Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit
Autoren: Beth Fantaskey
Vom Netzwerk:
stammen, und du bist einer der wenigen
Rechtshänder im ganzen Königreich. Du hebst immer noch die falsche Hand bei
Abstimmungen, obwohl du fast einhundert Jahre alt bist. Du kannst einfach nicht
anders, als deine rechte Hand zu benutzen!«
    Von allen
Dingen, die ich gesagt hatte, schien dieser Punkt die Ältesten am ehesten zu
überzeugen. Ein rechtshändiger Vampir war in der Tat sehr ungewöhnlich. Und
ein rechtshändiger Vampir mit Zugang zur Burg und Lucius' Pflock ...
    Noch viel
seltener.
    Ich hatte
wirklich keine Ahnung, warum ein nichtsnutziger Schwächling wie Dorin all
diese Dinge getan hatte, aber ich wusste, dass er es gewesen war.
    Er war nur
so unglaublich feige, dass er es immer noch nicht zugeben konnte.
    Doch dann
stand Mindy, die Einzige im Raum, die kein Vampir war, auf und sagte:
»Entschuldigung?«
    Ich drehte
mich zu ihr um und sie stand da mit ihrem kleinen Koffer im Arm, von dem ich
dachte, dass er das Make-up und Haarspray enthielt, mit dem sie mich so oft
vorher gerettet hatte. Ich begriff nicht, was sie vorhatte, bis sie sagte: »Ich
glaube, es ist vorbei, Dorin. Ich habe die letzte Flasche von dem vergifteten
Blut hier drin. Die, die du Jess gestern geschickt hast.«
    Da brach er
zusammen. Er stand da, tränenüberströmt wie der armseligste Vampir aller
Zeiten, und heulte: »Habe Erbarmen mit mir, Antanasia. Sie war es. Sie wollte, dass ich es tue. Es war alles ihre Idee und ich hatte solche Angst
vor ihr. Sie ist verbittert und verdorben und sie kann dich nicht leiden. Sie
wollte alles zerstören, was du mit Lucius zusammen hast! Sie kann es nicht
ertragen, dass Lucius dich tatsächlich liebt, wo sie noch nicht einmal den Vladescu
halten konnte, den sie unter Drogen gesetzt hatte, damit er sie beißen würde.
Es ist ihre Schuld, dass Raniero verdammt ist, und sie hört immer noch nicht
damit auf!«
    Es war
schwer, der Richtung eines Fingers zu folgen, der so heftig zitterte, aber als
ich mich umdrehte, sah ich, dass er auf die einzige andere Freundin, die
ich im Vampirreich hatte, zeigte.
    Ylenia
Dragomir, die bereits aufgestanden war und sich aus dem Raum drängen wollte.
    »Sie hat
mich gezwungen, Claudiu ins Foyer zu locken und ihr zu helfen, ihn zu
vernichten, um Lucius und dich ins Verderben zu stürzen.« Dorin stammelte
weiter vor sich hin,
während Ylenia sich durch die Menge boxte. »Sie hat mich gezwungen, Lucius'
Pflock zu holen, und dann sollte ich mit Claudiu ein Treffen im Morgengrauen
vereinbaren...«
    Ich machte
mir nicht die Mühe, hinter meiner Cousine herzulaufen. Mitglieder des
Königshauses rennen nicht. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit.
    Außerdem
hatte ich einen ausgebildeten Killer aus dem Schatten hervortreten sehen, von
wo aus er alles beobachtet hatte, und ich beschloss, ihn das tun zu lassen,
was er am besten konnte: die schlimmsten Vampire verfolgen und sie ihrer
gerechten Strafe zuführen.
    Er würde
nicht durchdrehen – denn das war er noch nie.
    Ich wandte
mich wieder Dorin zu, der schluchzte, während er weitersprach. »Und sie war
diejenige, die Claudiu wirklich vernichtet hat. Ich habe auf ihn eingestochen,
aber sie hat sein Herz mit einem Pflock durchbohrt, den sie selbst geschnitzt
hatte, für den Fall, dass ich es nicht tun konnte. Und ich konnte es nicht ...
ich konnte nicht ...«
    Er hatte
ihm vielleicht nicht den tödlichen Stoß versetzt, aber seine Verbrechen waren
trotzdem unverzeihlich, und ich verkündete sein Schicksal ohne Erbarmen, aber
auch ohne Grausamkeit, denn mein größter Zorn war inzwischen verflogen. Und
ein Teil von mir wusste nur zu gut, wie es war, so schwach zu sein. »Dorin
Dragomir«, sagte ich entschlossen und schaute ihm in die Augen. »Du hast
Hochverrat begangen. In zwei Tagen wirst du vor Gericht stehen, wo über deine
Strafe – deine Vernichtung – verhandelt wird.«
    Dann wandte
ich mich den Wachen zu, die an den Türen standen, und wies sie an: »Sa-l iau
la temnita. Bringt ihn in die Zelle, die Lucius Vladescu nicht länger
belegen wird.«
    Meine
Aussprache der rumänischen Worte war eine Katastrophe, aber es war mir egal.
Was zählte, war, dass ich sie im richtigen Ton gesagt hatte – einem, der keinen
Widerspruch zuließ. Ich blickte Flaviu an, um zu sehen, ob er es wagen würde,
gegen Lucius' Freilassung zu protestieren, aber ausnahmsweise sah er einmal aus
wie der verwirrte, lächerliche, alte Vampir, der er wirklich war. Als wüsste er
nicht, was gerade geschah, weil er so sehr davon ausgegangen war,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher