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Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance
Autoren: Christine Lenke
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Sie passte so überhaupt nicht in diese Umgebung. Sehr gepflegt und ordentlich, aber keine Frau ging in so einer Hose ins Casino. Die weit geschnittene braune Hose schien die gleiche Farbe wie ihre Haare zu haben. Die lockere, lange weiße Bluse trug sie über der Hose und der einfache, schlichte Gürtel betonte ihre Wespentaille, aber vermutlich war ihr das gar nicht bewusst. Zumindest machte sie den Eindruck.
    „Frank? Frag mal nach, was da unten los ist.“
    Frank nickte und fragte sogleich über das Mikro nach.
    „Wie, sie will den Boss sprechen?“, wiederholte Frank das Gesagte und sah dabei Torben Crawford fragend an.
    Dieser zog amüsiert die Augenbrauen hoch.
    „Hat sie das so gesagt?“, fragte er nach.
    Dieser Wortschatz passte nicht zu ihrem Auftritt. Ihre glatten, langen Haare trug sie offen und sie schimmerten leicht glänzend.
    Da der Sicherheitsmann in eine der Kameras sah, während er Frank antwortete, sah die junge Frau auf und direkt in die Kamera. Torben Crawford war fasziniert von diesem unschuldigen, aber ganz offensichtlich ehrlichen Blick dieser Frau.
    „Sie hat nach Mr. Crawford gefragt und gleich gesagt, dass sie keinen Termin habe, es aber sehr wichtig sei.“
    Frank holte ihn aus seinen Gedanken zurück.
    „Wichtig für sie oder wichtig für mich?“
    Frank schmunzelte, während er die Frage weitergab.
    „Für sie“, teilte Frank ihre Antwort mit.
    Ehrlich war sie und ganz offensichtlich sehr mutig. Dass sie sich dort nicht wohlfühlte, sah man ihr an, aber sie blieb tapfer dort stehen.
    Frank sah ihn fragend an. Torben Crawford nickte langsam und Frank gab gleich Anweisung nach unten weiter.
    Torben Crawford ging zur Tür.
    „In mein Büro, in fünf Minuten sollen sie losgehen.“
    Frank nickte und gab direkt die Anweisungen durch, während Torben Crawford langsam die Tür hinter sich schloss und zu seinem Büro schlenderte.
     
    Die Fenster in seinem großzügigen Büro waren dunkel getönt. Die beiden großen, kostbaren Bilder wurden von Speziallampen leicht angestrahlt und die Ledersitzgruppe war mit einem dezenten Licht erhellt.
    Torben Crawford setzte sich an seinen Schreibtisch und überlegte, ob er stärkeres Licht einschalten sollte, entschied sich aber dagegen. Draußen war es noch hell und so kam auch noch einiges Licht durch die Scheiben.
    Was sie wohl von ihm wollte? Sie sah nicht nach jemandem aus, der einen Job bei ihm suchte, überlegte er. Vielleicht ging es um ihren Vater? Sie wäre nicht die erste Tochter, die versuchte, ihren spielsüchtigen Vater aus dem Casino fernzuhalten.
    Entspannt saß er in dem dicken Lederchefsessel, als es klopfte. Der Sicherheitsmann öffnete nach Aufforderung die Tür und trat dann mit der jungen Frau herein.
    Torben Crawford musterte schmunzelnd die junge Frau, die dort stehen geblieben war, wo der Sicherheitsmann sie hatte stehen lassen, bevor er sich leise wieder entfernte und direkt hinter sich die Türe zuzog.
    Er merkte, wie sie mit sich kämpfte. Ihr war anzusehen, dass sie am liebsten kehrtgemacht hätte und sich wünschte, nicht hergekommen zu sein.
     
    „Guten Tag, Mr. Crawford“, sagte sie leise mit zittriger Stimme.
    Madeleine war sich nicht sicher, was sie mehr aus dem Konzept brachte, die Situation oder dieser Mann, der nicht nur atemberaubend gut aussah, sondern auch eine Ausstrahlung hatte, die sie förmlich anzog.
    „Danke, dass Sie mir eine Minute Ihrer kostbaren Zeit geben.“
    Torben Crawford stand langsam auf, ging um den Schreibtisch zu ihr hinüber.
    „Eine Minute? Haben das meine Männer gesagt?“
    Seine Stimme war ruhig, aber rau und ließ ihr sogleich wieder einen Schauer über den Rücken fahren.
    „Ähm, ja. Sie haben wenig Zeit und das glaube ich auch. Ich will Sie nicht lange aufhalten.“
    Sie holte tief Luft, um sich selber Mut zu machen.
    Torben ging galant zur Sitzgruppe hinüber.
    „Möchten Sie etwas trinken, Ms. oder Miss?“
    Als sie nichts sagte, drehte er sich noch einmal zu ihr um und lächelte sie smart an.
    „Kommen Sie, setzen wir uns und Sie sagen mir, was Sie auf dem Herzen haben, Ms.?“
    „Entschuldigen Sie. Morgen.“
    Langsam ging Madeleine zu ihm zur Sitzgruppe und hockte sich auf eine Sesselkante.
    „Madeleine Morgen!“
    Torben Crawford nickte leicht, nahm einen Glaskrug, zapfte frisches Soda ab und brachte es mit zwei Gläsern an den Tisch.
    Erneut schmunzelte er auf, als sie das Glas Soda fast in einem Zug leerte, nachdem er etwas getrunken hatte.
    „Sie machen auf
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