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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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kleine Rose tätowiert. Ihre Haut war grau, ihre Augen blickten zugleich resigniert und trotzig.
    Echo wusste sofort, wer sie war.
    Aber sie konnte nur ahnen, was sie wollte.
    Snowball krabbelte wimmernd hinter die Kasse.
    "Hallo, Mrs. Willand", sagte Echo, froh darüber, dass kein Kunde im Laden war. Obwohl der Tag sonnig begonnen hatte, ballten sich letzt im Westen dicke Wolken zusammen, und Echo konnte nicht umhin, gewisse Parallelen zu ihrem Leben zu ziehen.
    "Della", sagte die Frau. "Ich heiße Della."
    "Echo Wells." Echo stieg über Snowball hinweg und streckte ihre Hand aus.
    Nach kurzem Zögern ergriff Della sie. "Sie wissen vermutlich, dass ich wegen Bud hier bin."
    Das hatte Echo nicht gewusst, jedenfalls nicht sicher. Doch sie sagte nichts, sondern wartete nur ab.
    "Er hat etwas sehr Dummes getan." Della errötete ein wenig. "Hier einzubrechen, meine ich. Aber wenn er sich mal etwas in den Kopf gesetzt hat, braucht es schon eine Stange Dynamit, um es ihm wieder auszutreiben."
    "Was wollen Sie von mir, Mrs. Willand?"
    "Della."
    Echo unterdrückte ein Seufzen und den Wunsch, der Frau ein dringend nötiges Gesichtspeeling zu empfehlen.
    "Della also."
    "Ich möchte Sie bitten, die Anzeige gegen Bud fallen zu lassen."
    "Er ist in meinen Laden eingebrochen. In mein Zu hause."
    Vielleicht war Della Willand eine gute Schauspielerin, doch der Kummer in ihrem Blick wirkte echt. "Bud ist schon eine Weile arbeitslos. Das muss irgendwie sein Hirn angegriffen haben. Gestern Abend hat sein Vorarbeiter Bob Walker angerufen. Er könnte am Montag wieder anfangen zu arbeiten, wenn er bis dahin wieder draußen ist." Sie zog einen alten Umschlag aus ihrer Hosentasche und schob ihn Echo hin. "Hier ist Bobs Nummer. Er kann Ihnen bestätigen, dass ich die Wahrheit sage."
    "Woher soll ich wissen, dass das nicht ein Freund von Ihnen ist, der sich nur als Vorarbeiter ausgibt?"
    Della zuckte müde die Schultern. "Ich schätze, gar nicht. Bud hat noch nie in Schwierigkeiten gesteckt, Miss Wells. Das können Sie sehr leicht nachprüfen. Irgendwie ist es meine Schuld, dass er so wild darauf war, den Hund zurückzubekommen. Wir haben sie von dem Hund eines Freundes decken lassen und die meisten Welpen sozusagen schon verkauft. Und das Geld hatten wir auch bereits verplant."
    Einen Moment überlegte Echo. Auf der einen Seite besaß sie wirklich keine gute Menschenkenntnis. Sie hatte justin und einigen anderen Menschen in ihrem Leben vertraut, die es nicht wert gewesen waren. Auf der anderen Seite glaubte sie Della Willand tatsächlich und wollte ihr eine zweite Chance geben.
    "Ich muss darüber nachdenken", erklärte sie schließlich. Ich weiß auch gar nicht, ob es in meiner Macht liegt, dass die Anzeige fallen gelassen wird, selbst wenn ich es wollte."
    Della setzte zu einer Entgegnung an, hielt inne und schluckte ein paarmal. Dann nickte sie. "Danke. Es tut mir wirklich leid, was Bud getan hat."
    Mit diesen Worten verließ sie den Laden. Echo sah der Frau nach, wie sie in einen ramponierten Wagen stieg und davonfuhr. Nachdenklich tippte sie sich mit dem Zeigefinger ans Kinn. Dann ging sie zurück hinter die Kasse, zog das Telefonbuch hervor und suchte nach der Telefonnummer des Polizeireviers.
    Als sie Wyatt Terp am Apparat hatte, erzählte sie ihm von Della Willands Besuch. Wyatt schwieg eine Welle. "Ich habe mittlerweile ein paar Nachforschungen über Bud angestellt. Er ist ein ziemlicher Versager, aber soweit ich herausgefunden habe, ist er bisher nie in Konflikt mit dem Gesetz geraten."
    "Wenn ich die Anzeige fallen lasse, wird er dann auf freien Fuß gesetzt?"
    "Das hängt vom Staatsanwalt ab. Willands Vergehen ist ziemlich ernst, egal, wie man es betrachtet. Und wir können nicht sicher sein, dass er Sie nicht wieder belästigt."
    Echo betrachtete die Telefonnummer, die Della ihr gegeben hatte. "Laut seiner Frau hat er ein Jobangebot. Sie hat mir eine Telefonnummer dagelassen."
    "Das kann ich überprüfen, wenn Sie mögen. Und ich kann auch mit dem Staatsanwalt sprechen. Das könnte allerdings eine Welle dauern."
    "Das wäre sehr nett. Es ist nur so ein Gefühl, aber …"
    Die Ladenglocke läutete, als Ayanna hereinkam.
    "Ich weiß nicht, ob ich etwas erreichen kann. Aber ich werde mich schlaumachen und mich so schnell wie möglich wieder bei Ihnen melden."
    Nachdem sie sich bedankt hatte, legte Echo auf.
    "Es ist verflixt noch mal nicht zu glauben", rief Ayanna strahlend. Winzige Regentropfen glitzerten in ihrem schönen, von
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