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Ein Engel fuer Charlie

Ein Engel fuer Charlie

Titel: Ein Engel fuer Charlie
Autoren: Cheryl St John
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einen Freund. Einen Liebhaber.“
    Nun, das war sehr direkt. „Nein“, antwortete sie leise.
    „Gibt es die Chance“, begann er, „dass du etwas für mich empfinden könntest?“
    Da war sie wieder, die Hoffnung, die sie bisher immer im Keim erstickt hatte.
    „Natürlich empfinde ich etwas für dich, Charlie. Das stand nie in Frage.“
    Leidenschaft und Unsicherheit spiegelten sich in seinen dunklen Augen wider, als er sich erhob und vor ihr niederkniete. Spontan legte sie die Hand an seine Wange, und er drehte leicht den Kopf und küsste ihre Handinnenfläche.
    „Ich habe von Anfang an etwas für dich empfunden“, gestand sie.
    „Mehr als nur Lust?“
    Das war eine riskante Frage, die einer riskanten Antwort bedurfte. „Du hast bereits die Liebe deines Lebens kennen gelernt, Charlie“, meinte sie. „Ich hätte mir nie eingebildet, mich mit deiner Frau vergleichen zu können.“
    Er senkte für einen Moment den Blick, und als er sie dann wieder anschaute, sah sie Bedauern in seinen Augen. Sie hatte Recht gehabt, ihrer Hoffnung keine Chance zu geben. Er liebte seine Frau noch immer.
    „Und ich bin eine egoistische Frau. Ich möchte nicht die zweite Wahl sein und mit der Vergangenheit konkurrieren müssen.“
    Charlie räusperte sich und ergriff ihre Hände. „Ich möchte dir etwas sagen. Ich habe Angst davor, was du danach von mir denken wirst, aber das kann wenigstens nicht schlimmer sein als das, was ich die letzten Jahre von mir gehalten habe.“
    „Ich höre, Charlie.“
    Also begann er, über die Gefühle zu sprechen, die er seiner Frau gegenüber empfunden hatte. Er sprach von Schuld und Bedauern und gab schonungslos seine Schwächen preis.
    Stark hörte voller Mitgefühl zu. Was hatte dieser Mann mitmachen müssen! Und während er sprach, begann die Hoffnung in ihrem Herzen aufzublühen. Langsam begann sie zu begreifen. Sie verstand, warum er nicht mit ihr über Kendra gesprochen hatte. Er trauerte nicht mehr um seine tote Frau. Und deswegen fühlte er sich schuldig.
    „Du bist kein schlechter Mensch“, versicherte sie ihm.
    „Das weiß ich. Ich konnte nur nicht mit meinen Gefühlen umgehen, sie einordnen. Das änderte sich, nachdem ich dich getroffen hatte. Was ich für dich empfand, war so anders, so stark, dass ich mir endlich eingestehen musste, dass ich die wahre Liebe bislang noch nicht gekannt hatte.“ Er küsste ihre Hand. „Ich würde dir so gern versprechen, dass zwischen uns alles gut werden wird, aber kann ich das überhaupt? Woher soll ich die Garantie nehmen?“
    „Im Leben gibt es für nichts eine Garantie.“
    „Du und ich, wir sind so unterschiedlich.“
    „So unterschiedlich sind wir nicht.“
    „Ich lebe auf dem Land, umgeben von Wiesen und Kornfeldern, und du lebst am Strand und hörst nachts die Nebelhörner.“
    „Dort leben wir nur, das sind wir nicht.“
    Er seufzte. „Vielleicht hast du Recht.“
    Sie legte ihre Hände um sein Gesicht. „Nicht vielleicht, bestimmt. Das hier sind wir.“ Mit diesen Worten lehnte sie sich vor und küsste ihn, so wie sie es in den letzten sechs Monaten jede Nacht geträumt hatte.
    Charlie schlang den Arm um sie und zog sie zu sich, sodass sie mit ihm auf dem Teppich saß. Sie küssten sich, bis Starla schwindlig wurde. Unendlich glücklich, ihn wieder in den Armen halten zu können, rückte sie ein paar Zentimeter von ihm ab. „Ich habe dich vermisst.“
    „Ich dich auch, Starla. Ich liebe dich.“
    Tränen liefen ihr übers Gesicht, und sie versuchte, ihre Gefühle so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass sie diese drei wunderbaren Worte ebenfalls aussprechen konnte. „ Cha… arlie“, stieß sie hervor.
    „Sag es, Liebling. Sag es mir.“
    „Charlie. Ich liebe dich.“ Und dann fügte sie hinzu, was er so oft zu seiner Tochter gesagt hatte: „Von ganzem Herzen.“
    Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar, zog sie so fest an sich, dass sie kaum noch atmen konnte, und küsste sie dann noch einmal leidenschaftlich. Schließlich löste sich Starla von ihm, ergriff seine Hand und führte ihn ins Schlafzimmer. Sie machte kein Licht an, die Straßenlaternen, die durch die Jalousien schienen, erleuchteten das Zimmer hell genug, damit sie Charlies Gesicht sehen konnte.
    In Rekordzeit hatten sie sich ausgezogen, und dann drückte er sie sanft auf das Bett und legte sich auf sie.
    „Ich habe keine Kondome mitgebracht, ich hatte nicht vor, gleich…“
    „Es ist schon okay. Im Moment kann nichts passieren.“ Sie drängte sich ihm
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