bisschen mehr Zeit habe, die Ältesten zu überzeugen?«
    Aber er
schüttelte den Kopf. »Die Titel König und Königin schützen uns per Gesetz«,
erinnerte er mich. »Sie tragen unendlich viel mehr Macht in sich als Prinz und
Prinzessin – und wenn man so jung ist wie wir, muss man jeden Vorteil nutzen,
um zwei Nationen skrupelloser Vampire zu regieren. Es wäre ein viel größeres
Risiko, die Wahl aufzuschieben – besonders für dich. Du bist so zu leicht
angreifbar.«
    Das war ein
Argument, dem ich nur schwer widersprechen konnte. »Okay.«
    Er gab mir
noch einen Kuss, dann ging er zur Tür hinaus und schickte Emilian wieder auf
seinen Posten. Ich blieb mit einem Stoß staubiger rumänischer Bücher zurück,
die ich nicht lesen konnte, mit Papierkram, von dem ich nicht wusste, ob ich
ihn unterschreiben sollte, und Sorgen, mit denen ich nicht weiterwusste. Also
tat ich das, was eine Prinzessin wohl als Allerletztes tun sollte.
    Ich nahm
mein Handy, schloss mich auf der nächstbesten Toilette ein und wählte eine mir
sehr vertraute internationale Nummer, denn ich musste unbedingt eine mir noch
vertrautere Stimme hören.

Kapitel 5
    Mindy
    Sicher, jede Frau sollte finanziell auf
eigenen Beinen stehen, aber es ist nichts verkehrt daran, einen Mann zu lieben,
der ein paar Dollar auf der hohen Kante hat – oder einen Mercedes in der
Garage.«
    »Ja, ganz
genau«, sagte ich viel zu laut.
    Superpeinlich.
Ich rutschte auf meinem Stuhl so weit nach unten, wie es ging, und sah mich um,
ob jemand im Kurs mitbekommen hatte, wie ich Selbstgespräche führte. Ich las
gerade den äußerst interessanten Cosmo-Artikel mit der Überschrift »Reicher
Mann, armer Mann – Warum nicht einen Mann mit Geld lieben?«. Zum Glück schienen
alle Dr. Wayne Prentiss zuzuhören, der ohne Punkt und Komma redete, während er
sich wie jede Woche durch eine absolut langweilige Diashow über italienische
Kunst klickte und dabei im hinteren Teil des dunklen Klassenzimmers auf und ab
ging.
    Ich
rutschte noch tiefer, sodass ich praktisch schon fast auf dem Boden lag.
Dämliches Community College. Warum mussten wir unbedingt einen humanistischen
Kurs besuchen? Nur weil der blöde Lehrplan das so wollte? Ich hatte mir
»Grundlagen der Kunst der Renaissance« ausgesucht, weil ich gedacht hatte,
dass ich hier noch am leichtesten einen Schein bekommen würde, aber dann
stellte sich heraus, dass es in diesem bescheuerten Kurs um nichts anderes ging
als um ... Italien! Und wegen dieser ganzen italienischen Gemälde und nackten
Marmorjünglinge musste ich die ganze Zeit an ... Italiener denken. Und ich
wollte definitiv nicht an Italiener denken. Noch nicht mal an
italienische Schuhe. Ich aß sogar kaum noch Spaghetti.
    Ich
versuchte, Dr. Prentiss' Stimme auszublenden, aber ich konnte sein endloses
Gelaber trotzdem hinter mir hören: »Die Gegenwartskunst versucht nach wie vor – und scheitert unvermeidlich daran –, Michelangelos Weise zu imitieren, mit
der er der männlichen Gestalt eine ganz eigene Form von Erhabenheit verleiht.«
    Ein
Lichtblitz. Ich sah auf und da war schon wieder ein Bild von einem
nackten Italiener. Mit einem perfekt geformten Körper. Ich kannte jemanden mit
so einem Körper ...
    Hör
sofort auf, an ihn zu denken!
    Ich hielt
das leere Schreibheft, unter dem meine Zeitschrift versteckt war, etwas höher,
um die Leinwand nicht sehen zu müssen, aber als ich eine Seite umblätterte, um
den »Reicher Mann, armer Mann«-Artikel zu Ende zu lesen – mit dem ich übrigens
vollkommen
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