Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit
Autoren: Beth Fantaskey
Vom Netzwerk:
dass ich
scheitern würde.
    Und
Dorin... Ich hörte ihn die ganze Zeit schluchzen, während ich langsam und
hoheitsvoll hinter ihm und den Wachen aus dem Raum schritt. Ich schaute nicht
zurück und ich lief auch nicht, ehe ich mir sicher war, dass mich niemand sah,
und dann stürzte ich los und rannte an den Wachen und Dorin vorbei, um mich zu
vergewissern, ob Lucius noch zurückgeholt werden konnte oder ob wir beide für
immer zusammen im Reich der Albträume wandeln würden, auf ewig gefangen
zwischen Leben und Tod.

Kapitel 118
    Mindy
    Raniero und Ylenia waren gleich direkt vor
dem Gerichtssaal – sie war nicht besonders weit gekommen –, und als ich es
geschafft hatte, mich durch die Menge zu quetschen, die um sie herumstand,
drückte er sie bereits gegen die Wand und drohte ihr mit einem Pflock in der
Hand und knurrte mit der tiefsten, furchterregendsten Stimme, die ich jemals
gehört hatte: »Deinetwegen trage ich das Zeichen der Vernichtung und darum
wirst du heute selbst vernichtet werden.«
    »Aber du
verstehst nicht«, plärrte sie. »Ich wollte doch nur, dass du mich beißt. Ich
hatte doch nur ein bisschen Salbei in das Blut getan, weil ich davon gehört
hatte, dass manche Jungen das machen, um ihre Mädchen zu verführen ... Ich
dachte, wenn du mich erst einmal gebissen hast, würden wir zusammen sein und
ich könnte dich glücklich machen. Ich dachte, wenn du mich erst kennenlernen
würdest, würdest du mich auch mögen, aber du hast mich ja nie auch nur angesehen.«
    Ranieros
Hand begann zu zittern. Ich hatte recht gehabt – und ich hatte mich noch nie
in meinem Leben deswegen so schlecht gefühlt. Ich hatte schon geahnt, dass sie
ihn – und Jess – unter Drogen gesetzt hatte, weil ich damals mitbekommen
hatte, wie Ronnies Mitbewohner ausgetickt war, und es hatte genauso ausgesehen
wie bei Jess, als sie zusammengeklappt war. Ich hatte mir schon vor Ta gen
gedacht, dass Ylenia damals bei Ronnie und später bei Jess einen fiesen Trick
ihrer Kiffer-Freunde vom Internat angewandt hatte.
    Zu dumm,
dass sie nicht den detaillierten Artikel in der Modern Girl gelesen
hatte – »Gerade noch legal: Was deine Freunde nehmen KÖNNEN, um high zu
werden.« Denn sonst hätte sie ihm vielleicht nur ein bisschen Hustensaft
gegeben und nicht gleich Salbei, eine Pflanze, die wie LSD wirken kann und
einen unter Umständen gewalttätig werden lässt.
    Dann würde
sie jetzt vielleicht nicht von einem Vampir mit einem blutbefleckten Pflock in
der Hand an die Wand gedrückt. Ranieros Hand zitterte, als er sie mit noch bedrohlicherer
Stimme anfauchte: »Es ist deine Schuld, dass ich einen unschuldigen Vampir
vernichtet habe und ein blestamata geworden bin. Es ist DEINE SCHULD, dass ich das Zeichen der Vernichtung trage und all die Jahre geglaubt habe,
viel schlimmer zu sein, als ich es bin. Deinetwegen lebe ich seit zwei Jahren
jeden Tag mit der Furcht, wieder grundlos jemanden zu vernichten! Ich verabscheue mich selbst!«
    Ich wusste
nicht, ob ich zu ihm rennen und nach seiner Hand greifen sollte oder ob er
dadurch die Kontrolle verlieren und etwas Furchtbares geschehen würde, aber
noch ehe ich eine Entscheidung treffen konnte, verzog Ylenia ganz merkwürdig
ihr Gesicht und auf einmal weinte sie nicht mehr, sondern sie schrie. »Du
hältst dich doch für den Allergrößten! Du und Lucius, ihr beide denkt doch,
euch gehört die Welt!«
    Raniero
hielt sie immer noch an die Wand gepresst, aber sie ballte ihre kleinen Fäuste
und stampfte auf den Boden, als wäre sie eine verwöhnte Göre. »Ich verabscheue
euch alle und ich hoffe, dass Lucius sich für immer im luat winden wird,
damit sie bis in alle Ewigkeit unglücklich ist! Sie ist eine Dragomir und kann
noch nicht mal Rumänisch sprechen oder ihr eigenes Zimmer finden und trotzdem
liebt er sie – und du hast mich noch nicht einmal angesehen! Ich hoffe,
die beiden werden vor sich hin vegetieren und für immer leiden – und ich hoffe,
dass du vernichtet wirst!«
    Es war eine
Sache, Ranieros Leben zu zerstören und ihn als blestamata kennzeichnen
zu lassen, aber es war etwas ganz anderes, seine Freunde zu beleidigen und deren Leben zu zerstören, und ich glaube, das war es, was ihn letztendlich
wirklich ausrasten ließ, so wie er es seit Jahren befürchtet hatte. Es war
keine halblegale Droge, die ihm den Rest gab und ihn durchdrehen ließ, sondern
eine erbärmliche Verliererin, eine eifersüchtige Möchtegern-Vampirprinzessin,
die unser aller Leben zerstören würde,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher