Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Ein Earl kommt selten allein (German Edition)

Titel: Ein Earl kommt selten allein (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
sie unschuldig an all dem war. Wie auch immer, sie schien zu wissen, dass George, sein um wenige Minuten jüngerer Zwillingsbruder, Männer beauftragt hatte, ihn zu töten, um ihm seine Identität, seinen Titel und seinen Reichtum zu rauben. Und offensichtlich war sie nicht erfreut darüber, dass es misslungen war. Aus irgendeinem Grund enttäuschte es ihn, dass diese Frau Bescheid gewusst hatte.
    »Du hättest ruhig versuchen können, dein Entsetzen darüber, dass ich noch lebe, ein bisschen besser zu verbergen«, sagte Richard kalt. »Es wird dir wenig nützen, so öffentlich zu zeigen, wie wenig mein Überleben dir gefällt.«
    »Ich … nein, ich … du …« Sie rang um Worte. Dann holte sie tief Luft und sagte: »Es kommt etwas überraschend, Mylord. Als wir heute Abend das Haus verlassen haben, waren wir sicher, dass du tot bist. Du hast so reglos und kalt auf dem Bett gelegen …«
    Richard runzelte die Stirn, als er begriff, dass sie gar nicht ihn meinte. Er war dieser Frau vor diesem Abend überhaupt noch nie begegnet. Es war unmöglich, dass er reglos und kalt auf einem Bett gelegen hatte. War George etwa …?
    Als neben ihm ein unterdrücktes Keuchen erklang, versiegten seine Gedanken. Er drehte sich um und blickte geradewegs auf zwei jüngere Versionen der Frau, die seine Gemahlin war, eine blonde und eine brünette. Beide wirkten bei seinem Anblick ebenso entsetzt wie »seine Frau«.
    »Aber du bist tot«, flüsterte die Blonde mit einem Entsetzen, das unmöglich gespielt sein konnte. Sie wandte sich an Christiana und fügte verwirrt hinzu: »War er das nicht, Chrissy? Wir haben ihn doch in Eis gepackt und so weiter.«
    »Das Eis muss sein kaltes Herz wiederbelebt haben«, sagte die Brünette grimmig; sie erholte sich offenbar etwas schneller als die anderen beiden. Richard wölbte die Augenbrauen, als sie verbittert hinzufügte: »Was für ein Pech.«
    »Suzette!«, schnappte Christiana. Sie starrte ihn nervös an und rückte näher zu ihren Schwestern, während sie murmelte: »Vielleicht sollten wir besser rausgehen und etwas frische Luft schnappen. Lisa sieht aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen, und du, Suzie, brauchst offensichtlich Zeit, um dich zu beruhigen. Vielleicht bist du vom vielen Tanzen so erhitzt.«
    »Gestatten Sie.«
    Richard sah Daniel an, der zwischen die Schwestern seiner »Gemahlin« trat und sie beide unterhakte. Daniel war ihnen offenbar gefolgt, und er war ihm dankbar dafür. Es war jetzt überaus wichtig, dass er mit der Frau sprach, die glaubte, sie hätte den Earl von Radnor geheiratet. Er musste herausfinden, ob sein Bruder tot war oder noch lebte. In Eis gepackt? Gütiger Gott.
    »Ich werde mit den Ladys nach draußen gehen, damit ihr beiden euch unterhalten könnt.« Daniel führte Suzette und Lisa entschlossen weg, obwohl deutlich wurde, dass sich keine der beiden für diese Idee besonders erwärmte. Dann warf er einen Blick über die Schulter und schlug vielsagend vor: »Vielleicht findet ihr ja einen etwas persönlicheren Rahmen für dieses Gespräch.«
    Richard brauchte einen Moment, um zu bemerken, dass zwar von den anderen Gästen niemand nah genug war, um wirklich etwas verstehen zu können, sie es aber versuchten. Und vor allen Dingen beobachteten sie sie. Mit zusammengepressten Lippen nahm er seine Gemahlin am Arm und führte sie in die entgegengesetzte Richtung als die, in der Daniel mit ihren Schwestern verschwunden war.
    Christiana ließ sich keineswegs bereitwilliger wegführen als ihre Schwestern. Während jene allerdings nicht unbedingt einen Skandal hatten heraufbeschwören wollen, schien sich »seine Gemahlin« darum nicht zu scheren. Er hatte sie kaum ein halbes Dutzend Schritte weitergezogen, als sie einfach stehenblieb und ihren Arm auf eine Weise aus seinem Griff wand, dass alle, die hingesehen hatten, es bemerkt haben mussten. Sie stemmte auch die Hände in die Hüften und starrte ihn derart finster an, dass er sich fast veranlasst fühlte, sie gewaltsam aus dem Raum zu schleppen.
    Richard sah sich kurz um und runzelte die Stirn, als er sah, dass sie alles andere als unbeachtet blieben. Als er sich jetzt wieder seiner »Gemahlin« widmete, spannte er den Kiefer an. »Wir müssen irgendwohin gehen, wo wir uns in Ruhe unterhalten können«, sagte er fest entschlossen.
    »Nein.«
    Er wölbte überrascht die Brauen, da sie sich so direkt weigerte. »Nein? Aber –«
    »Die ›Unterhaltungen‹ mit dir während dieses einen Jahrs unserer Ehe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher