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Ein Engel fuer Charlie

Ein Engel fuer Charlie

Titel: Ein Engel fuer Charlie
Autoren: Cheryl St John
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gewarnt hatte.
    Meredith rutschte zum Rand des Bettes hinüber. „Ich muss dringend mal.“
    Starlas Gedanken wirbelten durcheinander. Sie musste das Mädchen unbedingt zu seinen Eltern zurückbringen. Zu ihrem Vater. Zurück in dieses Cafe. Sie würde Zeit verlieren, mindestens drei Stunden, selbst wenn sie sich beeilte.
    Die Familie des Kindes war bestimmt schon außer sich vor Angst.
    „Meredith“, sagte sie unvermittelt, „wir müssen deinen Vater unbedingt benachrichtigen, dass es dir gut geht.“
    „Ich muss ganz dringend aufs Klo!“
    Zehn Minuten später hatte Starla eine Tüte Popcorn aus ihrem Vorratsfach geholt und der Kleinen auf dem Beifahrersitz den Sicherheitsgurt angeschnallt. „Kennst du deine Telefonnummer?“
    Meredith nickte und rasselte die Nummer herunter. Starla kritzelte sie auf ein Blatt und nahm dann das Handy, um die Nummer zu wählen. Doch es meldete sich nur der Anrufbeantworter.
    „Er ist nicht zu Hause“, erklärte sie.
    „Er hat auch ein Handy“, meinte Meredith.
    „Oh! Kannst du diese Nummer auch auswendig?“
    Meredith schüttelte den Kopf.
    „Das macht nichts. Ich werde die Auskunft anrufen und mich nach der Telefonnummer des Restaurants erkundigen.“
    Drei Minuten später tippte Starla die Nummer ein, und eine männliche Stimme meldete sich: „Waggin Tongue Restaurant“
    „Oh, hallo. Gibt es… ich meine, befindet sich bei Ihnen ein Mann, der nach seiner Tochter sucht?“
    „Charlie! Der Anruf ist für dich.“
    Starla wartete, und schließlich kam ein anderer Mann ans Telefon.
    „Hallo? Hier spricht Charlie McGraw.“
    „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen das sagen soll“, begann sie. „Es ist nämlich so, ich habe Ihre Tochter bei mir und…“
    „Oh, Gott“, stieß er hervor. „Was wollen Sie? Geht es ihr gut?“
    „Ja, es geht ihr gut. Es ist alles in Ordnung, und ich… ich will überhaupt nichts.“
    „Bitte, tun Sie ihr nichts. Lassen Sie mich mit ihr reden.“
    Starla hielt der Kleinen das Handy hin. „Meredith, sag deinem Vater, dass es dir gut geht.“
    Meredith ließ sich in den Sitz zurückfallen und schüttelte den Kopf.
    „Sag einfach nur, dass es dir gut geht. Er macht sich Sorgen um dich.“
    Starla hielt das Handy wieder an ihr Ohr. „Sie hat Angst“, erklärte sie.
    „Warum? Was haben Sie ihr getan? Wo sind Sie?“
    „Ich habe ihr gar nichts getan. Meredith glaubt, dass Sie wütend auf sie sind. Wir sind auf dem Highway kurz vor Rock Island. Ich habe sie erst vor fünfzehn Minuten in meiner Schlafkabine entdeckt.“
    „Sie haben sie entdeckt? Ich verstehe nicht ganz…“
    „Nun, ihre Tochter hat sich offensichtlich in meinem Lastwagen versteckt.“
    „Sie wollen mir erzählen, dass Meredith ganz allein in ihren Lastwagen geklettert ist?“
    „Offensichtlich. Sie hält mich für einen Engel und möchte, dass ich Sie mit irgendeinem magischen Pulver bestäube.“
    Ein Stöhnen drang vom anderen Ende der Leitung zu ihr herüber.
    „Ich habe versucht, Ihrer Tochter zu erklären, dass ich keine besonderen Kräfte besitze, aber sie lässt sich nicht davon abbringen, dass ich Wunder vollbringen kann.“
    „Würden Sie ihr bitte das Handy ans Ohr halten?“ fragte er.
    Starla kam seiner Aufforderung nach, und Meredith warf ihr aus ihren großen blauen Kinderaugen einen anklagenden Blick zu. Dann wandte das Mädchen den Blick ab und hörte zu, was ihr Vater ihr zu sagen hatte. Sie biss sich auf die Unterlippe, und eine Träne rollte ihr über die Wange. „Ich liebe dich auch, Daddy“, sagte sie schließlich. „Mein Ehrenwort. Ich werde so etwas nie wieder machen.“ Dann nickte sie und schaute zu Starla hinüber. „Er will mit dir sprechen.“
    „Es tut mir sehr Leid, dass das passiert ist“, sagte der Mann zu ihr.
    „Entschuldigen Sie bitte, dass ich zuerst so ruppig war, aber ich bin vor Sorge fast verrückt geworden.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“
    „Hören Sie, ich werde kommen und meine Tochter abholen.“
    Starla schaute auf die Uhr an ihrem Armaturenbrett. „Nein, ich werde sie zurückbringen. Das ist besser, als hier herumzusitzen und zu warten. Wir werden ungefähr eineinhalb Stunden brauchen.“
    „Das Wetter soll noch schlechter werden“, entgegnete er. „Lassen Sie sich Zeit.“
    „Ich werde vorsichtig fahren.“ Starla war sich bewusst, dass sie kostbare Zeit verlor, aber es war nun nicht mehr zu ändern. Sie tauschten ihre Handynummern aus, und Charlie bat sie, Meredith telefonieren zu lassen, wenn sie
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