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Ein Highlander zu Weihnachten

Ein Highlander zu Weihnachten

Titel: Ein Highlander zu Weihnachten
Autoren: Sandy Blair
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Klaren, aber Claire umarmte ihn trotzdem. »Ich liebe dich, Victor Delucci.«
    »Ja, ja.« Er machte sich von ihr los und zückte sein Scheckbuch. »Ich bin ja bloß froh, dass es nicht so ein blödes Rentier ist.«
    Cam ließ sich in die Hocke nieder und starrte wieder auf die Brecher, die gegen die Landspitze donnerten, auf der er als Kind gespielt hatte. In seinem Rücken lagen die Überreste von Rubha Castle – zwei sich neigende Mauern und ein Schutthaufen – und anstelle der früher von geschäftigem Leben erfüllten Vorburg stand lediglich ein Schild, das von Cams Verlust berichtete. Es stimmte alles, was in Claires Geschichtsbüchern gestanden hatte. Sein Blick schweifte zu dem tiefen Einschnitt in der Klippe, in dem er bei diesem Besuch einige Stücke verkohlten Holzes gefunden hatte, die letzten Überbleibsel von der Behausung des Langen Thomas. Dem letzten Ort, an dem er sich aufgehalten hatte.
    Sandra Power hatte recht. Eine Rückkehr war nicht möglich.
    Er stand auf, holte Luft und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Jetzt musste er etwas zu trinken haben.
    Im ersten Pub auf seinem Weg bestellte er einen Whiskey.
    Als der Wirt ihn brachte, fragte er ihn: »Gibt es hier noch irgendwelche MacLeods?« Bei seinem letzten Besuch war er zu aufgeregt gewesen, um danach zu fragen. Aber geben musste es sie bestimmt noch.
    Der Wirt kratzte sich am Kinn. »So auf Anhieb fällt mir keiner ein. Falls irgendwer darüber Bescheid weiß, dann ist das Peter MacGraw im Rubha-Museum.«
    Unterwegs war Cam an dem Museum vorbeigekommen. Er murmelte ein Dankeschön, leerte sein Glas und legte drei Münzen auf die Theke.
    Das Museum lag im Zentrum des Dorfes; es war eine kleine, weiß getünchte und hell erleuchtete Kate zwischen einem Andenkenladen und einem Wollgeschäft. Im Innern standen ein paar Touristen vor den Vitrinen und Bücherregalen. Cam besah sich eines der aufgeschlagenen Verzeichnisse, die im hinteren Teil des Museums unter Glas lagen, während ein alter Mann in einem neumodischen Kilt den Besuchern erklärte, wo man gut essen gehen konnte.
    Nachdem sie gegangen waren, kam der magere Mann mit sandfarbenem, schütterem Haar zu ihm, und Cam zeigte auf eines der Bücher: »Das stimmt nicht. Hier sind nur drei Kinder verzeichnet. Malcolm hatte vier. Kelsey Mary starb an einem Fieber, als sie kaum einen Monat alt war.« Jedenfalls hatte Minnie ihm das erzählt.
    Der Mann sah auf die Zeile, die Cam ihm zeigte. »Sind Sie da sicher?«
    »Absolut.«
    Der Mann legte die Stirn in Falten. »Aber woher wissen Sie das? Alle Aufzeichnungen gingen verloren, als die Burg und die Kirche geschleift wurden.«
    Als ein Besucherpaar mit umgehängten Kameras das Museum betrat, wechselte Cam ins Gälische: »Ich weiß es einfach. Gibt es hier noch Nachkommen der Familie?«
    »Nein, die Linie ist erloschen. Zwischen 1746 und 1748 sind alle gestorben. Und ehe Sie das hinterfragen, sollten Sie wissen, dass ich einer der wenigen blutsverwandten Nachfahren des Clans bin, die es noch gibt, und dass ich mir diese Aufzeichnungen zum Lebenswerk gemacht habe.«
    »Das freut mich außerordentlich zu hören. Aber es sind nicht alle gestorben. Cameron MacLeod hat überlebt.«
    Die Augen des Mannes wurden ganz schmal. Er schüttelte den Kopf. »Nein, er ritt mit seinem Clan und kam bei Culloden um.«
    »Nein, er wurde betäubt und zurückgelassen.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. Offenbar war er sich seiner Sache sehr sicher. »Entschuldigen Sie, aber ich bin da anderer Meinung. Wenn das stimmen würde, was Sie da sagen, dann hätte ich inzwischen irgendwo einen Hinweis auf ihn finden müssen. Ich befasse mich seit vierzig Jahren damit. Und wieso sprechen Sie so altertümliches Gälisch? Die meisten Männer in Ihrem Alter können kaum das moderne sprechen.«
    Cam streckte ihm die Hand hin. »Entschuldigung. Ich möchte mich vorstellen. Sir Cameron MacLeod, zu Ihren Diensten, und ich spreche so, wie meine Ziehmutter es mich gelehrt hat.«
    Die Bestürzung des Mannes war zu spüren. Auf seiner Stirn bildeten sich tiefe Falten, er zog die Augenbrauen in die Höhe. »Und das ist wer?«
    Cam wartete ab, bis das Paar auf dem Weg zum Ausgang war. »Das war … Mhairie Elizabeth Stewart von Rubha, vormals Newark, die älteste Tochter von Shamus und Mary Stewart.«
    Der Mann blinzelte und wurde ganz blass. Er murmelte: »Sind Sie denn ein Geist?«
    Cam seufzte. »So kann man es nennen.«
    Dem Mann versagten die Knie. Er hielt sich mit einer Hand
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