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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle
Autoren: Robert Asprin
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keine Serviette. Wenn es aber eins gibt, was ich nicht zulasse, dann dies, daß man mich eine Petze nennt, erst recht, wenn ich zufällig gerade als eine unterwegs bin. Also erachte ich es für notwendig, diesem Individuum die Trugschlüssigkeit seiner Annahme zu demonstrieren, indem ich es so gelassen und freundlich, wie nur ich es kann, ein wenig verbiege. Kaum denke ich, daß wir jetzt endlich zu kommunizieren anfangen, da bemerke ich doch tatsächlich, wie jemand mir mit einem Stuhl in den Rücken schlägt. Das hebt nicht gerade meine Laune, die ja sowieso nicht die beste ist, also quetsche ich die Labertasche mit einer Hand gegen eine nahegelegene Wand, damit die zweite freimachend, mit der ich mir den anderen Kretin vorknöpfe, als der gerade zu einem weiteren Schlag ausholt. Ich beginne mich gerade langsam warmzulaufen, als ich aus der Menschenmenge, die sich natürlich prompt zusammengeschart hat, um unsere Diskussion zu verfolgen, leise Warnpfiffe höre, und als ich mich umdrehe, sehe ich einen der Vorarbeiter herbeischlendern, um nachzusehen, was es mit dem Lärm auf sich hat.
    Nun sind Vorarbeiter wahrscheinlich die widerlichste Form des Managements, da es sich bei ihnen meist um Arbeitertypen handelt, die die Front gewechselt haben, und dieser Kerl hier war keine Ausnahme. Ohne auch nur einmal >Wie geht's< zu fragen, will er sofort wissen, was hier los ist und wer mit der Sache überhaupt angefangen hat. Wie ich bereits bemerkte, war ich sowieso schon auf hundert und überlegte mir ernsthaft, ob ich unseren,Diskussionsklub nicht einfach erweitern sollte, um auch den Vorarbeiter mit einzuschließen, als mir wieder einfiel, wie nervös Bunny war und welche Schwierigkeiten ich bekommen würde, wenn ich versuchte, ihr zu erklären, weshalb ich schon am ersten Tag rausgeschmissen wurde, nur weil ich jemanden vom Management vermöbelt hatte. Also nehme ich nicht mehr meine beiden Tanzpartner in den Griff, sondern vielmehr mein Temperament und mache mich daran, dem Vorarbeiter zu erklären, daß niemand mit irgend etwas angefangen hat, weil tatsächlich ja auch nichts los ist ... daß meine Kollegen zufällig gestolpert und gestürzt sind und daß ich gerade dabei bin, ihnen wieder auf die Beine zu helfen.
    Meine Erklärungen können sehr überzeugend klingen, wie euch jede Geschworenenbank bestätigen wird, und der Vorarbeiter beschließt, sie ohne weiteres Nachfragen hinzunehmen, wobei er irgendwie die Tatsache übersieht, daß ich der Labertasche mit soviel Begeisterung aufgeholfen hatte, daß seine Füße nicht einmal mehr den Boden berührten, als der ganze Vorgang beendet war. Vielleicht hatte er es aber auch dem Elfenstaub zugeschrieben, der doch so gern alles, was in der Fabrik nicht niet- und nagelfest war, zum Levitieren brachte. Jedenfalls kauft er mir die Story ab und schlendert davon, so daß ich mein Mittagessen mit meinen beiden Kollegen teilen darf, deren Mahlzeiten beim Spielen irgendwie zertrampelt worden sind.
    Anscheinend hat die Zurschaustellung meiner Mannbarkeit jeden davon überzeugt, daß ich wirklich kein Betriebsspion bin, denn die beiden Burschen, die mich so unprofessionell angesprungen sind, sind nun plötzlich nur zu erpicht darauf, die allerfreundlichsten Worte mit mir zu wechseln. Derjenige, den ich bisher die Labertasche genannt habe, heißt, wie sich nun herausstellt, Roxie, und sein stuhlschwingender Kumpan ist Sion. Wir kommen auf der Stelle gut miteinander klar, denn sie machen einen richtig anständigen Eindruck, auch wenn sie keinen einzigen Hieb richtig plazieren können, selbst wenn sie ihre Haut damit retten müßten, und es scheint auch, daß wir sehr viele gemeinsame Interessen haben ... Weiber zum Beispiel und gelegentliche Wetten beim Pferderennen. Natürlich befördere ich sie sofort an die oberste Stelle meiner Verdächtigenliste, weil jeder, der so denkt wie ich, höchstwahrscheinlich auch nur wenig Respekt für die Eigentumsrechte anderer Leute übrig hat.
    Und bevor wir uns wieder an unsere jeweilige Arbeit machen, teilen sie mir noch mit, daß der Elfenstaubjob, den ich da habe, tatsächlich eine Drecksarbeit ist, die man den neuen Arbeitertypen aufhalst, die noch nicht genug Durchblick haben, um sich darüber zu beschweren. Man rät mir, doch ein paar Worte mit dem Vorarbeiter zu wechseln, weil den mein Verhalten offensichtlich beeindruckt hat, und ich solle doch zuschauen, daß ich eine Arbeit zugewiesen bekomme, die mehr meinen offensichtlichen Talenten
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