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Ein Dämon zuviel

Ein Dämon zuviel

Titel: Ein Dämon zuviel
Autoren: Robert Asprin
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in seiner Stimme. Die Hütte war nichts Besonderes, und ich mochte sie auch nicht übermäßig, aber seine Krittelei gefiel mir nicht.
    »Reg dich nicht auf, Kerlchen«, sagte Aahz leichthin. »Ich suche nur nach einem Motiv, das ist alles.«
    »Motiv?«
    »Den Grund, warum jemand Garkin aus dem Weg räumen wollte. Ich bin nicht wild auf Rache, aber er war ein Stammtischbruder von mir, und die Sache hat meine Neugier geweckt.«
    Er beendete seinen Rundgang durch die Hütte, um sich wieder direkt an mich zu wenden.
    »Wie steht's mit dir, Kerlchen? Hast du eine Idee? Irgendein Milchmädchen, das er verführt, oder einen Farmer, den er geärgert hat? Für dich ist das ja auch von Belang, weißt du. Du könntest die nächste Zielscheibe abgeben.«
    »Aber der Bursche, der's getan hat, ist tot.«
    Ich wies auf den verkohlten Klumpen neben der Tür. »Ist die Sache damit nicht ausgestanden?«
    »Komm zu dir, Kerlchen! Hast du nicht den Goldumhang gesehen? Das war ein professioneller Mörder. Jemand hat ihn angeheuert, und der würde auch einen zweiten anheuern.«
    Ein kalter Schauer lief mir das Rückgrat hinab. Daran hatte ich wirklich nicht gedacht. Ich begann, in meinem Gedächtnis nach einem Fingerzeig zu forschen. Viel gab's da nicht.
    »Na ... er hat gesagt, Isstvan würde ihn schicken.«
    »Was ist ein Isstvan?«
    »Ich weiß nicht ... warte mal. Was meinst du damit, ich könnte die nächste Zielscheibe abgeben?«
    »Sauber, was?«
    Aahz hielt das Goldcape hoch. »Gefüttert und völlig wendbar. Hab mich schon immer gewundert, wieso keiner die Kerle sieht, ehe sie zuschlagen.«
    »Aahz ...«
    »Hmmm? Oh, ich wollte dir keine Angst machen. Es ist nur so, falls jemand die Jagdsaison auf Zauberer im allgemeinen oder Garkin im besonderen für eröffnet erklärt hat, werden wir vielleicht einigen ... He, was ist das denn?«
    »Was ist was?« fragte ich und versuchte, einen Blick auf das werfen zu können, was er gefunden hatte.
    »Das«, antwortete er und hielt seine Beute hoch. »Es sieht ganz so aus, als sei ich nicht der einzige Dämon in der Gegend.«
    Es war ein Kopf, augenscheinlich der eines Mörders. Er war böse verkohlt, an manchen Stellen trat das Gebein hervor. Meine natürliche Abscheu vor diesem Anblick wurde noch durch einige charakteristische Züge gesteigert. Kinn und Ohren waren unnatürlich spitz, zwei kurze, stumpfe Hörner ragten aus seiner Stirn hervor.
    »Ein Teufel!« schrie ich entsetzt.
    »Ein was? Ach so, ein Täufler. Nein, der kommt nicht von Tauf. Der stammt aus Imper. Ein Imp. Hat Garkin dir denn überhaupt nichts beigebracht?«
    »Was denn?« fragte ich, doch Aahz war wieder in finsteres Brüten über den Kopf versunken.
    »Die Frage ist, wer wäre so dummdreist, einen Imp als Mörder zu engagieren? Der einzige, der mir da in den Sinn, kommt, wäre Isstvan, aber das ist unmöglich.« '
    »Aber genau der war es doch. Erinnerst du dich nicht mehr? Ich habe dir doch erzählt ...«
    »Ich dachte, du hättest >Isstvan< gesagt.«
    »Habe ich doch auch. Warte eine Minute. Was hast du gesagt?«
    »Ich sagte Isstvan. Hörst du nicht den Unterschied?«
    »Nein«, gab ich zu.
    »Hmm, der Unterschied ist wohl zu fein, als daß menschliche Ohren ihn wahrnehmen könnten. Nun, ja. Spielt keine Rolle. Das ändert natürlich alles. Wenn Isstvan wieder mit seinen alten Tricks beginnt, heißt es, keine Zeit zu verlieren. Halt! Warte mal! Was ist das?«
    »Eine Armbrust«, erklärte ich.
    »Mit Bolzen, die Wärmetaster und panzerbrechende Wirkung haben? Ist das in dieser Welt üblich?«
    »Wärmetaster ...«
    »Macht nichts, Kerlchen. Ich habe es auch nicht angenommen. Ja, das ist das Ende! Ich werde der Sache besser mal nachgehen.«
    Er wollte wieder in das Pentagramm treten. Ich begriff plötzlich, daß er im Aufbruch war. .
    »He! Warte mal! Was hast du vor?«
    »Das zu erklären, würde zu lange dauern. Vielleicht treffen wir uns mal wieder.«
    »Aber du hast doch gesagt, ich könnte zur Zielscheibe werden?«
    »Tja, so ist es nun mal. Ich werde dir etwas sagen. Lauf weg, vielleicht finden sie dich nicht, bis alles vorüber ist.«
    In meinem Kopf drehte sich alles. Die Ereignisse überstürzten sich zu sehr, als daß ich noch einen klaren Gedanken hätte fassen können. Ich wußte immer noch nicht, was oder wer der Dämon war, oder ob ich ihm trauen konnte, aber eines wußte ich genau. Er konnte am ehesten mein Bundesgenosse sein in einer Situation, da ich völlig überrannt war.
    »Könntest du mir
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