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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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gelernt.
    Entschlossen straffte sie die Schultern. »Ich sollte die Bediensteten jetzt wohl einen Arzt rufen lassen –«
    »Nein«, unterbrach Suzette sie. »Wenn er tot ist, beginnt deine Trauerzeit. Du kannst uns dann nicht mehr bei unserem Debüt helfen. Man wird sogar erwarten, dass wir mit dir trauern, was bedeutet, dass wir absolut keine Möglichkeit haben, uns zu retten.«
    Christiana begriff, dass Suzette recht hatte, und sagte hilflos: »Was können wir denn nur tun? Er ist tot.«
    Suzette starrte den unglückseligen Dicky finster an, während Lisa vorschlug: »Vielleicht können wir ihn einfach in sein Bett legen und den Dienstboten sagen, dass er sich nicht wohlfühlt. Vielleicht reichen Suzie ein paar Tage, um jemanden zu finden, der verzweifelt genug ist, dass er ihr Angebot annimmt. Sobald sie sich entschieden hat und auf dem Weg nach Gretna Green ist, kannst du sagen, dass du Dicky gerade tot in seinem Bett gefunden hast.«
    »Ein paar Tage reichen nicht einmal dafür, dass Suzie ihre Suche nach einem Gemahl auch nur beginnt«, gab Christiana zu bedenken.
    »Doch«, entgegnete Suzette. »Heute Abend wird die Saison mit einem Ball bei Lord und Lady Landon eröffnet. Alle werden dort sein. Du und Lisa, ihr könnt mit den Frauen plaudern und versuchen herauszufinden, ob es Gerüchte über Männer gibt, die Geld brauchen. Ich kann mir dann ein Bild von diesen Männern machen und sehen, welcher von ihnen besonders verzweifelt ist und für meine Bedürfnisse geeignet sein wird.«
    »Es sind alle da, die
eingeladen wurden
«, berichtigte Christiana ihre Schwester. »Wir sind
nicht
eingeladen.«
    »Doch, natürlich sind wir das«, beharrte Suzette. »Lady Landon hat es uns selbst gesagt.«
    »Wann sollte sie euch das gesagt haben?«, fragte Christiana argwöhnisch. »Ihr seid doch erst heute Morgen in London angekommen.«
    »Wir haben Lord und Lady Landon in der letzten Schenke getroffen, in der wir auf unserem Weg nach London haltgemacht haben«, sagte Lisa und lächelte übers ganze Gesicht. »Sie waren beide sehr nett und haben sich freundlicherweise mit uns an einen Tisch gesetzt. Während unserer Unterhaltung sagte Lady Landon, dass sie dir und Dicky eine Einladung geschickt hat und diese Einladung gern auf uns beide ausdehnen würde.«
    »Dicky hat nie etwas von einer Einladung zum Ball der Landons gesagt.« Christiana starrte seine Leiche an.
    »Was für eine Überraschung«, sagte Suzette angewidert und betrachtete den Mann finster. Ihr Fuß machte eine scharfe Bewegung in seine Richtung, die aber nie zu Ende geführt wurde.
    Christiana wölbte eine Augenbraue; sie war überzeugt, dass sich ihre Schwester gerade noch rechtzeitig daran gehindert hatte, der Leiche einen Tritt zu versetzen.
    »Lady Landon hat auch erwähnt, dass die Hammonds einen Abend später ebenfalls einen Ball geben«, verkündete Lisa. »Sie sagte, es wird fürchterlich viel los sein, da alle kommen würden. Und sie wusste, dass du dazu ebenfalls eingeladen bist. Sie und Lady Hammond sind offenbar gut befreundet, und Lady Landon hat versprochen, Lady Hammond eine Nachricht zu schicken, um ihr mitzuteilen, wie entzückend wir sind, und ihr vorzuschlagen, ihre Einladung an dich ebenfalls auf uns auszudehnen.« Lisa strahlte vor Zufriedenheit. »Irgendwann auf einem dieser beiden Bälle wird Suzie wohl jemanden finden. Wir brauchen also nur zwei Nächte; danach kannst du verkünden, dass du Dicky tot im Bett gefunden hast.«
    Ungläubig starrte Christiana sie an. »Aber er ist
jetzt
schon tot, Lisa. Nach ein paar Tagen …« Sie beendete den Satz nicht – es war einfach zu furchtbar auszusprechen, dass Dicky dann anfangen würde zu stinken.
    »Wir können das Schlafzimmerfenster geöffnet lassen, damit kalte Luft hereinkommt«, schlug Suzette sofort vor. »Dadurch wird die Verwesung verlangsamt werden. Wir könnten sogar zum Eishaus gehen, um Eis zu holen, und ihn darin einpacken –«
    »Gütiger Gott.« Christiana sprang entsetzt auf. »Ich kann nicht glauben, dass ihr das alles vorschlagt. Er ist ein Mensch und kein Stück Fleisch.«
    »Nun, es ist ja nicht so, als wäre er ein
guter
Mensch gewesen«, sagte Suzette gereizt. »Nach dem bisschen, was wir heute miterlebt haben, scheint er dich abscheulich behandelt zu haben.«
    »Und
er
ist derjenige, der Vater in die Spielhölle geschleppt hat und dafür verantwortlich ist, dass er schon wieder vor dem Ruin steht«, erklärte Lisa theatralisch.
    Christiana schwieg, innerlich hin-und
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