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Ein Jahr voller Wunder

Ein Jahr voller Wunder

Titel: Ein Jahr voller Wunder
Autoren: Karen Thompson Walker
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Tage sich auf die Dauer von Wochen ausgedehnt, und es ist schwer zu sagen, welche Zeiten heute gefährlicher sind: die Wochen eisiger Dunkelheit oder das Licht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Treibstoff ausgeht, der uns am Leben erhält.
    Trotzdem versuche ich, voranzugehen und so zu tun, als hätten wir wirklich noch Jahrzehnte zu leben. Ich habe beschlossen, Ärztin zu werden, obwohl einige Universitäten geschlossen sind. Niemand weiß, wie die Welt aussehen wird, wenn ich das Studium beendet habe.
    Es ist schwer, stelle ich fest, nicht an bessere Zeiten zu denken. Spät in manchen weißen Nächten während der langen Lichtwochen liege ich wach, weil ich nicht schlafen kann. Meine Gedanken schweifen umher, und ich erinnere mich an Seth. Gelegentlich ertappe ich mich dabei, zu glauben, er könnte eines Tages zurückkommen. Ich bin zur Sammlerin von Geschichten über unwahrscheinliche Rückkehren geworden: das plötzliche Auftauchen des lang verlorenen Sohns, der gefundene Vater, das nach vierzig Jahren wieder vereinte Liebespaar. Dann und wann fällt tatsächlich ein Brief beim Sortieren der Post hinter einen Schrank und liegt dort jahrelang, bevor er endlich entdeckt und an die rechtmäßige Adresse zugestellt wird. Die scheinbar Hirntoten wachen auf und fangen an zu sprechen. Ich halte immer Ausschau nach Beweisen, dass das, was geschehen ist, manchmal ungeschehen gemacht werden kann.
    Seth und ich malten uns gern aus, wie unsere Welt eines Tages Besuchern erschiene, vielleicht in eintausend Jahren, wenn alle Menschen weg sind und der ganze Asphalt zerbröckelt und abgesplittert ist. Wir fragten uns, was diese Besucher hier finden würden. Besonders gern überlegten wir, was überdauern würde. Hier die Vertiefungen, die auf ein ausgedehntes Netzwerk von Straßen deuteten. Hier die Eisenrückstände, wo einst riesige Stahlgerüste gestanden hatten, Schulter an Schulter aufgereiht, eine Stadt. Hier die Überreste von Kleidung und Geschirr, hier die Begräbnisstätten, hier die Erdhügel, die einmal die Häuser der Menschen gewesen waren.
    Aber unter den Artefakten, die wahrscheinlich niemals gefunden werden – unter den Gegenständen, die längst zerfallen sein werden, ehe jemand von irgendwoher eintrifft –, ist ein bestimmtes Stückchen Bürgersteig an einer kalifornischen Straße, wo einst an einem dunklen Sommernachmittag am schwindenden Ende des Jahres der Verlangsamung zwei Kinder nebeneinander auf dem kalten Boden knieten. Wir tauchten unsere Finger in den feuchten Zement, und wir schrieben die wahrsten, einfachsten Dinge, die wir kannten – unsere Namen, das Datum und diese Worte: Wir waren hier .

DANK
    Bedanken möchte ich mich bei meinen Lehrern, die alle unentbehrlich waren: Aimee Bender, Nathan Englander, Mary Gordon, Sam Lipsyte, Dani Shapiro, Mona Simpson und Mark Slouka.
    Zu tiefem Dank verpflichtet bin ich Alena Graedon, Nellie Hermann, Nathan Ihara und Maggie Pouncey, deren Freundschaft, Einsichten und Bereitschaft, meine Sätze im Verlauf von ungefähr zehn Jahren so oft zu lesen, mich genauso stark geprägt haben wie meine Arbeit.
    Danke, Colin Harrison, für weise Ratschläge über das Leben und die Literatur.
    Dank an Rivka Galchen, Tania James, Susanna Kohn und Karen Russell für euer Lesen und unverzichtbare Empfehlungen.
    Danke, Eric Simonoff, für dein Vertrauen, deine Geduld und deinen Weitblick. Danke, Laura Bonner und Cathryn Summerhayes, dass ihr mich dem Rest der Welt so großartig präsentiert habt. Außerdem möchte ich mich bei Tracy Fisher, Alicia Gordon, Britton Schey und Kate Hutchinson von WME bedanken.
    Vielen Dank an meine wundervolle Lektorin Kate Medina bei Random House, deren Sachverstand und Sorgfalt mit diesen Seiten mich in jeder Phase verblüfft und gerührt haben. Dank an das gesamte Team von Random House, besonders Gina Centrello, Susan Kamil, London King, Lindsey Schwoeri und Anna Pitoniak.
    Ich bedanke mich bei Suzanne Baboneau, Ian Chapman, Jessica Leeke und allen anderen bei Simon & Schuster für die grenzenlose Begeisterung.
    Für ihre unentbehrliche Unterstützung verschiedenster Art zu unterschiedlichsten Zeiten danke ich Jonathan Karp, Alice Mayhew, Carolyn Reidy, Dan Scolnic, Michael Maren, Hannah Tinti, Antonio Sersale und Carla Sersale. Danke, Brittany Banta, Jenny Blackman, Meena Hartenstein, Paul Lucas, Finn Smith, Pitchaya Sudbanthad und Devin McKnight, dass ihr meine Vorstellung von Büchern beständig und amüsant verfeinert habt.
    Für
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