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1181 - Baphomets Blutgeld

1181 - Baphomets Blutgeld

Titel: 1181 - Baphomets Blutgeld
Autoren: Jason Dark
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Nichts hatte äußerlich darauf hingewiesen, dass es diese Zeitschleife überhaupt gab. Auch mein Kreuz hatte sich nicht »gemeldet«. Es war völlig normal geblieben. Aber jetzt stand ich allein am Strand. Man hatte Noah Flynn buchstäblich weggezaubert.
    Gemeinsam hatten wir sein Strandhaus zwischen den Dünen verlassen und waren zum Wasser gegangen, wo praktisch alles mit dem Fund der Münzen begonnen hatte. Natürlich hatte ich gehofft, weitere Spuren zu entdecken, die in Richtung Templer-Gold führten, aber da hatte ich mich geschnitten. Momentan war alles anders geworden. Auf das Kreuz konnte ich mich in diesem Fall nicht verlassen, aber es gab auch nichts, was auf eine unmittelbare Gefahr hingedeutet hätte.
    Ich befand mich mutterseelenallein an der Drachenküste. Meer, Sand, Wind und Dünen bildeten die Kulisse. Auf dem Wasser malte sich auch kein Schiff ab, und ich dachte daran, dass ich mir ziemlich verloren vorkam und bald die Dunkelheit einsetzen würde. Ungefähr eine Stunde würde es noch hell bleiben, danach fiel der graue Teppich der Dämmerung über das Land.
    Die Überraschung hatte ich bald überwunden. Der Ärger jedoch blieb. Ich senkte den Blick und schaute dort nach, wo mein Begleiter hergegangen war.
    Seine Fußabdrücke zeichneten sich noch im Sand ab. Recht schwach, dennoch sichtbar.
    Und dann hörten sie auf!
    Einfach so. Wie abgeschnitten. Ein paar Meter von mir entfernt. Darüber konnte ich nicht lachen.
    Ebenso wenig wie über den plötzlichen Angriff innerhalb des Strandhauses. Da war der fremdartig gekleidete und mit einem Säbel bewaffnete Mann urplötzlich erschienen, um Noah Flynn zu töten.
    Genau das befürchtete ich auch jetzt. Ich konnte mir vorstellen, dass es die andere Seite noch mal versuchte, und dieses Mal würde sie Glück haben, denn es war niemand an Flynns Seite, der ihm helfen konnte.
    Auch ich wollte in die Zeitschleife hinein. Ich musste Flynn einfach folgen. Hier würde es mir kaum gelingen, den Fall aufzuklären, der sich auf zwei verschiedenen Ebenen abspielte.
    Aber ich war vorsichtig. Nur nicht zu schnell gehen. Sich an die Grenze der Zeitschleife herantasten. Genau das war es, das mich weiterbringen konnte.
    Ich ging langsam auf den Punkt zu. Meine Sinne waren gespannt. Nichts entging mir. Selbst die fernen Schreie der Seevögel hörte ich noch ziemlich laut.
    Anhand der Fußspuren zählte ich nach.
    Vier… drei… zwei… eins - dann war da nichts mehr.
    Genau an dieser Stelle hielt auch ich an.
    Der Wind streichelte mich. Manchmal war er flau, dann stärker. Im Westen erhielt der Himmel jenseits der dünnen Wolkenschleier eine apfelsinenrote Färbung. Einige der Strahlen ergossen sich auch über das Meer hinweg und röteten die Wellen.
    Einen Schritt musste ich weitergehen, dann hatte ich genau die Stelle erreicht, wo Flynn verschwunden war.
    Ich tat es nicht und blieb noch stehen.
    Die rechte Hand rutschte in die Seitentasche. Dort umfasste ich das Kreuz. Es war irgendwie beruhigend für mich, das Metall zwischen den Fingern zu spüren.
    Ich wartete noch. Nein, Furcht vor dem letzten Schritt hatte ich nicht, ich wollte auf Nummer sicher gehen. Und ich merkte, dass ich an einer Grenze stand.
    Es war äußerlich nichts zu sehen. Man konnte es nur spüren. Dazu gehörte eine gewisse Sensibilität, und die hatte ich im Laufe der Zeit bekommen.
    Ich suchte die unsichtbare Grenze mit meinem Kreuz. Es schaute aus meiner rechten Hand hervor.
    Ich brachte es näher an die nicht sichtbare Grenze heran.
    Tat sich etwas?
    Nein, das Kreuz erwärmte sich nicht so, wie ich es eigentlich erwartet hätte. Es öffnete sich auch keine andere Welt, aber ich zuckte trotzdem zusammen, denn mir war eine Stimme aufgefallen, obwohl ich den Sprecher nicht sah.
    Bestimmt hielt er sich in meiner Nähe auf. Er brauchte auch nicht laut zu sprechen, um gehört zu werden. Die geflüsterten Worte reichten aus, um gehört zu werden.
    »Nein, das ist unmöglich. Wahnsinn…«
    Die Stimme gehörte Noah Flynn. Ich sah ihn nicht, aber ich Wusste ihn dicht vor mir. Er musste sich dort aufhalten, wo ich auf den leeren Strand schaute, eben nur in einer anderen Zeit. Da hatte es sicherlich nicht so ausgesehen wie jetzt. In Hunderten von Jahren kann sich vieles verändern.
    Die Stumme war verstummt. Als ich nach einigen Sekunden wieder nichts hörte, machte ich mich selbst bemerkbar. Ich rief nach Flynns Namen.
    »He, Noah, hörst du mich?«
    Wer mich beobachtet hätte, der hätte nur seinen Kopf
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