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Ein Dämon für alle Fälle

Ein Dämon für alle Fälle

Titel: Ein Dämon für alle Fälle
Autoren: Robert Asprin
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es ihnen in der Gripsabteilung fehlt, denn sie sind sicherlich genauso gewitzt wie jedermann, mit dem ich jemals auf der Schule oder im Beruf zusammengearbeitet habe. Statt dessen zolle ich mit dieser Bemerkung der Lückenlosigkeit des Sicherheitssystems ihren Tribut, das man im Rahmen solcher Aktivitäten ja notgedrungenermaßen umgehen muß.
    Wie ich schon sagte, leben wir im Zeitalter der Spezialisierung, und keiner der Arbeitertypen, mit denen ich zusammenkomme, hat sich hinreichend sachkundig gemacht, um mir auf meinem eigenen Gebiet das Wasser reichen zu können. Und nachdem ich nun erkennen muß, daß ich sogar nach einer ganzen Woche intensivster Planung nicht eine einzige erfolgversprechende Möglichkeit entwickelt habe, die Sore abzuzocken, kann ich mich des Eindrucks nicht entledigen, daß das Sicherheitssystem hier niemals von einem Amateur geknackt werden kann, wie talentiert er auch immer sein mag.
    Dies bedenkend, nähere ich mich immer mehr der unangenehmen Schlußfolgerung, daß die Chancen ziemlich mies stehen, diesen Fall schnellstmöglich zu lösen, ja daß wir ihn möglicherweise sogar überhaupt nicht abwickeln können. Derlei Gedanken machen mir große Sorgen, die ihrerseits in die Depression führen, da ich mindestens ebenso erfolgsorientiert bin wie jeder andere auch.
    Am Ende der Woche erreicht meine Stimmung wahrhaftig den Tiefpunkt, genauer gesagt in dem Augenblick, da man mir meine Lohntüte überreicht. Nun ist es ja nicht so, als würde ich auf das Geld zählen, das ich hier als Arbeiter verdiene, da der Boß mich schon recht ordentlich subventioniert. Dennoch bin ich überrascht zu sehen, welche Summe mir meine Woche Arbeit tatsächlich eingebracht hat. Um ehrlich zu sein, bin ich soeben wieder einmal der Versuchung der Untertreibung erlegen. Ich war nämlich nicht nur überrascht, ich war schockiert ... was gar nicht gut ist, wie euch jeder im Mob bestätigen kann, denn wenn ich schockiert bin, neige ich dazu, der Aufgewühltheit meiner Nerven ziemlich körperlichen Ausdruck zu verleihen.
    Die Tatsache, daß ich das fragliche Geld nicht wirklich brauche, bedeutet, daß ich nur ein bißchen schockiert war, deshalb bedurfte es auch nur dreier meiner Kollegen, um mich von dem Lohntütentypen herunterzureißen, der mir die schlechte Nachricht überbrachte. Natürlich hatte man mir bis dahin bereits ein paar Beruhigungspfeile verpaßt, die, wie ich so höre, bei den meisten Firmen im Bazar zum Standardzubehör gehören, mit dem das allgemeine Betriebsklima harmonisiert wird. Sollte eure Firma sich bisher noch nicht zu dieser Politik entschlossen haben, so kann ich nur von ganzem Herzen dazu raten, weil sie den Schwund an Lohnabrechnungsburschen reduziert, was folglich auch die Kosten der Ausbildung ihrer Nachfolger minimiert.
    Nachdem ich mich jedenfalls so weit beruhigt habe, daß ich nur noch mit Mobiliar um mich schmeiße, und nachdem der Lohntütenbursche sich wieder hinreichend gefangen, will sagen, genügend Erste Hilfe bekommen hat, um wieder sprechen zu können, klärt er mich über die Tatsachen des Lebens auf. Nicht nur, daß man mir die Kosten für das schon erwähnte Herumziehen und -schwofen vom Lohn abgezogen hat, nein, man hat mir auch Miete für mein Zimmer berechnet, was angesichts-der Tatsache, daß ich den Raum nur zu einem Drittel benutzen konnte, bedeutet, daß er preislich so ziemlich alles in den Schatten stellt, was ich bisher in meiner dekadenten Karriere an sündhaft teuren Luxusschuppen zu benutzen gewohnt war. Außerdem war da noch eine peinlich genaue Liste von jedem bißchen Ausschuß, den ich im Laufe der Woche produziert habe, bis zum winzigsten Fleckchen Elfenstaub. Normalerweise hätte mich das neugierig gemacht zu erfahren, wie diese Abrechnung zustande gekommen war, weist sie doch auf eine noch effizientere Arbeit hin, als sie die Burschen von der Sicherheit beweisen, die mich solange in Schach gehalten haben. Doch zu diesem Zeitpunkt bin ich zu sehr damit beschäftigt, mich darüber aufzuregen, daß man mir das Material nicht etwa zum Einkaufs- sondern zum Endverkaufspreis berechnen will! Das einzige, was mich davon abhält, meiner Meinung über diesen Sachverhalt wahren Ausdruck zu verleihen, ist die Tatsache, daß Roxie mir erklärt, daß es sich dabei keineswegs um eine Sonderbehandlung meiner Wenigkeit handelt, vielmehr sei dies die allgemeine Politik der Fabrik, unter der alle Arbeiter zu leiden haben. Ferner weist er mich darauf hin, daß man mir
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