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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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silbernen Strähnen durchzogenen Haar. "Ich habe zufällig Virgil Terp an der Tankstelle getroffen, und er hat mich zum Sommerball eingeladen."
    Von Cora wusste Echo, dass Virgil der Bruder von Morgan und Wyatt war. "Und, haben Sie ja gesagt?"
    "Natürlich. Ich mag Virgil. Er ist ziemlich schüchtern aber sehr, sehr nett."
    Echo lächelte. "Sie kennen nicht zufällig ein hübsches Haus, das zur Vermietung angeboten wird?"
    "Im Moment nicht. Wieso?"
    "Ich hätte gern etwas mehr Platz. Und einen Garten, in dem ich Blumen anpflanzen kann."
    "Sie sollten Cora fragen", meinte Ayanna. "Sie kennt schließlich jeden in Indian Rock. Oder rufen Sie Elaine im Maklerbüro an."
    Echo nickte.
    "Schön zu wissen, dass Sie vorhaben zu bleiben, Echo." Ayanna kam hinter die Kasse, stellte ihre Tasche an den üblichen Platz und sah Echo verschmitzt an. "Hat das zufälligerweise irgendetwas mit Rance McKettrick zu tun?"
    "Alles und nichts", entgegnete Echo.
    "Ich weiß, was Sie meinen. Wo wir gerade von Häusern sprechen, jemand ist in das alte Lincoln-Haus eingezogen. Das ist dieses dreistöckige Backsteingebäude an der Ecke Maple und Red River Drive. Die einzige alte Villa in Indian Rock."
    "Wundert mich, dass die nicht irgendeinem McKettrick gehört", rief Echo und hätte sich am liebsten dafür die Zunge abgebissen, da Ayannas Tochter selbst bald eine McKettrick sein würde. "Das meine ich nicht böse", fügte sie hastig hinzu.
    Ayanna lachte. Kein Problem. Und um genau zu sein, hat es der Familie tatsächlich einmal gehört. Doss McKettrick, ein Sohn von Holt, hat es um 1920 für seine Braut Hannah gebaut. Aber später sind sie wieder zurück auf die Ranch gezogen und haben die Villa für einen Haufen Geld an einen Bankier verkauft."
    Beeindruckt schüttelte Echo den Kopf. Ich beneide sie um ihre Geschichte. Die McKettricks, meine ich."
    "Haben Sie denn keine Geschichte, Echo?", wunderte sich Ayanna.
    Die Frage ließ Echo zusammenzucken. Mit dem Zeigefinger malte sie in unsichtbaren Buchstaben ihren wirklichen Namen auf den Verkaufstresen. "Nicht auf diese Weise."
    "Aber die Puppe und Ihr Onkel Joe ..."
    "Das zählt wohl kaum", entgegnete Echo leise und ohne Verbitterung.
    "Dann ist es vielleicht an der Zeit, selbst eine Geschichte zu beginnen. Damit für Ihre Kinder einmal alles ganz anders wird."
    Echo war sich nicht sicher, ob sie überhaupt jemals Kinder haben würde. Am Samstag war ihr dreißigster Geburtstag und eine Eheschließung nicht in Sicht. Natürlich entstand da etwas zwischen ihr und Rance, aber sie wagte es nicht, an mehr als an eine Affäre zu glauben.
    Nein, sie wollte ihr Leben so gut es ging genießen, ein Haus mieten, einen wunderschönen Garten anlegen und ein oder zwei Hunde halten. Darüber hinaus wollte sie keine Pläne machen.
    "Echo?", hakte Ayanna nach.
    Ein Bus hielt vor der Tür. "Showtime", rief Echo mit einein gezwungenen Lächeln.
     
    Maeve hatte nicht die Absicht gehabt, die E-Malls zu lesen. Doch als Granny sie zum Auto schickte, um ihre Handtasche zu holen, die sie vergessen hatte, kippte der Inhalt heraus. Schnell stopfte sie alles wieder hinein und drehte dabei aus Versehen ein paar zusammengefaltete Blätter um. Der Name ihrer Mutter fiel ihr ins Auge. Und dann, obwohl sie wusste, dass man nicht in den privaten Papieren anderer Leute herumschnüffelte, konnte sie sich nicht zurückhalten. Sie las nicht alles und verstand auch nicht sonderlich viel. Doch sie begriff sofort, dass es sich um ausgedruckte E-Mails handelte, die ihre Mutter irgendeinem Mann namens Steve geschrieben hatte und nicht etwa ihrem Dad Und dass darin Liebeserklärungen vorkamen.
    Nicht für ihren Dad.
    Vorsichtig faltete sie die Seiten wieder zusammen und steckte sie mit zitternden Fingern in Grannys Handtasche.
    Verzweifelt wünschte sie sich, mit jemandem darüber sprechen zu können, um zu hören, dass es sich nicht um das handelte, was sie glaubte. Dass die E-Mails vor der Hochzeit ihrer Eltern geschrieben worden waren. Doch wem sollte sie davon erzählen?
    Granny?
    Nein. Granny wusste bereits Bescheid, und natürlich hatte sie ihr nichts davon gesagt, weil Erwachsene Kindern sowieso nie etwas erzählten.
    Ihrem Dad?
    Nein und noch mal nein. Er würde ihre Mom vielleicht bis in alle Ewigkeit hassen, wenn er davon erfuhr. Maeve schloss die Augen und holte ein paarmal tief Luft. Sie musste sich zusammenreißen, sie war schließlich eine McKettrick. Das Dumme war nur, dass es mit zehn Jahren ziemlich schwer war, sich
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