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Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance
Autoren: Christine Lenke
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haderte kurz und schluckte, „vielleicht finden wir mit Ihnen zusammen eine Lösung.“
    „Aha“, sagte er wieder.
    Aber seine Stimme war noch immer ruhig und freundlich.
    „Was genau schwebt Ihnen vor?“
    „Vielleicht könnten wir für Sie arbeiten?“
    Madeleine wurde wieder immer leiser. Sie konnte nichts dafür, die Nähe dieses Mannes rang ihr alles ab.
    „Sie wollen für mich arbeiten, um die Schulden Ihrer Schwester zu tilgen?“
    Torben Crawford war überrascht und erfreut zugleich.
    „Darf ich fragen, was Ihnen vorschwebt?“
    Leicht strich er mit einem Finger über ihren Arm. Er merkte, wie sie direkt erschauderte. Schmunzelnd sah er sie an.
    „Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht.“
    Ihre Stimme klang recht verzweifelt.
    Amüsiert betrachtete er sie. Sie war auf natürliche Art sehr hübsch und sie gefiel ihm. Ihr zurückhaltendes Auftreten empfand er als sehr angenehm. Er wünschte sich plötzlich nichts sehnlicher, als sie an sich zu ziehen und leidenschaftlich zu küssen.
    „Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment?“
    Torben Crawford stand dabei auf und sah sie auffordernd an.
    „Natürlich!“
    Madeleine stand auch direkt auf.
    „Bleiben Sie bitte hier, Ms. Morgen. Ich muss nur kurz etwas abklären.“
    Madeleine nickte ihm zu und Torben Crawford verließ den Raum.

3
    Schnurstracks ging er durch das Büro der Sicherheitscrew zu dem Hinterzimmer, wo die Männer der Beitreibung saßen.
    „Hallo Charly“, begrüßte er den Mann hinterm Schreibtisch, der sofort den anderen Männern Zeichen gab und diese sich direkt wortlos aus dem Raum entfernten.
    Torben schloss die Tür, setzte sich auf einen der Stühle und grinste Charly frech an.
    „Torben? Lange nicht gesehen. Was führt dich zu mir?“
    „Pia Steward!“
    Charly lachte laut auf.
    „Entschuldige, aber du strahlst, als hättest du gerade einen Volltreffer von Frau getroffen, aber das kann nicht Pia Steward sein.“
    „Sag mir, was du weißt“, forderte Torben Crawford ihn auf.
    Er wusste, dass er ihm nichts vormachen konnte. Frank, Charly und er waren damals zusammen aufgewachsen. Jeder ging beruflich seine Wege, aber die Freundschaft blieb bestehen. Als Torben Crawford damals dieses Casinohotel aufbaute, holte er sich die Beiden in sein Team. Sie waren die einzigen Menschen, mit Ausnahme seines Bruders und dessen Frau, denen er vertraute und auch nichts vormachen konnte.
    Charly holte sich die Akte von Pia Steward vor, blätterte ein wenig und diktierte stenoartig: „Geborene Morgen, vor zwei Jahren Robert Steward geheiratet, aber der hat sie schnell wieder fallen gelassen und großzügig abgefunden. Sie ist dreiundzwanzig Jahre und angelt sich stets reiche Männer, die es nötig haben. Sie geht hier im Casino ein und aus, obwohl zurzeit vermutlich nicht. Ihre Schulden hier liegen bei einhundertachtundneunzigtausend, die wir zurzeit versuchen, bei ihr einzutreiben. Leider ist sie im Moment nicht liiert und wohl völlig blank.“
    Charly sah auf: „Ein Wahnsinn, wie die Frau das Geld um sich wirft, sobald sie es hat. Also? Was willst du von der?“
    „Was weißt du noch über sie?“
    Charly verzog leicht den Mundwinkel und blätterte weiter in der Akte.
    „Sie hat eine zwei Jahre ältere Schwester, die ihr wohl immer wieder die heißen Kartoffeln aus dem Feuer holt, aber diesmal ist Pia wohl zu weit gegangen. Ihre Mutter ist gestorben, da war sie zehn Jahre. Ihre Schwester hat sich damals schon hauptsächlich um sie gekümmert, da der Vater, Straßenbauarbeiter, den ganzen Tag gearbeitet hat.“
    Charly schloss die Akte.
    „Jetzt spuck schon aus. Was ist los?“
    Torben Crawford schmunzelte leicht.
    „Ich habe sie oben.“
    „Pia?“
    Charly warf entsetzt die Akte auf den Tisch.
    „Das nenne ich mutig.“
    „Nein, ihre Schwester und auch das ist mutig. Kannst du sie mal kurz abklopfen?“
    Charly widmete sich dem Computer zu und tippte etwas ein.
    „Nein, nichts. Sauber. Führerschein hat sie, sonst absolut unauffällig.“
    Charly sah Torben Crawford an.
    „Was will sie?“
    „Die Schulden ihrer Schwester abarbeiten.“
    Charly zog leicht amüsiert die Augenbrauen hoch.
    „Fast zweihunderttausend? Was will sie denn arbeiten? Wie ist sie?“
    „Genau das Gegenteil von Pia.“
    Charly lachte auf.
    „Intelligent und hässlich?“
    „Intelligent ja, aber nicht hässlich, aber auch äußerlich das genaue Gegenteil von Pia, jedoch sehr natürlich und scheu.“
    „Ah! Daher das Funkeln in deinen Augen? Ist dein
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