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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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"Ich weiß", sagte er, und es stimmte auch., "Ich schätze, ich kann niemandem einen Vorwurf machen außer mir selbst."
    "Was Julie getan hat, war schlicht und ergreifend falsch, und das habe ich ihr damals auch gesagt. Sie hat dich nie wirklich betrogen, Rance, und ich hoffe, dasselbe gilt für dich. Trotzdem hätte sie diese Chaträume nicht besuchen und schon gar nicht eine so intime Freundschaft mit einem vollkommenen Fremden beginnen dürfen. Julie kann dich nicht mehr um Verzeihung bitten, darum tue ich es für sie. Du musst diese Dateien löschen, Rance."
    "Schon geschehen." Er nahm die zerknitterten Ausdrucke aus der Tasche und reichte sie ihr. "Sie hat mir die ganze Sache ein paarmal an den Kopf geworfen, Cora", fuhr er fort. "Sie wollte, dass ich lese, was sie diesem Typen geschrieben hat und was er geantwortet hat. Aber bis gestern Nacht konnte ich es nicht."
    Coras Hand ruhte auf seinem Rücken. "Dir ist klar, dass julie in Wahrheit dir geschrieben hat und nicht diesem Mann in Kalifornien?"
    Er nickte. "Das ist das Bittere daran. Zu wissen, dass es mein Fehler war. Sie hat so oft versucht, mir zu sagen, was sie fühlt. Ich dachte, sie sollte zufrieden sein mit unseren beiden wundervollen Kindern, einem großen Haus und dem vielen Geld, das sie mit vollen Händen ausgab. Ich habe ihr nicht zugehört, Cora."
    "Er wollte sie treffen. Sie hat abgelehnt. Und weißt du weshalb, Rance?"
    Er wartete.
    "Weil sie dich geliebt hat. Nicht ihn. Dich."
    Es gelang ihm, noch einmal zu nicken.
    "Lass das alles hinter dir", flehte Cora leise. "Lass zu, dass es vorbei ist. Dir zuliebe und deinen Kinder zuliebe. Ich weiß nicht, was sich da zwischen dir und Echo entwickelt - ich erhoffe mir zwar einiges, aber es geht mich nichts an. Ich bitte dich nur, deinen verdammten Stolz zu über-winden und ihr eine Chance zu geben."
    "Du bist eine erstaunliche Frau, Cora." Endlich konnte er ihr in die Augen sehen. Aus der Ferne hörte er die hellen Stimmen von Rianna und Maeve.
    Auch Cora hatte Tränen in den Augen. "Manchmal finde ich mich sogar selbst erstaunlich. Ich habe eine Verabredung für den Sommerball. Stell dir mal vor! Eine alte Schrulle wie ich."
    Da löste sich etwas in Rance. Er schlang einen Arm um ihre Taille und drückte sie einen Moment fest an sich. "Die Hälfte der Witwer in der Stadt ist hinter dir her", zog er sie auf. "Wusstest du das nicht?"
    Eine neue Friedlichkeit schien Cora zu umgeben, als hätte sie ihren eigenen Rat befolgt und endlich losgelassen. "Lange Zeit habe ich mich selbst dafür gehasst, dass ich Julie überlebt habe. Es schien mir einfach nicht richtig", gab sie zu.
    "Meinen Eltern geht es wohl genauso. Beide sind nie über den Verlust von Cassidy hinweggekommen. Ich bin ziemlich sicher, dass ihre Ehe daran gescheitert ist."
    "Ist es nicht eigenartig", sagte Cora nachdenklich, dass gerade das, was einen Mann und eine Frau verbinden sollte, sie voneinander trennen kann?"
    Bevor Rance darauf antworten konnte, stürzten Rianna und Maeve jubelnd auf ihre Oma zu.
    "Hast du etwas dagegen, wenn ich diese beiden Wirbelwinde mit nach Flagstaff nehme? Ich möchte mir ein neues Kleid für den Ball kaufen und könnte etwas moralische Unterstützung brauchen."
    "Dürfen wir auch zu dem Ball?", fragte Rianna sofort.
    "Bekommen wir auch neue Kleider?", wollte Maeve wissen.
    Rance blickte in die eifrigen Gesichter seiner Töchter. "Ihr könnt mit nach Flagstaff. Und wenn ihr wollt, bekommt ihr auch neue Kleider. Aber was den Ball betrifft, da bin ich mir nicht sicher. Für meinen Geschmack werdet ihr noch früh genug tanzen gehen."
    "Alle Kinder aus Indian Rock werden da sein, Rance" erklärte Cora sanft.
    Drei schöne Frauen, ein Mann. Rance wusste, dass er keine Chance hatte. "Okay", stimmte er zögernd zu.
    Maeve und Rianna stießen hüpfend Freudenschreie aus wie Apachen, die um ein Lagerfeuer tanzen. Lachend scheuchte Cora sie zu ihrem Auto. Er sah ihnen nach, bis sie verschwunden waren. Erst dann verabschiedete er sich von Julie, indem er an seinen Hut tippte. Endlich konnte er seine verstorbene Frau in Frieden ruhen lassen. Rance ging zu Cassidys Grab. Heute war ein Tag, an dem er seinen Stolz überwinden und endlich aussprechen konnte, was ihm auf dem Herzen lag.
     
    Die Frau trug alte Jeans und ein ausgewaschenes T-Shirt. Vorsichtig betrat sie den Laden, als ob sie jederzeit damit rechnete, hinausgeworfen zu werden. Das braune Haar trug sie im Stil der Achtzigerjahre. Auf ihrem rechten Arm war eine
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