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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Eine mächtige Düne in der gleißenden Sonne. Ihr
flacher Ausläufer ging unmerklich in die Wüste aus Salz
über. Das Salz lag in hartgebackenen gelben Streifen zwischen
der Lavaasche. Die Hitze war entsetzlich. Kein Grashalm wuchs hier.
Die Sonne strahlte herunter wie mit weißglühenden
Speerspitzen. Ein kochendheißer Windstoß riß einen
spiraligen Sandwirbel hoch und trieb ihn nach Osten. Nirgendwo war
Schatten, nicht ein Quadratzentimeter Schatten. Die Asche wurde
abgelöst von kleinen Wällen, die gelb, rostbraun und blau
waren. Zwischen den Wällen stand unbeweglich Wasser.
Kochendheißes Wasser, stinkend, von verschiedenen Salzen aus
den geheimnisvollen Tiefen des Planeten gesättigt. Die
Mineralablagerungen bildeten jene Wälle. Die zitternde,
unbewegliche, stinkende Luft über den vielgestaltigen Tümpeln
flirrte. Vierhundert Schritte weiter nach Osten begann wieder eine
Düne, nicht so hoch, und hier gab es vereinzelte Grashalme,
harte und stachelige Gewächse, und jenseits der Düne,
verborgen und wie ein Spiegelbild aus einer anderen Welt, stand in
der Hitze ein kleiner Wald. Das Rauschen einer winzigen Quelle war
nur dann zu hören, wenn man neben ihr stand.
    Am Fuß der Riesendüne, auf dem gebackenen
Streifenmuster aus Salz und Asche, lag eine Gestalt. Ein Mann. Er war
vollkommen nackt, aber jetzt, als er sich bewegte, glänzte
helles Metall an seinem Hals.
    Die trostlose Öde schluckte das Geräusch, als er zu
stöhnen begann.
    Was war geschehen?
    Brodelnde, kochende Spiralnebel drehten sich vor meinen Augen. Ich
war nicht fähig, zu denken.
    Wo befand ich mich?
    Zuerst schlug der Schmerz zu. Er war wie eine gewaltige Peitsche
aus weißglühenden Drähten. Mein Körper war ein
einziger Schmerz.
    Warum befand ich mich hier?
    Ich blinzelte. Flirrende Helligkeit blendete mich. Meine Sinne
schienen sich nacheinander einzuschalten. Zuerst die Augen. Ich sah.
    Diese Landschaft, ein Garten des Todes!
    Sand. Licht. Keine Schatten. Seltsame Streifen. Direkt vor meinen
Augäpfeln grobe Körner, dahinter schwarze Linien. Dahinter
gelbgeäderte Wälle, über denen die Hitze das
verdampfende Wasser flimmern ließ. Wasser?
    Was war das für ein bestialischer Geruch?
    Es stank nach fremden Gasen. Es stank nach dem Rückstand
sofort verdunsteten Schweißes. Es stank nach Krankheit; dieser
Gestank kam mit jedem Atemzug aus meinem Mund. Jeder Atemzug klang,
als ob eine trockene Haut über Felsen gezerrt würde.
    Die Ohren arbeiteten wieder; das Gehör weigerte sich, jene
kosmische Stille aufzufangen.
    Durch die rasenden Schmerzen hindurch fühlte ich, daß
ich einen Körper hatte. Sehnen, Muskeln, Knochen und Adern. Die
Hitze nagelte mich an den Boden. Auf welchem tödlichen Planeten
befand ich mich?
    Wo ist der starke Wille, der dich bisher hat überleben
lassen?
    Ein neues, beunruhigendes Gefühl fiel mich an wie ein
Raubtier; wenn es mir nicht gelang, von hier fortzukommen, würde
ich in einigen Stunden wahnsinnig und tot sein - oder noch schneller.
Ich spannte meine Muskeln, riß die Haut meiner Knie und
Ellbogen auf, als ich versuchte, mich aufzurichten. Feucht und
stinkend kamen die keuchenden Atemzüge aus den rasselnden
Lungen. Ich zog die heiße Luft ein, sie stank, und ein
schmerzender Hustenanfall riß meinen Oberkörper hin und
her. Als der Anfall endete, kniete ich auf Sand und körnigem
schwarzen Material. Langsam drehte ich den dröhnenden Kopf.
    Auf die Beine! Du stirbst!
    Ein neuer Schwächeanfall warf mich auf die Handflächen.
Meine Arme zitterten unkontrolliert. Ich erhaschte einen Blick auf
meinen Körper. Nackt! Ich riß mich in die Höhe, stand
einen Augenblick schwankend
    da, die Bilder vor meinen Augen drehten sich, und ich fiel wieder
zusammen wie ein Haufen Gebeine. Aber ich hatte einen Teil des
Geländes gesehen.
    Ich war auf der Todeswelt. Ausgesetzt und verurteilt.
    War ich daran, verrückt zu werden? War dies alles ein Traum,
eine Täuschung? Ich hätte andere Erinnerungen haben müssen.
Hatte sich der Kosmos gegen mich verschworen? Eine erschreckende
Kette von einander überstürzenden Überlegungen
durchfuhr jetzt meinen Sinn. Ich merkte plötzlich, daß ich
wieder stand und mit brennenden Fußsohlen zu gehen versuchte.
Meine Schritte waren steif, als hätte ich seit unendlichen
Jahren geschlafen. Ich stolperte nach zehn Schritten, kam wieder hoch
und wankte weiter.
    Diese Tortur muß ein Ende haben. Es muß ein schnelles
Ende sein!
    Ich spürte nach einigen Schritten die
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