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Ein Engel fuer Charlie

Ein Engel fuer Charlie

Titel: Ein Engel fuer Charlie
Autoren: Cheryl St John
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gewesen, hatte sich bedankt, dass er seine Tochter aufgenommen hatte, und ihm sogleich die Adresse ihres Restaurants gegeben. Obwohl es bereits recht spät war, sah Charlie durch die Fenster noch eine beachtliche Anzahl von Gästen sitzen. Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn er jetzt hineingehen würde. Aber ein Restaurant und dazu noch Starlas Arbeitsplatz erschienen ihm nicht als der richtige Ort, um ihr zu begegnen. Nein, er wollte sie allein treffen. Er musste sich also noch ein wenig gedulden. Was spielten ein oder zwei Stunden für eine Rolle, wenn man Monate gewartet hatte?
    Charlie fuhr zum Strand, parkte dort und stieg aus. Er trug Slippers, die er kurzerhand auszog. Der Sand, der von der Sonne noch warm war, fühlte sich herrlich unter seinen nackten Füßen an.
    Er hatte zwar schon in ein Hotel eingecheckt, doch er wusste, dass er heute Nacht nicht schlafen würde, wenn er Starla nicht bald sah. Jetzt, da er ihr auf einmal so nah war, schien ihm jede Minute ohne sie die reine Tortur.
    Dass er sich in Starla verliebt hatte, war das Überraschendste gewesen, was ihm je passiert war. Und hierher zu kommen, war das größte Risiko, das er je eingegangen war. Er hatte lange genug die Erwartungen anderer Leute erfüllt, und es war höchste Zeit, dass er endlich selbst die Initiative ergriff und das tat, was er wollte.
    Die Brise, die vom Ozean herüber wehte, war kühl, die Luft roch nach Tang und schmeckte nach Salz. Der Mond stand wie eine Sichel über dem silbrig schimmernden Meer, und die Sterne streckten sich endlos in die Ewigkeit aus.
    Was suchte ein Mann aus dem mittleren Westen an einem Strand in Maine? Er schloss die Augen und hörte dem Rauschen der Brandung zu. Das Wasser schlug sanft gegen seine Knöchel, und er spürte, dass sein Hosensaum schon feucht wurde. Starla hatte gesagt, dass sie Maine liebte.
    Falls sie seine Gefühle erwiderte, falls es eine Chance gab, dass sie fortführten, was sie Weihnachten begonnen hatten, konnte er sich vorstellen, dass er diesen Ort hier ebenfalls lieben könnte.
    Aber durfte er Meredith die Großeltern wegnehmen? Hey, schalt er sich. Es sind nur ihre Großeltern, die kann man besuchen. Wolltest du nicht deinen eigenen Weg gehen? Aber vielleicht war ja auch alles nur ein Traum, der bald wie eine Seifenblase zerplatzen würde. Also brauchte er sich über Details noch keine Sorgen zu machen.
    Charlie ging am Strand spazieren. Hin und wieder begegnete er anderen Leuten, die wie er die schöne Nacht genossen. Ein paar Mal setzte er sich auf einen Felsen, um das Meer und den Mond zu betrachten. Schließlich warf er einen Blick auf die Uhr: Das Restaurant musste mittlerweile geschlossen haben. Er ging zum Jeep zurück, reinigte seine Füße vom Sand, zog seine Slippers wieder an und fuhr zu der Adresse, die er im Telefonbuch gefunden und die er auswendig gelernt hatte.
    Es war ein kleines Apartmenthaus, nicht sehr weit vom Strand entfernt. Er parkte auf der anderen Straßenseite und hielt sich vom Lichtkegel der Straßenlaternen fern.
    Er wusste nicht, was für einen Wagen Starla fuhr. Er wusste auch nicht, wann sie normalerweise nach der Arbeit nach Hause kam. Er hoffte nur, dass er sie sehen könnte. Und dass er den Mut haben würde, an ihrer Tür zu klingeln.
    Mittlerweile waren ihm Zweifel gekommen, ob seine spontane Reise so vernünftig war. Was, wenn sie bereits mit einem anderen Mann zusammen war? Nur weil sie ein paar wunderbare Tage und Nächte miteinander erlebt hatten, bedeutete das noch lange nicht, dass sie immer noch an ihn denken musste. Falls sie eine Beziehung hatte, würde sein Auftauchen hier sicher peinlich sein. Oh je. Charlie spürte, wie ihm der Mut sank.
    Frauengelächter riss ihn aus seinen trüben Gedanken, und er sah zwei Frauen mit Einkaufstüten um die Ecke biegen. Sie liefen zum Eingang des Apartmenthauses. Als sie im Eingangslicht standen, sah er hellblondes Haar silbrig schimmern. Starla.
    Charlies Herz klopfte schneller. Was sollte er jetzt tun?
    Nicht zögern. Nicht nachdenken. Dies hier war der Charlie, der endlich, endlich, auf seine Bedürfnisse hörte. Er fand die Kraft, über die Straße auf Starla zuzulaufen. Beide Frauen drehten sich erstaunt um, als sie Schritte hinter sich hörten.
    Ängstlichkeit und Misstrauen erschienen auf dem Gesicht der dunkelhaarigen Frau. Starla hingegen schaute ihn nur… entgeistert an.
    Entgeistert war kein gutes Zeichen, oder?
    „Entschuldigung, ich wollte euch nicht erschrecken“, erklärte
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