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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit
Autoren: Beth Fantaskey
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wenn ich nicht sofort etwas unternahm,
weil, zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, sah Raniero wirklich angsteinflößend
aus.
    Er holte
mit dem Pflock aus und sein Gesicht war so verzerrt, dass ich ihn kaum
wiedererkannte. Wahrscheinlich schloss ich deswegen die Augen – um mir den
Raniero vorzustellen, den ich wiederhaben wollte – und dann schrie ich so
laut, wie ich konnte, als wäre ich selbst eine Königin: »Hör auf, Raniero
Lovatu! Hör sofort auf, du blöder italienischer Vampir! Hör auf, weil, ich
liebe dich und ich will mit dir zusammen am Strand leben und ich will, dass du
dir deinen Ziegenbart wieder wachsen lässt und dass du dein blödes Taco-T-Shirt
wiederfindest und mit dem nächsten Flugzeug mit mir von hier abhaust, bevor wir
keine Chance mehr auf irgendwas zusammen haben! Es tut mir leid, dass
ich jemals wollte, dass du dich änderst oder gegen jemanden kämpfst und ... JETZT HÖR AUF! SOFORT !«
    Die Welt
schien stillzustehen. Sogar die Vampire, die alles in sämtliche europäische
Sprachen übersetzten, hielten auf einmal den Mund und rührten sich nicht mehr.
    Und als ich
mich endlich traute, wieder die Augen zu öffnen, sah ich, wie Ranieros
Schultern bebten und seine Hand zitterte und ich dachte, ich würde sterben, ehe
ich herausfinden konnte, welchen Ronnie ich vor mir sehen würde, als er sich
langsam zu mir umdrehte.

Kapitel 119
    Antanasia
    Der
Wächter, der sich
um Dorin kümmerte, hatte den Schlüssel offen liegen gelassen und ich brachte
meine Finger so weit unter Kontrolle, dass ich das Schloss öffnen konnte. Dann
schlüpfte ich zwischen den Gitterstäben hindurch und rannte zu meinem Mann,
der mit geschlossenen Augen auf der Seite lag.
    »Lucius.«
Ich schüttelte ihn sanft. »Bitte. Mach die Augen auf.«

Epilog
    Antanasia
    Ich
legte mich neben
Lucius und beobachtete ihn, wie er in der Sonne, die unser Zimmer durchflutete,
schlief. Er sah so friedlich aus. Er wirkte jetzt immer ganz gelassen, und das
beruhigte mich.
    »Wach auf.«
Ich stieß ihn sanft an. »Die Sonne scheint.« Er öffnete die Augen und wieder
einmal bemerkte ich, dass er sich seit seiner Haft verändert hatte.
    Er machte
sich keine Sorgen mehr um mich und es tat ihm auch nicht mehr leid, mich in
unsere Welt geholt zu haben, sondern er sah mich jetzt als wirklich ebenbürtig
an. Er war stolz auf mich.
    Ich machte
ihm etwas Platz, als er sich auf seinen starken Armen aufstützte – es hatte
nicht lange gedauert, bis er sich erholt hatte. Er schaute auf die Uhr, dann
ließ er sich wieder zurückfallen und grinste mich an. »Warum lässt du mich an
so einem besonderen Tag so lange schlafen? Willst du nicht, dass dein Mann,
der zukünftige König, so gut wie möglich aussieht?«
    »Ich will
eben, dass du dich erholst.«
    Er griff
nach meinem Arm und zog mich zu sich heran, sodass ich auf seiner Brust zu
liegen kam. Ich konnte seine Muskeln spüren, die wieder ganz okay zu sein
schienen. Wieder in ihrer perfekten Form. »Mir geht es jetzt schon seit Monaten
wieder gut, Antanasia«, sagte er. »Du musst mich nicht länger bemuttern.«
    Es war aber
gar nicht so einfach, damit aufzuhören. Er war so schwach gewesen, als er in
unser Schlafzimmer getragen worden war, dass ich es kaum geschafft hatte, ihn
zum Trinken zu überreden. Ich hatte die Stelle an meinem Handgelenk wieder
aufschneiden müssen, um das Blut in seinen Mund tropfen zu lassen. Und als ich
ihm in der Zelle zuerst in seine Augen gesehen hatte, hätte ich schwören
können, dass er nie mehr zurückkommen würde.
    Aber er war
Lucius Vladescu und natürlich hatte er darum gekämpft, zu mir zurückzukehren,
damit wir den Traum wahrmachen konnten, von dem er mir in unserer
Hochzeitsnacht erzählt hatte.
    »Glaubst du
wirklich, wir werden die Vertrauenswahl gewinnen?«, fragte ich und blickte in
seine schwarzen Augen, denn ich wusste, dass ich an ihnen die Wahrheit ablesen
können würde. »Glaubst du wirklich, dass diese ganzen Vampire, die in unserem
Haus herumlaufen, uns genügend vertrauen?«
    »Ich denke,
die Chancen stehen gut«, antwortete er. »Besser als bei meinem Prozess, und den
habe ich auch gewonnen.«
    »Den habe ich gewonnen«, korrigierte ich ihn. »Ich und Mindy und Raniero.«
    »Jaja«,
pflichtete er mir lachend bei. »Ich weiß. Du erinnerst mich ja oft genug
daran.«
    Ich wurde
ernst. »Konntest du am ersten Tag im Gerichtssaal wirklich nicht sprechen?«
    Er strich
mir eine meiner Locken hinter das Ohr. »Du hast es auch ohne mich sehr
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