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Ein Jahr - eine Chance

Ein Jahr - eine Chance

Titel: Ein Jahr - eine Chance
Autoren: Christine Lenke
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ihr herüber. Er lehnte sich lässig an den Schreibtisch und lächelte frech zu ihr.
    „Das ist nicht Ihr Ernst!“, stammelte sie leise.
    „Wieso nicht? Leichter bekommen Sie die Schulden kaum beglichen, das müssen Sie zugeben. Es entspricht einem Jahresgehalt von etwa zweihunderttausend, das haben Sie sonst, glaube ich, nicht, oder?“
    Madeleine stöhnte laut auf und sagte dann sehr leise. „Das kommt einem unmoralischen Angebot gleich.“
    „Nicht wirklich. Ich verlange schließlich keinen Sex von Ihnen. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, werden Sie auch keinen mit mir haben. Und damit kommen wir zu meinen Bedingungen.“
    „Noch mehr Bedingungen?“
    Torben Crawford zog amüsiert die Augenbrauen hoch.
    „Habe ich schon eine genannt?“
    Madeleine holte tief Luft und schob den Rücken durch. Dann ging sie zu ihm, blieb aber drei Schritte von ihm entfernt stehen.
    „Ich soll ein ganzes Jahr bei Ihnen leben. Eine Angestellte hat in der Regel mindestens einen, die meisten sogar zwei Tage, in der Woche von ihrem Chef frei. Der Urlaubsanspruch hier ist auch nicht erwähnt. 365 Tage rund um die Uhr mit Ihnen finde ich schon eine harte Bedingung.“
    Torben Crawford lachte leicht auf.
    „Also noch einmal zu meinen Bedingungen: Erstens erwarte ich, dass Sie nicht liiert sind.“
    Er sah sie auffordernd an.
    „Ich bin alleine, also, ich meine, es gibt keinen Mann in meinem Leben, außer meinen Vater, aber das meinen Sie wohl nicht.“
    Es amüsierte ihn direkt, wie sie versuchte, Haltung zu wahren, dabei zitterte sie leicht am ganzen Körper.
    „Gut. Ihren Vater lasse ich gelten und damit kämen wir direkt zur zweiten Bedingung: Sie werden nicht fremdgehen. Auch wenn Sie keinerlei Berührungen von mir wünschen, wobei ich jetzt das natürliche Miteinander, wie z.B. das Tanzen - Sie können doch tanzen? - nicht meine.“
    Madeleine nickte nur.
    „Offiziell gelten Sie als meine Begleitung und früher oder später wird man Sie nicht nur als meine Begleitung ansehen. Ich möchte mich nicht zum Narren halten lassen, indem Sie mit Anderen flirten oder gar mehr. Wir verstehen uns, oder? Für den Fall wird unser Deal sofort platzen und die gesamte Summe wird innerhalb von 48 Stunden fällig.“
    Madeleine sah ihm direkt in die Augen.
    „Das wird wohl das kleinste Problem darstellen.“
    Ihre Stimme war noch immer sehr leise und sie hoffte darauf, dass er das Beben darin nicht bemerkte.
    „Ich meine, treu zu bleiben.“
    Madeleine merkte, wie ihr immer heißer wurde. Sie befürchtete, einen roten Kopf bekommen zu haben. Das Thema war so überhaupt gar nichts für sie.
    „Und sonst? Immer lächeln? Immer hinter Ihnen aufräumen? Ihre Socken stopfen?“
    Torben Crawford lächelte amüsiert auf.
    „Das mit dem Lächeln würde mich natürlich freuen. Ich hoffe selbstverständlich, dass Sie an meiner Seite nicht wie das Leiden Christi aussehen. Aber befehlen kann ich Ihnen das wohl kaum. Fürs Aufräumen habe ich Personal, meine Kondome räume ich selber weg und kaputte Socken werden nicht gestopft. Ich kaufe mir neue.“
    „Aber da wären wir schon beim Punkt. Sie erwarten von mir absolute Enthaltsamkeit, aber selber werden Sie sich Ihre Freiheiten nehmen? Ich soll mich zum Gespött machen lassen?“
    „Wie kommen Sie darauf?“
    Madeleine schluckte und hatte das Gefühl, dass ihr Kopf gleich vor Hitze platzen würde.
    „Sie sagten: Meine Kondome räume ich selber weg.“
    „Die ich benutzen werde, wenn ich Sie leidenschaftlich liebe, Madeleine.“
    Abrupt drehte Madeleine sich herum, ging wieder zum Fenster, verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah hinaus. In der Luft lag eine Spannung, die geradezu unheimlich, aber komischerweise nicht unangenehm war.
    Nach einer Weile stellte sich Torben Crawford wieder neben sie. Ganz locker stand er neben ihr. Die Hände cool in die Hosentaschen gesteckt.
    „Was für Sie gilt, gilt selbstverständlich auch für mich und ich bleibe dabei, es wird nichts passieren, was Sie nicht möchten, Madeleine. Ich kenne ein Nein und würde nichts von Ihnen verlangen, was Sie nicht möchten. Und wenn das Jahr herum ist und wir wirklich nicht diese Leidenschaften ausgetauscht haben, wäre das zwar sehr schade, aber ich würde es akzeptieren.“
    Vorsichtig sah Madeleine zu ihm hinüber. Er schaute aus dem Fenster und sah dabei richtig nett aus. Als er sich zu ihr drehte, blickte er ihr direkt in die Augen, was sofort wahnsinnige nicht gekannte Gefühlswellen in ihr auslöste.
    „Sie
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