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Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst
Autoren: Kody DeVine
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mit Dr. James, dem Gerichtsmediziner, zusammen, als der seinen Kopf gerade aus der Küchentür steckte. »Was hast du?», fragte Cunningham.
    »Grob geschätzt liegt der Todeszeitpunkt irgendwann gestern Abend zwischen achtzehn und zwanzig Uhr, würde ich sagen. Er wurde mit mehreren Stichen attackiert. Sieben, wie es aussieht. Außerdem hat er eine Wunde am Kopf. Aber genaues kann ich erst nach der Obduktion sagen «
    »Mordwaffe?»
    »Ein Küchenmesser.Es lag neben der Leiche. Es gehört wohl zu dem Messerblock dort drüben, denn dort fehlt eins.« Der Arzt zeigte neben die Mikrowelle.
    »Er hat die Tatwaffe nicht mit hergenommen. Wir können also von einer Affekttat ausgehen.«, meinte Cunningham.
      »Sieht so aus.«
    »Ziemlich aggressives Vorgehen, wie es aussieht.«, stellte DC Barton fest, der plötzlich neben Cunningham aufgetaucht war und seinen Blick über den blutverschmierten Fußoden gleiten ließ.
    Cunningham und Dr. James tauschten einen Blick aus.
    »Wenn jemand erstochen wird, Jungchen, dann ist das in aller Regel ein aggressives Vorgehen.«, sagte Dr. James trocken, streifte sich die Handschuhe ab und rief nach einer Trage.
    »Das ist klar!«, protestierte Barton. »Bin ja nicht völlig blöde. Aber es ist doch ein Unterschied, ob man jemanden mit einem einzigen Stich tötet, oder wahllos auf ihn einsticht.«
    »Wir können wohl mit Sicherheit sagen, dass der Mörder ziemlich wütend auf sein Opfer war», sagte Cunningham, klopfte Barton auf die Schulter und verschwand durch die Wohnungstür. Dann machte er jedoch so plötzlich kehrt, dass er mit Barton zusammenstieß.
»Verzeihung, Sir», sagte der DC verlegen und hastete nach draußen. Cunningham besah sich das Parkett im Flur.
    »Die Nachbarin sagte, es seien blutige Schuhabdrücke im Hausflur da gewesen. Also müssten auch welche hier im Flur und in der Küche hinterlassen worden sein«, sagte Cunningham an Fitz gerichtet, der gerade dabei war die Mordwaffe einzutüten.
    Fitz schnaubte und sagte ohne aufzublicken: »Wir sind keine Amateure, Ben. Ich fand einen halbwegs passablen Abdruck und mit Chance kann ich dir heute Abend mehr darüber sagen.«
    »Halbwegs passabel klingt nicht besonders vielversprechend.»
    »Constable Supereifrig draußen, der als erster hier war, war so umsichtig und ist beim Versuch die Freundin darauf hinzuweisen nichts in der Wohnung zu verändern, mindestens drei Mal über den Flur gelatscht, als wäre das ein verdammter Catwalk. Er hat dadurch die meisten Abdrücke verwischt.»
    Cunningham verdrehte die Augen. »Keine Amateure, hm?«
    Fitz zuckte die Schultern.
    Cunningham wandte sich zum Gehen. »Was meinst du mit: beim Versuch die Freundin darauf hinzuweisen nichts zu verändern?«
    »Sie hat angefangen, das Blut wegzuwischen.» Er zuckte die Schultern. »War wohl der Schock.«
     

     
    »Alice sagt nicht die ganze Wahrheit, oder?«, fragte Haines auf dem Weg zum Auto.
    »Nein, vermutlich nicht. Aber erst einmal belassen wir es dabei. Fahren wir zu seiner Mutter.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Ich fahre«, sagte er und hielt die Hand nach dem Schlüssel ausgestreckt.
    »Sie kennen sie, oder?«, fragte Haines vorsichtig, kramte in ihrer Jackentasche nach dem Autoschlüssel und warf sie ihm widerwillig zu.
    »Ich habe sie während der Verhandlung gesehen. Als Ethan seine Aussage gemacht hat.« Er stieg in Haines Auto und startete den Motor, bevor Haines eingestiegen war. Er bekam immer noch ein flaues Gefühl im Magen, wenn er an den Tag zurückdachte, als er einen Anruf von der Schule bekommen hatte, in dem ihm mitgeteilt worden war, dass sein Sohn als Geisel gehalten wurde. Eine Stunde lang hatte Evanna Farlane ein Messer an Ethans Kehle gehalten und gedroht ihn umzubringen.
    »Hat er die ...Sache inzwischen gut weg gesteckt?», fragte Haines, knallte die Autotür zu und schnallte sich an.
    »Er hat nach der Verhandlung nie wieder darüber reden wollen. Aber manchmal wacht er nachts immer noch schreiend auf.« Cunningham umklammerte mit beiden Händen das Lenkrad, als er spürte, wie sie zu zittern begannen und fuhr auf die Hauptstraße.
    »Sie hat nie erklärt, weshalb sie das getan hat, oder?»
    »Nein. Sie war völlig verwirrt. Angeblich haben irgendwelche von ihrem Psychiater verschriebenen Psychopharmaka zu diesem aggressiven Verhalten geführt. Es war die richtige Entscheidung, sie in die Psychiatrie einzuweisen.«
    Eine Weile schwiegen sie. Cunningham bog in die Market Street und parkte vor einem
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