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175 - Ich - Coco Zamis

175 - Ich - Coco Zamis

Titel: 175 - Ich - Coco Zamis
Autoren: Dämonenkiller
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„Da ist er, der Oberste dieser Teufel, die uns all das Unglück gebracht haben! Erschlagt ihn!" Bauern, mit Sensen, Knüppeln, Dreschflegeln und Schrotflinten bewaffnet, eilten zu dem an der Straßensperre stehenden Peugeot, in dem ein hochgewachsener schwarzhaariger Mann mit grünen Augen saß. Dorian legte den Rückwärtsgang ein. Er stieß mit dem schwarzen Peugeot, den er sich als Leihwagen besorgt hatte, zurück und wollte weg von den rasenden Bauern. Doch da krachte hinter dem Auto ein Baumstamm herab und blockierte den Rückweg.
    Mehr noch, der Baumstamm war mit Nägeln gespickt. Zischend entwich die Luft aus den Hinterreifen des Peugeots. Dorian packte den mit Silberkugeln geladenen Revolver, der auf dem Beifahrersitz lag, und sprang aus dem Auto. Er wollte nicht abwarten, bis ihn die andorranischen Bauern herausholten. Mutig stellte er sich ihnen entgegen.
    „Was wollt ihr von mir?" rief er. „Ihr seid verhetzt und verblendet! Zurück, oder ihr werdet es bereuen!"
    Dorian feuerte einen Schuß in die Luft. Die Bauern hatten ihn eingekreist und rückten näher. Es waren derbe, einfache Männer, untersetzt, stämmig, dunkelhaarig und unrasiert die meisten. Wortkarge Gebirgsbewohner, in deren Herzen der Aberglaube nistete und die der unheimliche Mönch Vater Arias leicht für seine Zwecke einspannen konnte.
    Steine flogen. Dorian brachte es nicht fertig, gezielt auf die Bauern zu schießen. Er ließ den Revolver fallen, als sie über ihn herfielen, und wehrte sich mit Händen und Füßen. Dorian teilte aus und steckte schlimme Schläge ein. Man demolierte in rasender Wut auch den Peugeot, zerschlug die Scheiben und Scheinwerfer und zerbeulte das Blech. Dorian entging um Haaresbreite einer Sense. Sie zischte über seinen Kopf weg und rasierte ihm die Haarspitzen. Ein Dreschflegel traf Dorians Schulter. Dann hörte er nur noch ein Sausen und spürte ganz kurz den Schlag, der sein Bewußtsein auslöschte. Das war dein letztes Leben, Dämonenkiller, dachte Dorian noch, ehe ihn die Sinne völlig verließen.
    Er wäre verloren gewesen, doch eine dröhnende Stimme hallte: „Ich will ihn lebendig haben! Ich, Vater Arias, gebiete es im Namen meines Herrn und Meisters!"
    Das Wort Gott sprach der kräftig gebaute Mönch in der härenen Kutte ohne jedes christliche Symbol niemals aus. Sein Herr war nämlich ein anderer. Als ein Bauer dem bewußtlosen Dorian ein Kreuz vors Gesicht hielt, um den vermeintlichen Dämon zu quälen, verzog Arias angewidert das Gesicht. Arias war sehr stark behaart, büschelweise quollen ihm die Haare aus dem Halsausschnitt der Kutte.
    Der Mönch hatte ein rundes, glattrasiertes Gesicht und trug eine Tonsur. Er stand im Schatten - es war früher Nachmittag im Seitental des Valira del Norte in den Pyrenäen. Arias hob gebieterisch die Arme.
    „Weg mit dem Kreuz, Antonio Urales! Mit solchen Symbolen reizt ihr die Teufelsdiener in der Burg nur noch mehr, ich habe es mehrfach gesagt! Bringt diesen da in mein Zelt."
    Urales, der Sprecher der Bauern, die Basajaun schon seit einer ganzen Weile belagerte, steckte beschämt das Kreuz in die Tasche seiner groben Jacke. Man trug den bewußtlosen Dämonenkiller fort. Als die Bauern den Peugeot umkippen und in Brand stecken wollten, verwehrte es ihnen Vater Arias.
    „Halt! Zuerst will ich die Waffen des Bösen betrachten. Dann könnt ihr das reinigende Feuer entzünden."
    „Wir sollten diesen Höllensohn mitsamt dem Auto verbrennen", schlug ein Bauer vor.
    Zustimmende Rufe der verhetzten Menge wurden laut. Arias war dagegen.
    „Ich will ihn lebend, denn mit ihm kann man die Besatzung von Basajaun erpressen und endlich zum Abzug zwingen. Wir wollen unsere Berge von dieser Teufelsbrut reinigen. Habt ihr das vergessen?"
    Arias setzte sich wie üblich durch. Er durchsuchte die Ausrüstung des Dämonenkillers und gab den Kommandostab und den Magischen Zirkel, die ihn besonders faszinierten, in die aus Bast geflochtene Umhängetasche eines Bauern. Der Rest interessierte ihn nicht. Arias entfernte sich, als die Bauern das Wrack des Peugeots mit dem Inhalt des Reservekanisters übergossen und anzündeten. Der Tank explodierte, und das Auto verwandelte sich in ein brennendes Trümmerstück.
    Die Bauern betrachteten ihr Werk zufrieden und aus sicherer Entfernung.
    Dorian Hunter lag derweil im Zelt des Vater Arias, an Händen und Füßen gefesselt. Die Belagerer von Basajaun hatten sich Notunterkünfte errichtet. Dorian war noch immer bewußtlos. Vater Arias
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