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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten
Autoren: Sandy Blair
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Rechtsanwaltskanzlei. Er sagt, er muss dich sprechen.«
    Was jetzt? Claire runzelte die Stirn. Sie wies auf den Fahrer. »Wehe, Sie laden irgendwas aus, bevor ich wieder da bin.«
    Im Vorderzimmer hielt Tracy ihr das Telefon entgegen. »Hast du irgendwelchen Ärger?«

2
    Claire nahm das Telefon entgegen und zuckte die Achseln. »Nicht dass ich wüsste.«
    Sie hoffte bloß, dass die Bengel nicht auf die Idee gekommen waren, sie wegen Beleidigung anzuzeigen. Beim letzten Mal, als sie sie angerufen und bedroht hatten, hatte sie sich ihnen gegenüber sehr scharf geäußert. Sie hielt das Telefon ans Ohr. »Hallo, hier Claire MacGregor. Wer spricht da?«
    »Miss MacGregor, hier spricht Wesley Brindle, Seniorpartner bei Brindle, Bailey und Sheltonship. Ich bin der Notar, der den Nachlass von Mr Tavish MacLean betreut, vormals Willow Street 210, Portsmouth in New Hampshire. Es ist meine traurige Aufgabe, Sie vom Tode Mr MacLeans zu unterrichten und …«
    »Von seinem Tod?«
    Claire tastete hinter sich nach einem Stuhl. Das konnte nicht sein. Sie hatte gerade Tavishs Karte zum Jahrestag bekommen, hatte vor nicht mal einer Woche mit ihm gesprochen. Er hatte sich für die Schokoladenkekse bedankt, und sie hatten ihre alljährliche Weihnachtsverabredung geplant. Wenn das Wetter schön war, würden sie durch den Stadtpark gehen und die Weihnachtsdekorationen und geschmückten Schaufenster ansehen, und dann …
    Er konnte nicht einfach tot sein.
    »Miss MacGregor?«
    Claire überwand das brennende Gefühl in der Kehle. »Ich – ich bin noch dran. Wann ist er gestorben?«
    »Am 28. November, an einem Herzanfall.«
    Oh nein – an dem Tag musste er die Karte an sie abgeschickt haben. »Bitte sagen Sie mir, dass er nicht allein war, als es passiert ist.« Bitte, bitte. Etwas Schlimmeres konnte sie sich nicht vorstellen.
    »Das war er auch nicht.« Die amtlich klingende Stimme wurde weicher. »Laut Polizeibericht befand er sich in einem Lebensmittelladen. Er brach dort zusammen, und der Inhaber rief den Rettungswagen. Unglücklicherweise konnten die Sanitäter ihn nicht wiederbeleben. Die Polizei ging zu ihm nach Hause, in der Hoffnung, dort Angehörige anzutreffen. Als festgestellt wurde, dass er alleine lebte, ging man sein Telefonverzeichnis durch und stieß dort auf unsere Kanzlei.«
    Armer lieber Tavish. Er war kerngesund gewesen, als sie sich das letzte Mal …
    »Miss MacGregor?«
    »Ja.«
    »Ich weiß, dass das ein Schock für Sie sein muss, aber es war Mr MacLean sehr wichtig, dass sein Nachlass so bald wie möglich übergeben wird. Ich glaube, wir haben diese Aufgabe so gut wie abgeschlossen, da er eines natürlichen Todes gestorben ist und alle seine Angelegenheiten in Ordnung sind. Wenn es auch nicht viele sind – seine Habseligkeiten hat er alle Ihnen hinterlassen.«
    Claires Hals war von den zurückgehaltenen Tränen wie zugeschnürt. Nur mühsam brachte sie hervor: »Mir?«
    »Ja. Gemäß seiner Bitte werden Sie innerhalb der nächsten Woche einen Scheck erhalten.« Er bat sie um Bestätigung ihrer Anschrift. »Ich habe Mr MacLeans Anordnungen zufolge auch ein Umzugsunternehmen beauftragt, seine irdischen Besitztümer in Kisten zu verpacken und Ihnen zu überstellen. Der Lastwagen sollte in ein oder zwei Tagen bei Ihnen ankommen.«
    Klasse.
    Der Möbelfahrer fror sich auf ihrer Laderampe inzwischen wer weiß was ab. »Bleiben Sie bitte einen Moment dran?« Ohne eine Antwort abzuwarten, hielt sie die Sprechmuschel zu und winkte mit der anderen Hand nach Tracy, die nur eine Armeslänge entfernt stand und so tat, als höre sie nicht zu. »Los!
    Geh nach hinten und sag den Lieferanten, dass sie den Laster
    entladen können.«
    »Was ist denn los? Wer ist gestorben?«
    »Nachher.« Sie scheuchte Tracy los und versuchte, ihrer Stimme Herr zu werden, ehe sie sagte: »Entschuldigen Sie, Mr Brindle – der Umzugswagen ist da.«
    »Ah, sehr gut. Ich hatte befürchtet, er würde sich wegen des Wetters verspäten. In ein oder zwei Tagen erhalten Sie ein Einschreiben mit einer Kopie des Testaments und einem Scheck. Bitte unterzeichnen Sie die beiliegenden Formulare und schicken Sie sie in dem vorgesehenen Umschlag so schnell wie möglich zurück. Mit den Steuerfragen werden wir uns später befassen. Haben Sie noch Fragen?«
    Ja, Hunderte. »Warum hat Tavish mich zur Erbin ernannt?«
    »Er hatte keine Familie, und so weit ich es unseren Gesprächen entnehmen konnte, hatte er Sie sehr gern.«
    Sie hatte ihn auch sehr gern gehabt.
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