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Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael

Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael

Titel: Ein himmlischer Gärtner in Hamburg 2.Michael
Autoren: Sissi Kaipurgay , Kooky Rooster , Shutterstock Fotos
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kann dir das nicht erzählen, aber ich verrate dir noch eines: Ich bin schwul, nur damit du es nicht von anderer Seite hörst. Ich – geh jetzt rein. Gute Nacht.“
     
    Plön – es regnet
     
    Am nächsten Morgen erscheint mir alles wie ein Traum. Wie konnte ich Joschi nur gestehen, dass ich Angst vor Berührungen habe? Auch das mit meinem Schwulsein hätte ich ihm nicht verraten brauchen. Warum nur habe ich es aber getan?
    Die Antwort bekomme ich, als ich den Speisesaal betrete. Joschi strahlt mich an und in diesem Moment ist mir wieder alles klar. Die Vertrautheit mit ihm stellt sich sofort wieder ein. Ich gehe zu dem Tisch, an dem er mit Patricia und zwei anderen sitzt, lächle in die Runde und frage: „Ist hier noch frei?“
    Alle nicken stumm und ich setze mich Joschi gegenüber. Die Kellnerin kommt und bringt mir einen Kaffee, den ich erst mal trinke, bevor ich mich erneut erhebe und zum Buffet schlendere.
     
    Durch das regnerische Wetter, das heute vorherrscht, sind die Aktivitäten eingeschränkt. Die eine Hälfte der Gruppe macht eine Seerundfahrt, die andere will unbedingt eine Wanderung durchführen. Joachim erklärt sich bereit, den Wanderlustigen zu folgen, wodurch ich an der Seefahrt teilnehmen darf, an der auch Joschi mit von der Party ist.
    Irgendwie suche ich den ganzen Tag seine Nähe, wechsle hier und da ein Wort mit ihm. Er ist mir gegenüber richtig aufgeschlossen, freut sich jedes Mal, wenn ich ihn anspreche. Von sich aus kommt er jedoch nie auf mich zu, was ich aber inzwischen verstehen kann. Er fühlt sich eben minderwertig und uninteressant, obwohl er das nicht ist.
    Ich finde ihn attraktiv. Sein schmaler Körper ist fest und die grünen Augen blitzen manchmal vor Vergnügen. Die Gesichtszüge sind fein und dominiert durch den etwas zu breiten Mund, der meinen Blick immer wieder anzieht. Ob er gut schmeckt? Küssen und einen Mann berühren kann ich, aber sobald dieser mich anpackt ist es vorbei. Ist wohl wegen des Kindheitstraumas und weil ich mich damals nicht wehren konnte. Sex habe ich bisher nur in einer Stellung gehabt: ich hinten, der andere vorn. Klingt abgeklärt, doch viele treiben es so und es gibt Schlimmeres, nämlich gar keinen Sex.
     
    Bei durchwachsenem Wetter läuft die Zeit manchmal etwas zäh, aber eines muss man dieser Gruppe lassen: Alle sind immer fröhlich. Okay, der eine oder andere motzt schon mal rum oder bekommt einen Anfall, aber das wäre auch bei Sonnenschein so gewesen. Es naht jetzt der vorletzte Abend, bevor die Freizeit zu Ende geht.
    Ich freue mich mittlerweile auf die zwei Wochen, die ich daheim auf dem Balkon zuzubringen plane. Ein gutes Buch, Freunde treffen, einfach ausspannen. Das klingt gut und ich habe es nach dieser Woche auch bitter nötig, denn – so lieb die Leute auch sind – ist es recht anstrengend, den ganzen Tag auf einen Sack Flöhe aufzupassen. Immer wieder tanzt einer von ihnen aus der Reihe und begibt sich auf eigene Pfade, so dass es gilt, selbigen zurück zur Herde zu führen. Ich bewundere Joachim, dass er das tagein tagaus aushält.
    Einzig Joschi ist ein Lichtblick und ich glaube, ich werde ihn vermissen. Da es zu einer festen Gewohnheit geworden ist, dass wir abends ein Plauderstündchen einlegen, warte ich eine Weile im Park. Der Regen hat heute mal Pause gemacht und mit einem warmen Pulli und in Jeans lässt es sich gut aushalten. Sonst war es Joschi, der hier schon erwartungsvoll saß, wenn ich angetrabt kam, doch nun warte ich eine halbe Stunde umsonst. Gut, es ist eine stillschweigende Übereinkunft, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass Joschi plötzlich keine Lust mehr hat. Ob ihm etwas passiert ist?
    Ich laufe ins Haus, nehme die Treppen nach oben und renne zu seinem Zimmer. Nach einem Klopfen stoße ich gleich die Tür auf, voller Sorge, dass der Kerl sich etwas angetan haben könnte, denn manchmal klang er schon sehr mutlos und einsam in den letzten Tagen. Mit dem, was ich nun aber vorfinde, hätte ich niemals gerechnet.
    Joschi liegt auf dem Bett, die Augen geschlossen. Die Stöpsel eines MP3 Players stecken in seinen Ohren und er hält einen Teddybären an die nackte Brust gedrückt. Mit der freien Hand streichelt er sich selbst, die Leisten, den Sack und immer wieder massiert er kurz seinen riesigen Ständer, ganz so, als wenn er es ewig hinstrecken möchte.
    Ich sollte gehen und die Tür leise schließen, aber ich kann einfach nicht, das Bild ist zu geil. Wie gebannt sehe ich Joschi zu, der immer mal wieder
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