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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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zu Bett begibt? Ich fürchte, sein Kammerdiener ist ebenfalls nicht ganz auf dem Damm und kann ihm nicht helfen.«
    »Freddy ist krank?«, fragte Christiana überrascht. Was für ein unerwartetes Glück. Damit hatte sich das Problem, wie sie den Kammerdiener von Dicky fernhalten sollten, gelöst.
    »Tödlich krank. Es würde mich nicht wundern, wenn er einige Tage nicht zur Verfügung steht«, sagte der Butler ernst und fügte dann hinzu: »Ich werde natürlich in der Zwischenzeit für Freddy einspringen und meinerseits Lord Radnor zur Verfügung stehen.«
    »Oh, nein«, sagte Christiana sofort. »Ich meine, mein Gemahl ist zwar krank, aber er braucht vermutlich trotzdem keine Hilfe beim Ankleiden. Er bleibt zweifellos im Bett, bis er sich wieder erholt hat. Ich bin sicher, dass er Sie nicht brauchen wird.«
    »Hm.« Haversham nickte. »Dann werde ich gehen und dafür sorgen, dass jemand ein Hühnchen kauft, und überlasse die Damen wieder ihrem Vorhaben.«
    »Ja, tun Sie das«, sagte Christiana erleichtert. Sie wartete, bis er durch die Küchentür verschwunden war, dann murmelte sie: »Gehen wir«, und setzte sich sofort wieder in Bewegung.
    »Gott sei Dank«, keuchte Suzette, während Christiana eilig auf die Treppenstufen zuging. »Ich dachte schon, er würde nie verschwinden. Und wirklich, Chrissy, du kannst aber auch überhaupt nicht lügen.«
    Christiana verzog das Gesicht, aber sie konnte es kaum abstreiten, daher ging sie einfach nur schneller, denn sie wollte die Last, die ihr toter Gemahl darstellte, endlich loswerden. Als sie schließlich die nach oben führenden Stufen erreichten, schwitzten sie und waren erschöpft, aber sie gingen weiter, ohne stehenzubleiben. Sie hatten Dickys Zimmer fast erreicht, und Christiana drückte sich den Teppich mit einer Hand gegen die Hüfte, während sie die andere nach der Türklinke ausstreckte, als sich die Tür des nebenan gelegenen Zimmers öffnete.
    Sofort sah sich Christiana alarmiert um. Unglücklicherweise genügte diese leichte Bewegung, damit ihr das Bündel von der Hüfte glitt. Sie fühlte, wie es herunterrutschte und zu Boden sackte, aber diesmal war sie nicht schnell genug, um es zu verhindern. Schlimmer noch, auch Suzette und Lisa waren so überrascht, dass ihnen der Teppich ebenfalls entglitt. Er fiel der Länge nach zu Boden und entrollte sich, sodass Christianas Zofe, die im Korridor stehengeblieben war, plötzlich ein sehr toter Dicky zu Füßen lag.
    Alle vier Frauen starrten auf den Toten hinunter, dann hob Grace den Blick zu Christiana und murmelte: »Haben Sie ihn endlich getötet, ja? Wurde aber auch langsam Zeit.«

3
    »Ich muss sagen, Lady Radnor, auch wenn Suzette die dunklen Haare eures Vaters hat, habt ihr alle drei die Gesichtszüge eurer Mutter. Sie wäre stolz darauf, wie hübsch Sie alle geworden sind.«
    »Vielen Dank, Lady Olivett«, sagte Christiana. Das dazugehörige Lächeln machte ihren Mund breit und erzeugte einen kleinen Schmerz, der sie nur noch mehr strahlen ließ. Der Schmerz rührte daher, dass sie an diesem Abend so viel gelächelt hatte – etwas, das sie im ganzen letzten Jahr nicht getan hatte. Sie genoss den Schmerz als Zeichen, dass sich die Dinge zum Besseren wendeten – und wie sehr sie sich schon geändert hatten. So gut hatte sie sich nicht mehr amüsiert, seit … nun, seit sie geheiratet hatte.
    Seit ihrer Ankunft auf dem Ball der Landons hatte Christiana die letzten Stunden damit verbracht, ihre neue Freiheit zu genießen und mit den anderen verheirateten Frauen zu plaudern. Sie tat ihre Pflicht und versuchte – wie erwartet – Gerüchte über ihre jeweiligen Tanzpartner zu erhaschen, aber dennoch blieb ihr genügend Zeit, um sich zu unterhalten und zu lachen und sich zu vergnügen. Es war schön, und sie nahm sich fest vor, sich niemals wieder so sehr kontrollieren und beherrschen zu lassen, wie sie es im letzten Jahr erlebt hatte. Irgendwie verstand sie auch gar nicht mehr so richtig, dass sie es überhaupt zugelassen hatte. Wahrscheinlich lag es daran, dass niemand sie bisher so behandelt hatte und sie auch noch nie auf die Unterstützung und Liebe ihrer Familie hatte verzichten müssen. Diese Mischung hatte dafür gesorgt, dass sie sich allein und verängstigt gefühlt hatte. Aber das war endgültig vorbei; jetzt war sie eine geachtete Witwe, war wieder mit ihren Schwestern zusammen und wild entschlossen, jede Minute davon zu genießen.
    »Das Musikstück ist gleich zu Ende. Wer ist Suzettes nächster
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