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Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance
Autoren: Christine Lenke
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seinen Häusern abgeht. Gerade in demjenigen, wo er derzeit wohnt, entgeht ihm gar nichts. Im Moment hält er sich hier in seinem Hotel in Las Vegas auf.“
    Pia setzte sich wieder aufrechter hin und strahlte geradezu hoffnungsvoll ihre Schwester an.
    Diese schluckte, als sie merkte, dass sie aus dieser Geschichte nicht mehr herauskam.
    Sie hatte damals auf dem Sterbebett ihrer Mutter versprochen, dass sie sich immer um ihren Vater und die kleine Schwester kümmern würde. Doch hatte sie damals nicht geahnt, wie schwierig Letzteres werden würde.
    Wieder klingelte Pias Handy. Vorsichtig schielte sie auf das Display und zuckte direkt wieder zurück, als wenn derjenige sie durch das Display würde sehen können.
    „Dann kommst du aber mit!“
    Pia sah ihre Schwester entsetzt an.
    „Nein, dann behalten die mich gleich da und mit mir an der Seite kommst du auch nicht bis zu Crawford durch.“
    Madeleine zog angespannt die Augenbrauen hoch. Vermutlich hatte sie leider recht. Einen Moment überlegte sie und es schien, als hätte Pia den Atem angehalten.
    „Na gut. Ich mache es. Aber ich versuche es bloß einmal, wenn ich nicht durchkomme, hast du Pech gehabt.“
    Pia sprang auf und ihrer Schwester in die Arme.
    „Das werde ich dir nie vergessen!“
    „Ja, so wie die anderen Male auch schon nicht!“, brummte Madeleine leicht gereizt.
    Dann überlegte sie, was sie anziehen sollte. Auf keinen Fall wollte sie sich verkaufen, aber trotzdem konnte sie schlecht in Jeans dort auftreten.

2
    „Mr. Crawford?“
    Torben Crawford drehte sich langsam zu seinem Manager, der mal wieder hektisch durch die riesige Empfangshalle eilte.
    „Mr. Harkert. Wir sind hier noch immer ein erstklassiges Luxushotel, da rennt man nicht wie ein Berserker durch die Hallen!“
    Sein Tonfall war ruhig, aber betont streng, sodass Mr. Harkert sofort seinen Schritt verlangsamte.
    „Kennen Sie eigentlich diese kleinen Dinger?“
    Er machte eine leichte Handbewegung.
    „Handy, nennt man die auch, da kann man unauffällig jemanden ganz schnell erreichen und muss nicht durch die Hallen schreien.“
    Mr. Harkert verlor sogleich sämtliche Farbe im Gesicht. Er hatte schon gehört, dass sein Chef heute sehr schlecht drauf war, aber dieser Blick verhieß nichts Gutes.
    Torben Crawford ließ ihn stehen und ging ins Casino hinunter. Dort erkundigte er sich beim Wachpersonal vor Ort, ob alles in Ordnung sei, und ging dann langsam durch die gefüllten Casinoräume.
    Das Gespräch mit Angelina Porter stieß ihm erneut auf. So langsam wurde sie ihm eine Spur zu aufdringlich. Sie war die Assistentin des Managers seines Hotels in Kalifornien und hatte ihn im letzten Jahr immer wieder zu offiziellen Veranstaltungen, die er besser nicht alleine wahrnahm, begleitet.
    Anfang des Jahres hatte er ihr noch eine großzügige Summe extra überwiesen, da sie sich ja auch stets neu einkleidete, um ihm ebenbürtig an seiner Seite zu erscheinen. Aber ihr forderndes Auftreten heute lag ihm richtig schwer im Magen, zumal er ihr nie Hoffnungen gemacht hatte.
    Es nützte alles nichts. Er brauchte eine Frau. Zumindest für die offiziellen Veranstaltungen. Gerade jetzt, wo es langsam dem Jahresende zuging, wurde er wieder auf vielen offiziellen Veranstaltungen erwartet.
    Er musste sich etwas einfallen lassen. Angelina Porter war raus. Nach dem Auftritt vorhin am Telefon hatte er ihr direkt gesagt, dass er ihre Dienste nicht mehr benötigte, woraufhin sie einfach aufgelegt hatte. Nun musste Torben Crawford doch schmunzeln, wie er daran dachte, dass sein Manager Mr. Adams vor Ort vermutlich nun ihre schlechte Laune abbekam. Aber der konnte wohl gut damit umgehen. Notfalls würde sie gehen müssen.
    Es war mittlerweile später Nachmittag und hier im Casino ging es jetzt erst so richtig los. Dass die Räume nun schon so gut gefüllt waren, ließ seine schlechte Laune ein wenig verfliegen.
    Torben Crawford fuhr mit dem Fahrstuhl eine Etage höher, wo der Sicherheitsdienst mit vielen Monitoren das ganze Areal überblickte.
    „Hallo Frank!“, begrüßte er seinen Sicherheitschef und Freund.
    „Oh, Torben! Grüß dich!“
    Sie plauderten im Smalltalk ein wenig über den Tag. Entspannt lehnte sich Torben Crawford locker an einen Tisch und sah dabei über die Monitore.
    Sein Blick blieb an einen der Monitore am Casinoempfang hängen.
    „Fahr da mal näher ran“, wies er den Mitarbeiter an den Monitoren an, der die entsprechende Kamera sofort bediente.
    Torben sah sich die junge Frau an.
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