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Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst
Autoren: Kody DeVine
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gewundert.«
    »Und da ist sie nicht auf die Idee gekommen die Polizei zu verständigen?«, fragte Cunningham kopfschüttelnd.
    »Nein, Sir. Sie dachte sich nichts dabei.«
    »Bitte?«
    Der DC zuckte verlegen die Schultern. »Sie sagte, sie dachte sich nichts dabei, weil am Wochenende öfter mal in den Hausflur uriniert wird oder Alkohol verschüttet.«
    »Oder jemand erstochen wird?«
    »Jedenfalls hat sie Ihren Wischmopp heraus geholt und die blutigen Fußabdrücke weggewischt.«
    Cunningham warf die Hände in die Luft. »Prima!«
    Er klopfte dem DC auf die Schulter, drehte sich um und ging zurück zum Sofa, auf dem sich Alice nun die Nase schnäuzte. DS Haines saß neben ihr und tätschelte behutsam ihre Schulter.
    »Worüber haben Sie und ihr Freund sich gestern Abend gestritten?«
    Alice Kopf fuhr herum. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Cunningham an.
    »Das Übliche. Geld. Er hat seit Monaten keinen Job und lässt sich von mir durchfüttern.«
    »Deshalb gingen Sie alleine aus? Sie waren wütend auf ihn.«
    Sie nickte.
    »Waren Sie den ganzen Abend mit ihren Freunden zusammen?«
    Wieder nickte sie.
    »Wir brauchen die Namen und Adressen der Freunde.«
    »Glauben Sie, ich hab das getan?«, brach es aus ihr heraus. Sie sprang vom Sofa auf und ging ein paar Schritte im Raum umher. »Ich könnte niemals...nie...«
    »Wir müssen das überprüfen, Alice. Das heißt nicht, dass wir Sie verdächtigen«, schaltete sich Haines ein und warf Cunningham einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Hatte ihr Freund irgendwelche...Feinde?«, fragte Cunningham, der Alice Ausbruch ignorierte.
    Sie dachte einen Moment nach, ging zum Fenster und blickte hinunter auf die Straße. Sie sah aus, als ob sie jeden Moment zusammenklappen würde und Cunningham war versucht die Befragung zu unterbrechen.
    »Da hat öfter so ein Typ angerufen in letzter Zeit. Jayden wollte mir nicht sagen, wer das ist. Aber sie haben sich gezofft. »
    »Worüber?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat die Küchentür zugemacht, da konnte ich nur hören, dass seine Stimme lauter wurde, aber nicht worum es ging.«
    Cunningham blickte mit hochgezogener Augenbraue zu Haines und ihr zweifelnder Blick bestätigte seine Vermutung, dass Alice nicht ganz die Wahrheit sagte.
    »Hat der Typ gestern angerufen?«, fragte Haines. »Oder jemand anderes? Hat er erwähnt, dass er noch weg wollte oder ob Besuch kommen sollte?«
    Alice schüttelte den Kopf. »Nein. Nur dieses Mädchen hat angerufen und mit ihm gesprochen.«
    »Mädchen?«
    »Ja. Chloe. Sie ist die kleine Schwester seines besten Freundes.«
    »Wie heißt dieser Freund?«, hakte Cunningham sogleich nach.
    »Sean Conroy. Aber der wird Ihnen nicht weiterhelfen können.«
    »Und wieso nicht?«
    Alice drehte sich mit einem matten Lächeln um. »Er ist vor zwei Jahren abgehauen und seitdem hat keiner mehr etwas von ihm gehört.«
    »Wissen Sie, weshalb diese Chloe Jayden sprechen wollte?«, fragte Haines.
    »Nein. Sie klang ziemlich hysterisch am Telefon, als ich abgenommen habe. Jayden hat auch nur kurz mit ihr gesprochen, er meinte sie solle vorbeikommen.«
    »Wann war der Anruf?«
    »Gegen halb sieben. Da hatten wir uns schon gezofft, deswegen hab ich auch nicht weiter nachgefragt, was Chloe wollte. Ich kenne sie auch nur flüchtig.«
    »Kennen Sie zufällig ihre Adresse?«
    Alice schüttelte den Kopf. »Sie ist erst zehn. Ich denke nicht, dass sie in der Lage gewesen wäre das...das zu tun.« Ihre Stimme wurde brüchig und sie ließ sich erschöpft auf einen Sessel fallen.
    »Es wäre nett, wenn sie uns die Adresse von Jaydens Eltern geben könnten und eine Liste mit Namen und  Adressen von seinen Freunden und Bekannten.«
    Alice nickte. „Sein Vater ist zur Zeit in Portugal. Soweit ich weiß für einen ganzen Monat. Seine Mutter wohnt in der Market Street. Das blaue Haus direkt neben dem Anglershop.«
    »Ich denke, das reicht erst mal«, sagte Cunningham mit Blick auf Alice, die zitternd ein Sofakissen umklammerte.
    »Es wäre gut, wenn Sie erst einmal woanders unterkommen könnten. Unsere Leute brauchen sicher noch ein wenig, um alle Spuren zu sichern und ...diese Wohnung ist ein Tatort und wird abgesperrt werden.«
    Alice nickte abwesend. »Meine Schwester kommt mich abholen. Ich werde diese Wohnung nie wieder...« Sie schluckte und wandte sich ab.
    Cunningham gab Haines ein Zeichen, dass sie ihm nach draußen folgen sollte.
    Im Flur und in der Küche herrschte immer noch hektisches Treiben. Cunningham stieß fast
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