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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten
Autoren: Sandy Blair
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Motorrad habe ich vor ein paar Tagen gesehen, aber da dachte ich, ich würde mir das nur einbilden. Dann kriegte ich die neueste Cosmopolitan in die Hand, und da war jeder Irrtum ausgeschlossen. Also bin ich zu dem Zeitungsladen gegangen, der die ganze Nacht durch geöffnet hat.«
    Claire stützte den Kopf in die Hände. Sie hatte ihn verloren. An die großen schönen Tyras und Gisèles in der Modelwelt der Haute Couture. Das erklärte auf jeden Fall, warum er immer seltener anrief. Sie richtete sich auf und sagte mit brennender Kehle: »Ich glaube, ich trinke mir einen an. Kommst du mit?«

24
    Dezember 2008
    Claire reichte Victor den letzten der schweren Farbeimer. »Bist du dir mit dieser Farbe sicher? Ich meine ›Beton‹? Mich erinnert das mehr an ›Senf‹.«
    Dass Marthas ehemalige, frisch renovierte Wohnung – die bald das neue Zuhause ihres Vaters werden sollte – Ähnlichkeit mit einer Wurstbraterei haben sollte, hatte sie so ziemlich als Letztes beabsichtigt.
    Es hatte neun Monate mit gelegentlichen, dann immer häufigeren Besuchen gebraucht, Besuchen voller Tränen und Zähneknirschen, damit Claire und ihr Vater ihren Frieden miteinander machen konnten. Schon allein dafür war sie Cam ewig dankbar.
    Die Frischvermählten, denen sie gleich nach Marthas Umzug nach Kalifornien die Wohnung vermietet hatte, hatten sich ein Haus gekauft und waren wieder ausgezogen. Als sie in der leeren Wohnung stand, dachte sie: Warum nicht? Sie hatte nichts zu verlieren. Zumindest hoffte sie das.
    Victor verstaute die Farbeimer hinter den Sitzen des Lieferwagens. »Claire, wer ist hier der Designer, du oder ich?«
    »Schon gut, schon gut.« Sie duckte sich gegen den scharfen Wind und stieg auf den Beifahrersitz. Nach einem Blick auf ihre Liste fragte sie: »Können wir bei dem Gardinenladen vorbeifahren und die Jalousien mitnehmen?«
    »Klar.«
    Auf halbem Wege musste Victor an einer roten Ampel vor einem Antiquitätengeschäft halten. Die Konkurrenz machte sie neugierig, und sie studierte die Gestaltung des Schaufensters.
    Als sie ein gegen einen Stuhl gelehntes Schwert entdeckte, kam
    ihr Herzschlag ins Stolpern. »Fahr mal rechts ran!«
    »Claire, es geht hier gleich weiter …«
    Sie versuchte gar nicht erst, ihn zu überzeugen, sondern sprang blitzschnell aus dem Laster und lief zu dem Geschäft hinüber.
    Im Laden begrüßte sie der Inhaber, der wie ein Juwelier eine Leuchtlupe an einem Riemen auf dem Kopf trug. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ja, ich würde mir gerne einmal das Schwert aus dem Fenster ansehen, bitte.«
    »Natürlich.« Er kam hinter seinem Arbeitstisch hervor und holte vom Ladentresen die Schlüssel. »Das ist ein schönes Stück.«
    Als ob sie das nicht wüsste. Aber vielleicht hatte der erste Anschein sie getrogen. Ohne Cam kam sie sich so verlassen vor, dass sie kaum klar denken konnte.
    Der Mann hielt das Schwert auf beiden Handflächen und bot es ihr dar. »Siebzehntes Jahrhundert, handgeschmiedeter Stahl. Die Steine auf dem Heft sind Amethyst und Connemara-Marmor. Wie Sie erkennen können, wurde es gut gepflegt. Ich habe ein Herkunftszertifikat, falls Sie das sehen möchten.«
    Claire streckte die Hände aus. Sie wusste, welche Inschrift sie auf dem Griff eingraviert finden würde, aber sie musste dennoch nachsehen. »Hätten Sie mal eine Lupe?« Er gab ihr eine. Und da stand es: Sir Cameron MacLeod.
    Oh Cam, du hast das Schwert verkauft, um damit das Medaillon zu bezahlen, nicht wahr? Verdammt. »Wie viel kostet es?« Wenn sie schon Cam nicht haben konnte, dann konnte sie wenigstens sein Schwert haben. Der arme Teddybär hatte schon ziemlich gelitten.
    »Viertausendfünfhundert.«
    »Auf gar keinen Fall.« Das war doppelt so viel, wie sie für Notfälle beiseitegelegt hatte.
    »Gute Frau, das ist meisterhafte Arbeit nach alter Handwerkskunst. Viertausendfünfhundert, und dabei bleibt es.«
    Als Claire das Schwert auf den Tisch legte, läutete die Ladenglocke hinter ihr, und Victor stürmte aufgebracht und außer Atem herein. »Was ist denn eigentlich los?«
    »Ich versuche, ein Schwert zu kaufen.«
    Er warf einen Blick darauf und verdrehte die Augen. Ächzend fragte er: »Ist das seins?«
    Claire legte eine Hand auf das Medaillon und nickte mit zugeschnürter Kehle. Victor erkundigte sich nach dem Preis und stöhnte, als er ihn hörte. Er sah sie an und raunte: »Ich nehme dafür den französischen Schrank und den Windsorstuhl.«
    Damit stahl er ihr den Stuhl, darüber waren sie sich beide im
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