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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel
Autoren: Robert Asprin
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nicht helfen?«
    »Keine Zeit. Ich muß weg.«
    »Könnte ich nicht mit dir kommen?«
    »Du wärst nur im Weg und würdest womöglich ums Leben kommen.«
    »Aber ohne dich werde ich auf jeden Fall umgebracht!«
    Ich war nahe am Verzweifeln, doch Aahz blieb ungerührt.
    »Wahrscheinlich nicht. Ich will dir was sagen, Kerlchen. Ich muß wirklich abhauen, aber ich werde dir etwas zeigen, womit du meiner Meinung nach überleben kannst. Ich werde dir einen kleinen Trick zeigen, der dir vielleicht ab und zu dienlich ist. Siehst du all das Zeug, das Garkin benutzt hat, um mich den Sprung über die Sperre machen zu lassen? Das ist überhaupt nicht notwendig. Schau genau her, dann zeige ich dir, wie wir es machen, wenn unsere Lehrlinge nicht zusehen.«
    Ich wollte schreien, damit er hierblieb und mich anhörte, doch er hatte schon angefangen. Er breitete die Arme in Schulterhöhe aus, sah gen Himmel, holte tief Luft und klatschte dann in die Hände.
    Nichts rührte sich.

3
Zuverlässiger als die Magik ist nur ein echter Freund!
MACBETH
    Aahz blickte finster drein und wiederholte seine Geste, diesmal ein bißchen schneller.
    Alles blieb unverändert.
    »Ist irgend etwas nicht in Ordnung?« erkundigte ich mich höflich.
    »Das kannst du wohl glauben!« schnauzte Aahz.
    »Es funktioniert nicht.«
    »Bist du sicher, daß du es richtig machst?«
    »Genauso sicher wie die letzten 50 Male, als ich es gemacht habe!«
    Er klang allmählich etwas verärgert.
    Er setzte sich mit übergeschlagenen Beinen in das Pentagramm und begann, unklare Muster auf den Boden zu zeichnen, wobei er düster vor sich hinmurmelte. Ich nutzte die Zeit, um meine wirren Gedanken zuordnen.
    Ich war mir immer noch nicht sicher, ob Aahz selbst eine Gefahr für mich darstellte oder etwa eine Rettungsmöglichkeit aus schlimmerer Gefahr. Ich meine, ich war schon ziemlich sicher, daß er Spaß gemacht hatte, als er davon sprach, mir das Herz herauszureißen, aber so etwas gehört zu den Angelegenheiten, wo man lieber ganz sicher ist. Eines hatte ich jedenfalls begriffen: Daß es in der Magik noch ganz andere Dinge gab als herumschwebende Federn.
    »Das muß es sein!«
    Aahz war wieder auf den Beinen und starrte Garkins Leichnam an. »Diese Mißgeburt von einem Faultier! Das war doch wirklich ein dummer Scherz. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.«
    »Äh, wovon redest du eigentlich, Aahz?«
    »Ich rede von Garkin! Er hat mich in diese Lage gebracht. Wenn ich gewußt hätte, daß er so weit geht, hätte ich ihn bei der letzten Gelegenheit in einen Ziegenfisch verwandelt.«
    »Aahz ... ich kapiere immer noch nicht ...«
    Ich verstummte. Er hat seine Schimpfkanonade beendet und sah mich an. Ich zuckte zurück, ehe ich sein Zähnefletschen als seine Art zu lächeln erkannte.
    Sein Toben war mir lieber.
    »Tut mir leid, Skeeve«, schnurrte er. »Ich fürchte, ich habe mich nicht sehr klar ausgedrückt.«
    Mir wurde mit jeder Minute mulmiger zumute. Ich war es nicht gewöhnt, daß irgendwelche Leute, geschweige denn Dämonen, freundlich zu mir waren. »Paß auf, die Situation ist folgende: Garkin und ich haben einander ... von Zeit zu Zeit Streiche gespielt.
    Es fing damit an, daß wir zusammen getrunken haben, und er hat mich mit der Rechnung übers Ohr gehauen. Wir haben einander darauf immer in peinliche Situationen gebracht. Es ist wirklich ziemlich kindisch, aber ganz harmlos. Diesmal aber ... Ich meine, es sieht ganz so aus, als sei die Sache ausgeartet.
    Meinst du nicht auch?«
    Er entblößte noch einmal seine Fänge zu einem Lächeln. Ich hätte ihm verdammt gern bei allem zugestimmt, allerdings hatte ich nicht die leistete Idee, wovon er sprach.
    »Du hast mir immer noch nicht erklärt, was eigentlich nicht stimmt.«
    »Was nicht stimmt, ist, daß diese schleimige Krämerseele meine Kräfte aufgehoben hat!« dröhnte er und vergaß seine Gelassenheit. »Ich sitze fest! Ich kann keinen Finger krumm machen, solange er nicht diesen albernen, großkotzigen Bannspruch von mir nimmt, und das kann er nicht, weil er tot ist! Verstehst du mich nun, du Wicht?«
    Ich bildete mir eine Meinung. Sicherer oder nicht, es war mir lieber, wenn er dorthin verschwand, wo er hergekommen war.
    »Also, wenn ich irgend etwas tun könnte ...«
    »Das kannst du, Skeeve, mein Junge.«
    Aahz bestand wieder nur aus Schnurren und Lächeln. »Du mußt nicht mehr tun, als unter diesem alten Kessel Dampf zu machen, um den Bann aufzuheben. Dann können wir beide unserer Wege gehen und
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