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Ein Engel fuer Charlie

Ein Engel fuer Charlie

Titel: Ein Engel fuer Charlie
Autoren: Cheryl St John
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wollte. Er würde für die Kosten aufkommen.
    Starla legte den Sicherheitsgurt um, fuhr wieder auf die Straße hinaus und wartete auf eine Abzweigung.
    „Können wir Musik hören?“ fragte Meredith.
    Starla stellte den CDPlayer an, und die Musik erfüllte die Fahrerkabine.
    „Ist das Engelmusik?“ fragte die Kleine.
    „Nein. Es ist der Soundtrack eines Films.“
    „Manche Engel haben keine Flügel, die man sehen kann, nicht wahr?“
    Starla schaute angestrengt durch den dicht fallenden Schnee auf die Straße hinaus und entdeckte endlich ein Schild, das eine Ausfahrt anzeigte. „Keine Ahnung. Mit Engeln kenne ich mich nicht aus“, erwiderte sie.
    Nach wenigen Minuten fuhren sie wieder Richtung Elmwood.
    „Kennst du meine Mommy?“
    Starla schaute weiterhin konzentriert auf die schneebedeckte Straße. „Ich glaube nicht. Ich kenne überhaupt niemanden in Elmwood.“
    „Meine Mommy ist im Himmel. Sie ist auch ein Engel.“
    Starla seufzte voller Mitgefühl. „Meredith, ich bin kein Engel. Ich bin ein ganz normaler Mensch. Ich war einmal genauso ein Kind wie du und musste wie alle anderen auch zur Schule gehen.“
    Das Kind legte sein Buch auf den Schoß und öffnete es. „Das sind Mommy und Daddy“, erklärte sie und zeigte auf ein Bild mit einem Paar, das vor einem Kamin saß, in dem ein heimeliges Feuer prasselte. „Der Daddy muss immer viel arbeiten, und er geht mit seiner Aktentasche zur Arbeit.“
    „Hm.“
    „Er kommt immer erst spät am Abend nach Hause, und die Mommy und die Kinder sind traurig, denn sie vermissen ihn so.“ Sie schlug die Seite um. „Sieh nur, sie backen Plätzchen, aber der Daddy ist nicht da. Sie schmücken den Weihnachtsbaum, aber der Daddy ist wieder nicht da.“
    Starla hörte nur mit halbem Ohr zu, ihre Konzentration war auf die verschneite Straße gerichtet.
    „Dann hört der schöne Engel, der auf der Tannenbaumspitze steht, wie traurig sie sind, und er wird lebendig. Sieh nur, er sieht genauso aus wie du.“
    Starla warf einen kurzen Blick auf den Engel, der ein weißes fließendes Kleid trug und silberblondes Haar hatte. Nun ja, mit sehr viel Fantasie und Wohlwollen könnte man eine klitzekleine Ähnlichkeit feststellen.
    „Der Engel streut Wunderpulver auf die Mommy und den Daddy. Und dann kommt der Daddy nach Hause, küsst die Mommy unter dem Mistelzweig, und er bleibt zu Hause, und sie öffnen Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Ist das nicht eine schöne Geschichte?“
    „Sehr schön. Was gefällt dir denn bei dieser Geschichte am besten?“
    „Dass es eine Mommy und einen Daddy gibt. Richtige Eltern.“
    Sehnsucht schwang in der Stimme des Kindes mit. „Manchmal reicht auch ein Daddy“, bemerkte Stark. „Besonders, wenn er dich so sehr liebt wie eine Mommy und ein Daddy zusammen. So sehr liebt mein Daddy mich.“
    Meredith schaute erstaunt zu ihr hinüber. „Ist deine Mommy auch ein Engel?“
    „Sie starb, als ich zwölf Jahre alt war. Ich war zwar älter als du, aber ich hatte trotzdem für viele Jahre nur meinen Dad. Er hat mir beigebracht, wie man einen Lastwagen fährt.“
    „Tatsächlich? Was noch?“
    „Er hat mir beigebracht, wie man mit einer Pistole umgeht, und er hat mich in eine Kampfsportschule geschickt.“
    „Was ist das?“
    „Dort lernst du, dich selbst zu verteidigen.“
    „Oh, kannst du auch Männer durch die Luft wirbeln wie die Power Puff Girls aus dem Fernsehen?“
    Stark lachte. „So gut bin ich leider nicht.“
    „Aber du bist ein Engel. Kannst du böse Menschen einfach verschwinden lassen?“
    „Meredith, ich bin kein Engel. Wie kann ich dir das nur ausreden?“
    Meredith zuckte nur die Schultern und stellte weiter Fragen, bis Stark sie bat, sie möge ihr die Geschichte doch noch einmal erzählen. Schließlich wurde das Kind müde und schlief ein. Doch nach einer halben Stunde wachte sie wieder auf und rieb sich benommen die Augen. „Wo sind wir?“ fragte sie.
    „Wir sind fast da.“
    „Darf ich meinen Dad anrufen?“
    Stark tippte Charlies Nummer ein und reichte der Kleinen das Handy. „Sag ihm, dass wir bereits auf dem Highway nicht weit von Elmwood sind.“
    „Hi, Daddy.“ Meredith lauschte einen Moment und gab dann Starla das Handy.
    „Hier, er will mit dir reden.“
    „Die Behörden werden die Highways und die Interstates aller Voraussicht nach schließen. Zu viel Schnee“, erklärte er.
    Ihr Herz setzte vor Schreck einen Moment aus. Sie würde in diesem Elmwood feststecken. „Na, großartig.“
    Die
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