Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
einander schockiert und stumm an.
    »Heute morgen lag die Nachricht auf meinem Tisch«, fuhr ich fort. »Es ist sein Kündigungsschreiben, mit dem er seinen Austritt aus unserer Firma erklärt. Anscheinend hat er das Gefühl, daß er für uns ohne seine Kräfte nur noch Ballast ist ... jemand, der nur Platz wegnimmt, ohne sich seinen Lohn zu verdienen. Er hat seine Sachen gepackt und ist verschwunden> zurück nach Perv.«
    Ich ließ das Papier wieder auf den Schreibtisch fallen.
    »Deshalb werde ich mich auch nicht persönlich um Königin Schierlingsfleck kümmern. Ich gehe nach Perv ... um Aahz zu suchen.«
    Der Raum explodierte.
    »Nach Perv?«
    »Du machst wohl Witze, heißer Matz!«
    »Aber, Boß ...«
    »Skeeve, du kannst doch nicht ...«
    »Hör mal, Skeeve. Was ist denn, wenn er gar nicht zurückkommen will?«
    Auf diesen letzten Kommentar ging ich ein. Wie üblich, war es Chumly mal wieder gelungen, den Nagel auf den Kopf zu treffen.
    »Wenn er nicht zurückkommen will ... Nun, dann habe ich es immerhin versucht. Ich muß wenigstens mit ihm reden. Wir waren viel zu lange zusammen, um die Sache mit einem einzigen Brief abhaken zu können. Ich gehe nach Perv, um mit ihm von Angesicht zu Angesicht zu sprechen ... Und noch etwas: Ich gehe allein.«
    Eine weitere Protestwelle durchflutete den Raum, doch ich unterbrach sie.
    »Wenn ihr Königin Schierlingsfleck aufsucht ... Entschuldigung, falls ihr Königin Schierlingsfleck aufsucht, werdet ihr alle Kräfte brauchen, die ihr zur Verfügung habt. Es ist ja wohl schon schlimm genug, daß ich selbst nicht dabei sein kann. Zersplittert eure Kräfte also nicht noch mehr. Und außerdem ...«
    Da geriet meine Stimme etwas ins Stocken.
    »Das ist mein Problem ... Ich meine, es ist wirklich nur mein Problem. Ich habe ziemlich viel nachgedacht, seit ich diese Nachricht gelesen habe, und bei diesem Problem geht es noch um mehr als nur um Aahz allein.«
    Ich ließ den Blick über die Versammlung schweifen.
    »Ich bin in letzter Zeit ziemlich damit in Beschlag genommen worden, Präsident zu sein. Es war schwierig, zu ... Ich habe versucht, dem Vertrauen gerecht zu werden, das ihr alle in mich gesetzt habt, indem ich den Laden möglichst gut zum Laufen bringen wollte. Das hat aber dazu geführt, daß ich äußerst spärlich mit meinem >Danke< und meinem >Gut gemacht, Jungs< geworden bin, und außerhalb unserer rein geschäftlichen Beziehung habe ich mit allen von euch fast den Kontakt verloren. Aahz war jahrelang mein bester Freund, und wenn der schon ... sagen wir mal, daß ich dort ebensosehr nach mir selbst suchen werde wie nach Aahz.«
    Als ich fertig war, herrschte Totenstille im Raum. Falls ich darauf gehofft haben sollte, daß jemand gegen meine Analyse Protest einlegen würde, hatte ich mit dem falschen Publikum gerechnet. Plötzlich drängte es mich sehr, die Sitzung zu beenden.
    Ich räusperte mich.
    »Ich nehme mir Urlaub, um Aahz zu suchen. Dazu bedarf es weder einer Diskussion, noch wäre eine solche statthaft. Die anliegende Frage aber lautet, ob unsere Firma es unternehmen will, Königin Schierlingsflecks Versuch der Machtergreifung auf Klah zu vereiteln. Irgendwelche Freiwilligen?«
ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher