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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)
Autoren: Steve Hamilton
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wäre, hätten Sie diese Pistole auch gebraucht, nicht wahr?«
    Einen Moment lang sah er weg und blickte mich dann wieder an. »Mrs.   Fulton hat mir gesagt, ich würde jemanden töten müssen, wenn nicht alles nach Plan verliefe. Sollte er zufällig Sie töten, würde ich ihn erschießen müssen. Und falls Sie beide noch lebten, müßte ich ihn töten und vielleicht auch Sie, je nach den Umständen. Ich wollte mir etwas ausdenken, daß ich nur ihn erschießen würde, Alex. Wissen Sie, vorfahren und ihn auf der Stelle erschießen, weil ich Sie in Gefahr gewähnt hätte. Ich wollte Sie nicht töten. Ich weiß , daß ich das nie fertiggebracht hätte. Das müssen Sie mir glauben.«
    Ich saß da und dachte darüber nach. Lange Zeit herrschte Schweigen. Seine Pistole war noch immer auf meine Brust gerichtet. Plötzlich knallte es im Kamin.
    Endlich räusperte sich Uttley. »Wie sind Sie darauf gekommen?«
    »Das Tagebuch«, sagte ich. »Es war total falsch. Dieser Kerl ist angeblich besessen von mir. Da würde man doch denken, daß er jeden Tag die Seiten mit mir füllt. Und wenn er wirklich Rose kontaktiert hätte, hätten da jede Menge Details gestanden. Wann und wo und wie. Da sind Sie drüber weggehuscht. Aber das ist verständlich. Sie wußten, daß man das nachprüfen kann. Sie würden herausfinden, daß er nie wirklich mit ihm gesprochen hat. Aber was soll’s? Sie würden denken, er hat sich das ausgedacht. Das habe ich selber schon fast gedacht. Obwohl in den Briefen Dinge standen, von denen nur Rose und ich wissen konnten. Das dachte ich jedenfalls. Als ich ihn heute gesehen habe, fing er an, davon zu erzählen, wie er Dinge gesagt habe, die er nicht hätte sagen sollen. Ich dachte, das bezöge sich auf mich und Franklin. Aber jetzt denke ich, daß er irgendwas von dem verdammten Zeug seinem Verteidiger erzählt hat. Ich bin sicher, daß es kein Problem für Sie war, rauszukriegen, wer das war. Und ich bin sicher, daß es weiter kein Problem für Sie war, ihn ausfindig zu machen, vorzugeben, Sie seien irgendwer, und eine Geschichte zu erfinden, warum Sie unbedingt wissen müßten, was er gesagt hat. Was war es? Waren Sie ein Journalist? Oder ein anderer Verteidiger, der an einem ähnlichen Fall arbeitet?«
    »Fast getroffen«, sagte er. »Ich war Herausgeber einer juristischen Fachzeitschrift. Ich mußte ihn nur zum Reden bringen. Sie wissen doch, wie Anwälte sind.«
    »Und natürlich der Umstand, daß Sie in der einen Nacht am Telefon nichts gesagt haben. Sie wußten, daß das Gespräch aufgezeichnet wurde. Und die Geschichte in dem einen Brief, daß er wußte, daß ein Polizist da ist. Aus der Rückschau macht das alles Sinn.«
    »Es sieht ganz so aus«, sagte er.
    »Und als ich überall nach Edwin suchte«, fuhr ich fort. »Sie wollten mir unbedingt helfen, wissen Sie noch? Und als ich aufgeben wollte, haben Sie mich überredet, weiterzufahren. Damals ist mir das nicht aufgefallen, aber Sie haben mich direkt zu dem Boot geführt. Sie wußten, es mußte gefunden werden, bevor der Regen sein Blut wegspült. Ganz nebenbei, was mußte er dafür machen? Sich in den Finger schneiden?«
    »Nein, er hatte fast einen Liter in einer Plastiktüte. Reiche Leute lagern gern ihr eigenes Blut ein, wissen Sie, falls sie jemals eine Transfusion brauchen. Sie mögen kein gemeines Blut.«
    »Was ist denn nun bei alldem für Sie drin, Uttley? Warum haben Sie das alles gemacht? Nein, sagen Sie nichts, lassen Sie mich raten. Sie werden in Zukunft in Grosse Pointe arbeiten, stimmt’s? Ein netter Job bei der Fulton-Stiftung?«
    »Irgend etwas in der Art«, sagte er. »Und nie mehr in dieser reizenden gefrorenen Einöde hinter Krankenwagen herlaufen müssen.«
    »Und ich muß mit all diesen wundervollen Erinnerungen leben, nicht wahr? Zwei Wochen Terror, und am Ende bringe ich jemanden um.«
    »Sie bekommen mehr als das, Alex. Schließlich verdienen Sie eine Belohnung.«
    »Was, Sie wollen mich bezahlen?«
    »Nein«, sagte er. »Sie bekommen Sylvia.«
    »Wovon reden Sie?«
    »Tun Sie nicht so, Alex. Wir alle wissen, was da gelaufen ist. Denken Sie nur, jetzt ist sie nicht mehr verheiratet. Edwin ist tot. Sie gehört ganz Ihnen.«
    »Ich nehme an, da haben Sie recht«, sagte ich. »Nun gut. Ich denke, ich lasse Sie zu Ende packen.« Ich stand auf. Der Pistolenlauf folgte mir. »Ich wünschte, Sie steckten diese Pistole weg. Sie geht mir langsam auf die Nerven.«
    »Sie marschieren so einfach hier raus?«
    »Was bleibt mir anderes
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