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Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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Tanzpartner?«, fragte Lady Olivett neugierig.
    »Danvers, glaube ich«, antwortete Christiana und lächelte ihr Gegenüber an. Lady Olivett war eine gute Freundin ihrer Mutter gewesen, als diese noch gelebt hatte, und sie hatte Christiana und ihre Schwestern gleich unter ihre Fittiche genommen, als sie in London angekommen waren, was sehr großzügig von ihr war, wenn man bedachte, wie schäbig Dicky sie behandelt hatte. Immerhin hatte er sie weggeschickt, als sie Christiana besuchen und zu sich hatte einladen wollen.
    »Ja, ich glaube, das stimmt. Und da kommt er auch schon«, bemerkte Lady Olivett.
    Während Christiana den Blick wieder auf ihre Schwester richtete, sprach Lady Olivett weiter: »Danvers bietet keine sehr viel bessere Perspektive als Willthrop, aber er ist immerhin jung und sieht gut aus. Allerdings steckt er in finanziellen Schwierigkeiten und ist obendrein ein Schurke, deshalb sollte man sie warnen, zu viel Interesse an ihm zu entwickeln.«
    »Das werde ich tun«, versicherte Christiana ihr und suchte gleichzeitig die andere Seite der Tanzfläche ab, wo Lisa sich irgendwo inmitten einer kleinen Schar kichernder junger Frauen befand. Danvers zählte zu den Kandidaten, über die Lisa Informationen einholen sollte. Sie hatten die Namen auf Suzettes Tanzkarte aufgeteilt, und Christiana und Lisa hatten jeweils eine Hälfte übernommen. Auf diese Weise, so hofften sie, würde es nicht ganz so auffallen, dass sie auf Informationen über die Männer aus waren. Jetzt wartete sie neugierig darauf, welches der vorher verabredeten Zeichen Lisa ihr geben würde. Allerdings konnte sie ihre jüngste Schwester nirgends entdecken. Stattdessen blieb ihr Blick abrupt an einem Mann hängen, der gerade den Ballsaal betreten hatte. Nach einem Jahr Ehe hätte sie ihn überall erkannt. Es war Dicky … und zwar gesund und munter und sehr, sehr wütend.
    »Lord Radnor! Ihre Frau sagte, Sie seien krank und könnten heute Abend nicht kommen. Offensichtlich haben Sie es doch noch geschafft.«
    Richard Fairgrave, Earl von Radnor, blieb stehen und drehte sich um. Als er sah, dass der Mann, der sich ihm näherte, sein Gastgeber Lord Landon war, entspannte er sich etwas. Dann begriff er, was Lord Landon gesagt hatte.
    »Meine Frau?«, fragte er, und sein Blick glitt fragend zu Daniel, dem Earl von Woodrow, seinem besten Freund, der ihm das Leben gerettet und ihn hierhergebracht hatte. Daniel zuckte nur hilflos mit den Schultern.
    »Ja«, sagte Landon fröhlich und sah sich um. »Sie ist hier irgendwo. Lady Radnor und ihre Schwestern waren gleich bei den Ersten, die eingetroffen sind. Und da ist sie ja«, sagte er triumphierend und deutete auf eine kleine Gruppe von Frauen, die sich am Ende des Ballsaals versammelt hatten.
    Richard starrte auf die Stelle, wo eine kleine blonde Frau in einem Kreis mit einigen sehr viel älteren Damen stand. Die älteren Ladys redeten, während die Frau, die offenbar seine Gemahlin war, zuhörte. Oder auch nicht – er konnte es nicht erkennen. Ihr Blick, in dem etwas lag, das Entsetzen sein konnte, war auf ihn gerichtet. Er spürte, wie sich seine Brauen wölbten, aber er sah sie weiter an, registrierte, wie dünn sie war, wie blass, sodass es fast schon krank wirkte. Er registrierte auch, dass sie nicht besonders hübsch war.
    »Wie ich schon erwähnte«, sprach Landon weiter und drehte sich zu ihm um, »hat sie uns gesagt, dass Sie sich hingelegt hätten, weil Sie krank seien und heute Abend nicht kommen könnten. Sie sehen mir allerdings ganz danach aus, als würde es Ihnen gut gehen. Dennoch scheint sie überrascht zu sein, Sie zu sehen.«
    »Ich bin davon überzeugt, dass sie das ist«, sagte Richard ruhig.
    Das heitere Lächeln auf Lord Landons Gesicht verschwand für einen Moment, und er sagte sehr viel ernster: »Ich bin froh, dass Sie hier sind. Sie haben sich seit dem Tod Ihres Bruders viel zu sehr zurückgezogen. Es ist gut zu sehen, dass Sie wieder in die Gesellschaft zurückkehren. Man hat Sie vermisst.«
    »Danke«, murmelte Richard, durch die Bemerkung seltsam berührt.
    Landon nickte und versetzte ihm einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken, dann räusperte er sich und sah sich um. »Nun, ich vermute, ich sollte mich jetzt um die anderen Gäste kümmern. Gehen Sie und versichern Sie Ihrer Frau, dass es Ihnen gut geht. Sie muss gedacht haben, dass Sie sich auf der Schwelle zum Tod befinden, so erschrocken, wie sie jetzt wirkt.« Landon lachte. »Ich fürchte, Sie haben es ein
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