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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle
Autoren: Robert Asprin
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damit.
    »Ich meinte, ich hätte sie aufgehalten, indem ich Rodrick Trauringe gab, von denen beide glaubten, sie würden ihr Leben zusammenschmieden, Ringe nämlich, die nicht abgehen. Der in dem Kasten gehört ihr ... natürlich mußte sie sich den Finger abschneiden, um ihn loszuwerden. Damit hatte ich nicht gerechnet.«
    »Ich vermute, daß ihr Traum ihr wohl wichtiger war als ihr Finger«, sagte Chumly grimassierend.
    »So sieht es aus«, nickte ich. »Und nun ist sie losgelassen, mit einer Armee, die wir ihr unabsichtlich lieferten, als ich noch Hofmagiker von Possiltum war. Ich mag vielleicht nicht der allergrößte aller Militärexperten sein, aber ich glaube kaum, daß es irgend etwas auf Klah gibt, was sie noch aufhalten könnte ... es sei denn, unsere Firma steigt in das Spiel ein.«
    »Was ich nicht begreife«, sagte Chumly, »ist, warum sie uns durch diese Botschaft von der Situation in Kenntnis setzt. Wäre es nicht besser für sie, wenn sie keinen Widerstand bekommt?«
    »Erkennst du denn keine Herausforderungen mehr, großer Bruder?«
    Tanda seufzte. »Fehdehandschuhe sind aus der Mode, also gibt sie uns den Finger.«
    »Ihr scheint alle eine viel höhere Meinung von dieser Königin zu haben als ich«, meldete sich Massha zu Wort. »Für mich sieht das eher aus wie eine Einladung zu einem Besuch in der Falle. Wenn ich mich richtig erinnere, war die alte Schierlingsfleck nicht gerade gut auf uns zu sprechen, als wir fortgingen. Wir wissen ja nicht einmal, ob sie ihren Plan nicht vielleicht inzwischen umgesetzt hat ... in dem Fall würden wir dann wohl das Hauptunterhaltungsprogramm bei den Siegesfeierlichkeiten abgeben.«
    Das war mir noch gar nicht eingefallen. In letzter Zeit schien ich manches zu übersehen.
    »Du könntest recht haben, Massha«, meinte ich. »Selbst im allerbesten Fall bin ich mir nicht sicher, daß wir irgend etwas dagegen ausrichten können. Deshalb stelle ich es auch zur Diskussion. Klah ist meine Heimatdimension, und ich war es auch, der zu dem Problem beigetragen hat, deshalb ist mein Urteil auch befangen. Es handelt sich in vielerlei Weisen um ein persönliches Problem, und ich kann nicht erwarten, daß ein anderer ...«
    »Nun rede die Sache mal nicht zu Tode, heißer Matz«, unterbrach Massha. »Du bist unser unangefochtener Anführer, durch dick wie durch dünn. Also nichts wie drauf! Wir stehen hinter dir.«
    Ich schüttelte den Kopf und hob beschwichtigend eine Hand.
    »So einfach ist das nicht. Zum einen will ich nicht, daß sich die ganze Gruppe hier festlegt, so daß jemand, der dagegen ist, sich als Ausnahme abgestempelt sieht oder bei etwas mitmachen muß, womit er nicht einverstanden ist. Deshalb habe ich ja auch um individuelle Freiwillige gebeten ... wobei niemandem ein Strick daraus gedreht werden wird, der nicht mitmachen will. Zweitens ...«
    Jetzt kam der schwierige Teil. Ich atmete tief durch und stürzte mich hinein.
    »Zweitens werde ich selbst nicht dabei sein. Es ist nämlich etwas vorgefallen, das gegenüber Königin Schierlingsfleck Priorität hat. Aber wenn sie auch mir persönlich nicht so wichtig sein mag ...«
    »Hoppla! Schluß mit dem Gegeige!« rief Tanda. »Ich möchte hören, was das für eine heiße Sache ist, die da du ganz nebenbei abwickeln willst. Was kann dir denn noch wichtiger sein, als deine eigene Heimatdimension zu verteidigen?«
    Ich wich ihrem Blick aus.
    »Es ist eigentlich kein Geschäft und auch kein Job. Es ist ... es ist etwas Persönliches. Etwas, was ich nicht delegieren kann. Ich muß es allein bewältigen.«
    »Dann erzähl es uns«, verlangte sie und verschränkte die Arme. »Wir gehören zur Familie. Meinst du nicht, daß wir wenigstens das Recht haben zu erfahren, was der Kopf unserer Operation gerade tut, während wir woanders einen Krieg für ihn führen?«
    Ich hatte ja geahnt, daß ich die Sache nicht unbemerkt vorbeischleusen konnte. Seufzend ließ ich die zweite Bombe platzen.
    »Schaut euch doch mal im Zimmer um«, sagte ich. »Fällt euch gar nicht auf, daß etwas fehlt?«
    Eine kurze Pause, während alle sich umsahen. Es dauerte beschämend lang, bis sie es merkten.
    »Aahz!« sagte Chumly schließlich. »Aahz ist ja gar nicht da.«
    »He, stimmt ja«, meinte Massha blinzelnd. »Habe ich mir doch gleich gedacht, daß die Versammlung ein wenig zu ruhig ist. Wo ist denn der alte Grüne Schuppige?«
    »Verschwunden.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis sie begriffen, was ich gesagt hatte. Dann starrten alle
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