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Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance
Autoren: Christine Lenke
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müssten mir schon vertrauen, Madeleine.“
    „Angenommen, ich tue das, was gäbe es noch für Bedingungen?“
    „Reicht das nicht? Wir wären viel unterwegs, aber in den meisten Orten, wo wir uns aufhalten, habe ich wenigstens eine Wohnung. Ich würde Sie privat krankenversichern und dafür sorgen, dass Sie alles haben, was Sie brauchen: Essen, Trinken, Kleidung, Freizeit, die Sie ja auch haben werden. Ich bin beruflich sehr beschäftigt. Die meiste Zeit werden Sie sich vermutlich langweilen.“
    „Oh, das glaube ich kaum, ich ähm, ja, dazu vielleicht später. Falls ich das Angebot annehme.“
    Neugierig betrachtete er sie. Sie hatte ein Geheimnis? Das machte sie sogleich noch interessanter.
    Er sah auf die Uhr.
    „Ich bin morgen ab zwölf Uhr die nächsten vier bis sechs Wochen unterwegs. Sie haben bis dahin Zeit, es sich zu überlegen. Die Beitreibung habe ich bereits gestoppt und wird auf jeden Fall erst einmal ruhen. Nehmen Sie das Angebot an, wird es so lange ruhen, bis das Jahr herum und die Forderung somit erloschen ist. Sollten Sie jedoch das Angebot ablehnen, haben Sie ab zwölf Uhr morgen Mittag achtundvierzig Stunden Zeit, uns einen anderen akzeptableren Lösungsvorschlag zu unterbreiten.“
    Er lächelte sie freundlich an.
    „Ich denke, das ist fair, oder finden Sie nicht?“
    „Doch, sicherlich, mehr als fair.“
    Madeleine schluckte, drehte sich zu ihm und reichte ihm die Hand.
    „Danke, dass Sie sich die Zeit für mich genommen haben. Ich werde gut darüber nachdenken.“
    Torben Crawford nahm ihre Hand mit beiden Händen und streichelte sie sanft.
    „Ich erwarte Sie morgen um zwölf am Empfang des Hotels. Eine Minute nach zwölf bin ich mit dem Angebot weg. Und wie gesagt: Wir verreisen direkt für die nächsten vier bis sechs Wochen, also packen Sie Ihre kleine Reisetasche.“
    Madeleine lächelte leicht gequält und nickte nur. Wieder streichelte er zärtlich ihre Hand, dass Madeleine ein wohliger Schauer nach dem nächsten über den Rücken lief.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, Madeleine. Es wird Ihnen gut bei mir gehen.“
    Madeleine holte tief Luft.
    „Ich werde mich melden. Einen schönen Abend noch, Mr. Crawford.“
    Damit verließ sie fluchtartig den Raum.
    Schmunzelnd sah Torben Crawford ihr nach.

4
    Im Flur lief Madeleine im wahrsten Sinne des Wortes Frank direkt in die Arme, der gerade aus einem der Büros kam.
    „Holla, junge Frau. So stürmisch unterwegs?“
    Mühselig rappelte Madeleine sich wieder auf und sah Frank an.
    „Alles in Ordnung?“
    Aber Madeleine war so aufgewühlt, dass sie nur den Kopf schütteln konnte.
    Sanft zog Frank sie mit in sein Büro. Er reichte ihr ein Glas Wasser, das sie auch sogleich in einem Zug austrank. Freundschaftlich streichelte er ihr über einen Arm.
    „Sind Sie mit dem Wagen da?“
    Wieder schüttelte Madeleine nur den Kopf.
    „Gut, dann bringe ich Sie eben nach Hause.“
    Frank sprach kurz durch sein Mikrophone, führte Madeleine dann wieder nach draußen in den Flur und fuhr mit ihr mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage.
     
    Torben Crawford stand nun schon eine ganze Weile am Fenster und sah gedankenverloren nach draußen. Diese Madeleine hatte etwas, was ihm unter die Haut ging. Sie berührte ihn nicht und doch spürte er ihre Nähe auf der Haut, was sogleich ein nicht gekanntes Kribbeln bei ihm auslöste.
    Ihm war klar: Er wollte sie, aber nicht um jeden Preis. Sie war ganz anders als die Frauen, mit denen er bisher zu tun hatte. Er wollte sie bei sich haben und er wollte, dass es ihr gut ging. Mehr noch, er wollte sie glücklich machen.
    Er hing noch seinen Gedanken nach, als es klopfte. Die Tür wurde direkt aufgerissen, jemand kam herein und schloss die Tür wieder.
    Torben Crawford drehte sich nicht um. Er wusste auch so, wer es war. So traute sich nur einer aufzutreten und das war Frank.
    „Frank. Was gibt’s?“, fragte er gut gelaunt und sah dabei weiter aus dem Fenster.
    „Sag du es mir! Was hast du mit dieser Madeleine Morgen gemacht und was hast du vor?“
    Franks Tonfall klang besorgt und erregt.
    Ganz langsam drehte sich Torben Crawford um und musterte Frank, der mitten im Raum stand. Die Beine hatte er leicht auseinanderstehend und die Arme vor der Brust verschränkt.
    „Wieso fragst du?“
    „Sie ist mir vorhin im Flur quasi in die Arme gefallen und war leicht durch den Wind und das beschreibt nur annäherungsweise ihren offensichtlichen Gefühlszustand. Also, ich höre!“
    Torben Crawford schmunzelte leicht.
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