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Ein Herz voll Liebe

Ein Herz voll Liebe

Titel: Ein Herz voll Liebe
Autoren: Annette Broadrick
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beiläufig. „Meinst du nicht, es wäre langsam Zeit, dass du wieder aus der Wanne kommst? Morgen darfst du dafür extra lange spielen, aber für heute ist es genug. Ich bin müde, Schatz.”
    „Warum lässt du mich das nicht machen?” fragte Deke unvermittelt. „Ich meine, ich könnte sie doch immerhin abtrocknen. Hast du ihren Schlafanzug hier?”
    „Ja. Liegt auf der Wickelkommode.” Sie hob das nasse Kind aus der Wanne und wickelte sie in ein warmes Handtuch. „Bist du sicher, dass du das tun willst?”
    „Oh, ja. Wahrscheinlich mache ich alles falsch, aber ich möchte es auf jeden Fall versuchen.”
    Sie seufzte. „Danke. Ich habe heute viel zu viel gemacht und bin einfach nur müde.” Sie schob ihm das vor sich hinplappernde Baby auf den Arm. „Geh zu deinem Daddy, Schatz.”
    Und nun hielt er seine Tochter das erste Mal in den Armen.
    Sie war ganz schön schwer, und Deke verstand, warum Mollie erschöpft war. Er fragte sich, ob sie Jolene in ihrem Zustand überhaupt tragen dürfte. Er hatte keine Ahnung. Was, wenn es nicht gut für sie war? Wie konnte er ihr helfen?
    Er musste sich gleich darauf ganz auf Jolene konzentrieren. Ungeübt, aber entschlossen, trocknete er sie ab, puderte sie und versah sie mit einer sauberen Windel. Das Baby strampelte und hielt keine Minute still. Daher hing die Windel auch eher um ein Bein, als dass sie dort saß, wo sie hingehörte.
    Mollie kam wieder herein. „Ich habe das Badezimmer halbwegs in Ordnung gebracht”, verkündete sie. Dann sah sie, dass Deke in Nöten war. „Darf ich dir helfen?” fragte sie. Rasch brachte sie die Windel an die richtige Stelle und schloss die Klettverschlüsse. Dann setzte sie Jolene hin und zog ihr den Schlafanzug an.
    Deke war fasziniert, wie gut all ihre Handgriffe saßen. Sie war offensichtlich ein Naturtalent, das mit diesem Energiebündel mühelos fertig wurde. Gleich darauf legte Mollie Jolene in ihr Bettchen und streichelte ihren Rücken, bis das Baby eingeschlafen war.
    Leise nahm Deke Mollies Hand und ging mit ihr zurück in die Küche. „Setz dich, und lass dich von mir bedie nen”, sagte er sanft. „Ich bereite uns zwei Teller, dann müssen wir nicht alles extra in Schüsseln füllen. Ausnahmsweise.”
    Sie musste wirklich völlig erschöpft sein, denn sie protestierte nicht und sank auf einen Stuhl. „Wahrscheinlich ist mittlerweile alles kalt.”
    „Nein. Es geht noch. Es fasziniert mich immer wieder, dass du in der Lage bist, in Null Komma nichts ein geniales Abendessen zuzubereiten. Das ist wirklich eine Begabung.”
    Mollie gähnte. „Nicht unbedingt. Ich habe einfach nur jahrelange Übung darin.”
    Er wartete, bis sie beide gegessen hatten, dann schlug er vor, sie solle zu Bett gehen, während er sich um die Küche kümmern würde. Wieder ging sie widerstandslos darauf ein.
    Das war nicht jene Mollie, die er kannte, und Deke war besorgt.
    Nachdem er die Küche in Ordnung gebracht hatte, ging er in Mollies Zimmer, um nach ihr zu sehen. Sie schlief tief und fest. Blass sah sie aus, und dunkle Schatten lagen um ihre Augen. Gott, was bin ich für ein Mistkerl, dachte er. Wochenlang rackert sie sich ab, und ich merke nichts. Er erinnerte sich daran, wie schlecht es Patsy in den ersten Schwangerschaftswochen gegangen war. Wie hatte Mollie es geschafft, ihren Zustand vor ihm zu verbergen? Ihm wurde nun klar, warum sie so wenig Zeit in seiner Nähe verbrachte.
    Jeden Morgen war sie vor ihm auf den Beinen. Und er verbrachte den Tag außer Haus.
    Selten kam er zum Mittagessen zurück auf die Ranch. Vielleicht hatte sie wenigstens ab und zu Zeit für einen Mittagsschlaf gehabt. Er hoffte es.
    Zum Glück war sie wenigstens zum Arzt gegangen. Wahrscheinlich hatte er sie mit den nötigen Vitaminpillen versorgt.
    Deke vergaß die Zeit, während er die schlafende Mollie betrachtete. Dann traf er eine Entscheidung.
    Vorsichtig, um sie nicht aufzuwecken, hob er Mollie auf seine Arme und trug sie über den Flur in sein Schlafzimmer. Mit einer Hand schlug er die Bettdecke zurück, bevor er Mollie sanft in die Kissen gleiten ließ. Dann zog er sich aus und schlüpfte ebenfalls ins Bett.

    Sie rührte sich nicht. Er löschte das Licht, danach nahm er Mollie in die Arme. Es gab soviel, was er ihr sagen musste. Und er würde sie nicht loslassen, bis sie wusste, was er für sie fühlte.
    Mollie träumte einen wundervollen Traum. Sie und Deke befanden sich in einem Südseeparadies am Meer, wo sie ganz allein waren. Es gab einen
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