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Ein Doppelleben im Kosmos

Ein Doppelleben im Kosmos

Titel: Ein Doppelleben im Kosmos
Autoren: Robert A. Heinlein
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gestehen: wie Sie einen Marsbewohner, der uns besuchen wollte, und zwei friedliche Bürger getötet haben, wie Sie dann die Pistole auf mich gerichtet und mich gezwungen haben, die Leichen beseitigen zu helfen. Wegen ... «
    »Sie sind wahnsinnig!«
    »Fast von Sinnen vor Reue und Schmerz, Kamerad.«
    »Aber Sie können mir nichts nachweisen!«
    »So? Ich glaube, meine Geschichte wird überzeugender klingen als die Ihre. Ich weiß, wie alles zusammenhängt, und das wissen Sie nicht. Ich weiß alles über Sie und Sie nichts über mich. Zum Beispiel ... « Er erwähnte einige Einzelheiten aus meiner Vergangenheit, die ich für begraben und vergessen gehalten hatte. Ich hatte ja schließlich etliche Nummern, die für Herrengesellschaften geeignet waren, aber nicht gerade für Familienaufführungen - ein Mann muß doch essen! Was die Hotelrechnung in Miami Beach betrifft, so wird Zechprellerei dort ungefähr ebenso bestraft wie anderswo ein bewaffneter Raubüberfall. Das ist eine sehr provinzielle Einstellung. Ich hätte die Rechnung ja bezahlt, wenn ich das Geld gehabt hätte. Und der unglückliche Zwischenfall in Seattle ... na, ich muß jedenfalls sagen, daß Dak erstaunlich viel über mein Vorleben wußte aber er sah das meiste nicht richtig. Indessen ...
    »Gut«, fuhr er fort, »wir gehen also zu Ihrem Polizisten und schütten unser Herz aus. Ich wette sieben gegen zwei, wer von uns beiden zuerst wieder frei ist.«
    Wir gingen also bis zu dem Polizisten und an ihm vorbei. Er unterhielt sich mit einer Dame hinter dem Schalter, und keiner von ihnen blickte auf. Dak holte zwei Fahrkarten heraus, auf denen stand: »Passierschein. Kabine K 127«, und schob sie in den Schlitz. Die Maschine prüfte sie, dann leuchtete ein Schild auf, das uns aufforderte, ein Auto auf der Erdoberfläche zu besteigen, Code King 127. Das Tor ließ uns durch und schloß sich wieder hinter uns, während eine Tonbandstimme sagte: »Bitte vorsichtig gehen und die Strahlungswarnungen beachten. Die Bahngesellschaft ist für Unfälle jenseits des Tors nicht verantwortlich.«
    Dak drückte in dem kleinen Auto auf einen völlig anderen Code, es drehte sich, schlug eine bestimmte Richtung ein, und wir fuhren über den Platz. Mir war es einerlei, ich kümmerte mich nicht mehr darum.
    Als wir aus dem kleinen Auto ausgestiegen waren, fuhr es zu der Stelle zurück, wo es hergekommen war. Vor uns führte eine Leiter zu der stählernen Decke nach oben. Dak stieß mich an. »Hinauf mit Ihnen!« Oben war eine Luke mit einer Aufschrift: »Strahlungsgefahr ... Optimax 13 Sekunden.« Die Ziffern waren mit Kreide geschrieben. Ich blieb stehen. Ich habe kein besonderes Interesse an Nachkommenschaft, aber schließlich bin ich kein Narr.
    Dak sagte grinsend: »Haben Sie Ihre Bleihosen angezogen? Machen Sie die Luke auf, gehen Sie schnell hindurch und dann die Leiter hinauf ins Schiff. Wenn Sie nicht trödeln, können Sie mindestens drei Sekunden einsparen.«
    Ich glaube, ich habe fünf Sekunden eingespart. Ich war etwa drei Meter lang draußen im Sonnenschein und dann in einer langen Röhre des Schiffes. Ich nahm immer drei Sprossen auf einmal.
    Das Raketenschiff schien klein zu sein. Wenigstens war der Kontrollraum sehr beengt. Die Außenseite habe ich nie gesehen. Die einzigen anderen Raumschiffe, die ich kannte, waren das Mondschiff »Evangeline« und das Schwesterschiff »Gabriel«. Das war in dem Jahr gewesen, als ich unvorsichtigerweise ein Engagement für den Mond angenommen hatte. Unser Impresario hatte sich vorgestellt, daß akrobatische Kunststücke in der Einsechstel-Schwerkraft des Mondes sehr leicht gehen würden, was insofern richtig war, als sie tatsächlich leicht gingen. Aber er ließ uns keine Zeit, uns an die geringe Schwerkraft zu gewöhnen. Ich mußte den Hilfsfonds für in Not geratene Reisende in Anspruch nehmen, um zur Erde zurückkehren zu können, und ich hatte meine Garderobe verloren.
    Im Kontrollraum waren zwei Männer. Der eine lag auf einem der drei Polsterbetten für Beschleunigungsdruck und beschäftigte sich mit einer Skala, der andere machte unverständliche Bewegungen mit einem Schraubenzieher. Der auf der Couch sah mich an und sagte nichts. Der andere drehte sich um, sah beunruhigt aus und fragte dann an mir vorbei: »Was ist mit Jock passiert?«
    Dak schwebte fast aus der Luke hinter mir hervor. »Keine Zeit«, sagte er kurz. »Hast du Ausgleich für sein Gewicht besorgt?«
    »Ja.«
    »Red, ist alles gemessen? Turm?«
    Der Mann
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