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0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich
Autoren: Jason Dark
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Manch einer der Alten wußte Bescheid. Die Sagen der Vergangenheit wurden wieder lebendig. Man redete flüsternd von Meergeistern und gewaltigen Ungeheuern, die die Hölle freigegeben hatte, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
    Dieses Land, so alt und geheimnisvoll wie die ganze Welt, hatte seine Geschichten und Legenden. Wo das Leben der Menschen von den Jahreszeiten und den Unbillen der Natur bestimmt wurde, da waren auch die düsteren Todesboten einer anderen Welt nicht mehr fern. Nicht von ungefähr wußte man von den sturmumtosten Orkney Inseln Schlimmes zu erzählen.
    In der Tat gab es einige Inseln, die niemand betrat, die niemand betreten wollte, und um die die Fischer mit ihren Booten einen großen Bogen fuhren.
    Besonders eine Insel wurde gemieden. Selbst ihren Namen wagte man nicht auszusprechen, denn es hieß, wer diesen Namen sagte, den würde ein schlimmer Fluch treffen.
    Die Insel hieß Ort der verlassenen Götter!
    Warum? Das wußte kaum jemand, und es traute sich niemand, dort anzulegen. Wessen Schiff die Riffe und Klippen nicht aufspießten, der wurde angeblich von den Unheimlichen niedergemacht.
    Ja, es war ein böser Ort.
    Ort oder Insel der verlassenen Götter. So hieß es in der Legende.
    Aber dieses Eiland besaß noch einen anderen Namen.
    Asmodinas Reich!
    ***
    Das kalte Mondlicht traf die Klinge des Messers, dessen Spitze auf den Hals der bewußtlosen Shao zeigte. Die Chinesin wurde von Grimes, dem Ghoul, umklammert, der ihr nicht den Hauch einer Chance ließ.
    Die Szene auf dem Burghof wirkte gespenstisch.
    Da war die pechschwarze Höllenkutsche, die mitten auf dem Platz stand. Sie wurde von ebenfalls zwei schwarzen Pferden gezogen, auf deren Köpfen dunkle Büsche wippten.
    Aus dieser Kutsche war Grimes gestiegen. Und er hatte Shao mitgebracht. Eine für Bill Conolly und mich höllische Überraschung, mit der wir nie im Leben gerechnet hatten, denn wir vermuteten sie zusammen mit Suko in London.
    Doch ein grausames Schicksal hatte sein Netz über uns gewoben. Es sah ganz so aus, als hätten wir uns darin verfangen.
    Auf dem Bock der Kutsche saß ebenfalls eine Horror-Gestalt. Sie trug einen Zylinder auf dem Kopf, unter dessen Krempe ein bleicher Schädel schimmerte.
    Kein Leben wuchs in den Augenhöhlen, der Schädel sah aus, als wäre er aus Stein gemeißelt.
    Und noch jemand befand sich auf dem Hof. Ein Mann namens Harry Salem. Zusammen mit seinem Partner war er bei Nacht und Nebel in die Burg eingestiegen, um nach Antiquitäten Ausschau zu halten, die sie stehlen und verkaufen wollten. Die Männer hatten das Grauen erlebt, und der zweite Antiquitätenräuber, Dean Flint, war von einem schrecklichen Monster umgebracht worden, denn er hatte sich für stark gehalten und diesen Trugschluß mit dem Leben bezahlt.
    Tot lag er neben der Kutsche.
    Niemand konnte ihm mehr helfen.
    Ich aber wollte Harry Salem aus der Sache heraushalten. Er sollte auf keinen Fall den Monstern in die Klauen fallen.
    Würde mir dies gelingen?
    Ich hoffte es.
    Allerdings standen die Chancen mehr als schlecht, denn Grimes, der Ghoul, hatte mir einen Tausch vorgeschlagen.
    Shaos Freiheit gegen mein Leben!
    Das heißt, töten wollte man mich nicht, wenigstens nicht sofort. Ich war dazu ausersehen, mitzufahren, denn Asmodinas Leichenhaus wartete auf mich.
    Das sollte mein Ziel sein!
    Asmodina! Dieser Name jagte mir jetzt schon einen Schauer über den Rücken, obwohl sie noch gar nicht richtig in Erscheinung getreten war.
    Sie war die Tochter des Teufels, und er hatte sie nach seinem Ebenbild erschaffen. Asmodina begann, ihr Reich auf der Erde auszubauen. Sie suchte Stützpunkte, sie suchte Helfer und Diener. Sie fand sie auch, denn es gab immer wieder Menschen und Dämonen, die sich auf ihre Seite schlugen.
    So wie den Führer dieser Höllenkutsche. Auch er war ihr treu ergeben, wie ich durch Grimes, den Ghoul, erfahren hatte. Und es sah ganz so aus, als sollte auch Grimes einer ihrer engen Verbündeten werden. Über seine Situation war ich mir bisher noch nicht richtig klar geworden. Ich hatte immer gedacht, daß er sein eigenes Süppchen kochte, und da er ein Ghoul war, einer der widerlichsten und ekelerregendsten Dämonen, ging ich davon aus, daß er seine Artgenossen um sich versammeln wollte, um ein Schreckensregiment der Ghouls einzurichten. Eine Vorstellung, über die man kaum nachdenken sollte, so schlimm war sie. Doch Grimes hatte sich wohl auf die Seite der Teufelstochter geschlagen und mit ihr ein Tandem
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