Ein Kind, das niemand vermisst

dann.
    »Ich würde nicht sagen gut, aber okay, denke ich. Wir haben endlich Mr Conroy ausfindig gemacht. Er hatte sich bei seiner Geliebten quasi eingeigelt und jeglichen Kommunikationsmitteln der Gegenwart entsagt.«
    »Hat er nicht mal Emails gecheckt oder Zeitung gelesen?«
    »Die beiden Turteltäubchen haben sich wohl nur aus dem Bett bewegt, um zur Toilette zu gehen. Auf jeden Fall befindet er sich nun auf dem Weg hierher.«
    »Gut. Eine weniger gute Nachricht betrifft Sean Conroy. Die Beamten sind mit der Durchsuchung des Hauses fertig und fündig geworden.«
    »Er hat die Leiche im Haus versteckt?«
    Cunningham nickte düster. »In der Tiefkühltruhe.«
    »Oh mein Gott.«
    »Ja,allerdings. Er beharrt darauf, dass es ein Unfall war. Aber das wird die Autopsie klären.«
    »Aber wieso hat er Jayden umgebracht?«
    Cunningham nahm einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht.
    »Jayden kannte Moss vom Bau, wo er eine Zeitlang ausgeholfen hat. Als Chloe sich Jayden anvertraute und ihm erzählte, dass Moss Sean umgebracht hat und vermutlich ein weiteres Kind, fand er es wohl eine gute Idee Moss zu erpressen.«
    »Dann war Moss der mysteriöse Anrufer, von dem Alice erzählt hat?«
    »Sieht so aus.« Cunningham blickte aus dem großen Rundbogenfenster in den strahlend blauen Himmel. »Ich hoffe, die beiden Mädchen kommen irgendwann darüber hinweg.«
    »Eins verstehe ich nicht. Was sollte dieser Einbruch bei Mrs Conroy?«
    »Er hat nach Hinweisen gesucht, wo Chloe sein könnte. Außerdem hatte er Angst, dass Libby irgendtewas Schriftliches festgehalten hat, das ihn belasten könnte. «
    »Hatte er vor Chloe umzubringen?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Hätte Mrs Conroy doch bloß die Wahrheit gesagt. Ich verstehe diese Frau einfach nicht! Wir hätten den Fall längst aufgeklärt und Chloe wäre gar nicht erst in solche Gefahr geraten. Wie kann man als Mutter so… sein?  Wird sie angeklagt werden?«
    »Ich weiß es nicht. Ich denke nicht, dass sie eine Gefängnisstrafe befürchten muss.  Sie wurde damals von Moss misshandelt und hat sich in die komplette Verleugnung geflüchtet. Ich glaube, sie wusste wirklich nicht, was mit Rupert passiert ist.«
    Haines schnaubte. »So einfach kann man es sich machen?«
    »Ich glaube, für sie war es alles andere als das,  Megan.«
    »Das zählt für mich nicht.«
     
 
     
     

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    © Kody DeVine
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    Kody DeVine lebt abwechselnd in England und in Deutschland.
    Ein Kind, das niemand vermisst ist der Auftakt zu einer Krimireihe um DCI Benedict Cunningham im fiktiven Dunby.