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Echo der Liebe

Echo der Liebe

Titel: Echo der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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schien Avalon ihrer Meinung zu sein.
    Die nächsten zehn Minuten verbrachte sie damit, Koffer, Luftmatratze und Decken aus dem Auto zu holen. Darauf folgten Echos Laptop und die Näpfe und Futterdosen, die sie morgens im Supermarkt gekauft hatte.
    "Wir brauchen Putzmittel", erklärte Echo Avalon. Diese neue Gewohnheit, Gespräche mit einem Hund zu führen, beunruhigte sie ein wenig. Die Wahrheit war, dass sie schon zu lange allein lebte und viel zu viele Worte aufgespart hatte. "Und etwas zu essen."
    Echo füllte Avalons neue Wasserschüssel am Spülbecken und stellte sie auf den Boden. Während der Hund trank, schüttete sie Trockenfutter in einen Napf. Dann nahm sie die Luftmatratze aus der Tüte, stöpselte die mitgelieferte Pumpe ein und machte sich ans Werk. Das ist wirklich wie Camping", sagte sie lächelnd, als sie an Riannas Worte dachte.
    Doch der Gedanke an Rianna führte unvermeidlich zu ihrem Vater, und Echos Lächeln erstarb. Irgendetwas beunruhigte sie an diesem Mann - einmal abgesehen von seinem mürrischen Auftreten. Er war geradezu überwältigend attraktiv, und alles an ihm, auch sein Auto, deutete darauf hin, dass er viel Geld hatte.
    Gegen Geld gab es nicht unbedingt etwas einzuwenden, doch nach Echos Erfahrung waren reiche Menschen daran gewöhnt, alles zu bekommen, was sie wollten - egal wie. Sie seufzte. Das war bestimmt unfair. Sie wusste nichts über Rance McKettrick, außer dass er Witwer war und zwei wunderhübsche Töchter hatte, um die er sich nicht genug kümmerte. Außerdem war er reich, sah viel zu gut aus und strahlte eine kompromisslose Männlichkeit aus, die sie anzog und zugleich den Wunsch in ihr weckte, wegzulaufen.
    Rance McKettrick war nicht Justin St. John.
    Er war nicht der Mann, der sie betrogen und ihr Herz gebrochen hatte. Das durfte sie nicht vergessen.
    Außerdem besaß sie jetzt ihren eigenen Laden, einen Plan für die Zukunft, und ihre Internetseite lief seit einiger Zeit auch besser. Und nicht zuletzt gab es noch Avalon, wenn auch vermutlich nur vorübergehend.
    Für heute jedenfalls musste das reichen.
     
    "Weißt du eigentlich, wie viel es kostet, einen Learjet auf der Startbahn warten zu lassen?", zischte Keegan, als Rance das Flugzeug bestieg.
    Jesse, der wie immer Jeans, Stiefel und ein Westernhemd trug, grinste nur und nahm einen Schluck von was auch immer er trank. Jesse war schon immer sehr entspannt gewesen, aber das hatte sich noch gesteigert, seit er in die süße Cheyenne Bridges verliebt war und ihr einen dicken, funkelnden Diamantring an den Finger gesteckt hatte.
    Rance verspürte einen Anflug von Neid. Nachdem er die schlimmste Trauer über Julies Tod überwunden hatte, war er mit vielen Frauen zusammen gewesen. Doch im Moment erinnerte er sich an kein einziges Gesicht, geschweige denn an einen Namen.
    Dafür kam ihm Echo Wells in den Sinn. Er dachte an die gekräuselten Strähnen, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, vor allem an den Schläfen, und an ihren leichten blumigen Duft.
    Energisch schüttelte er die Erinnerung ab.
    Es hatte gar keinen Sinn, in diese Richtung auch nur zu denken.
    Wenn eine Frau auf der Welt nicht zu ihm passte, dann diese Echo Wells mit ihrer Leidenschaft für Rosa, ihrem grimmigen Hund und diesem bescheuerten Bergkristall am Rückspiegel.
    Vermutlich legte sie Tarotkarten und tanzte nackt im Mondlicht.
    Bei dieser ganz und gar nicht unangenehmen Vorstellung - zumindest, wenn man die Tarotkarten wegließ - lächelte er ein wenig.
    "Es kümmert mich einen Dreck, was das kostet", erklärte er Keegan, sank in einen Sitz und schnallte sich an. "Ich bin reich, schon vergessen?"
    "Gibt's sonst was Neues?", kommentierte Jesse und sah ein wenig wehmütig aus dem Fenster. Wahrscheinlich vermisst er seine Freundin bereits, überlegte Rance ohne jegliches Mitleid.
    "Tja", sagte Rance, als der Pilot aus dem Cockpit kam und auf ein Zeichen zum Start wartete, das ihm Keegan prompt lieferte. "Ich sage dir, was es Neues gibt, Jess. Eine Hippiefrau hat den Laden neben Cora gekauft. Sie fährt ein rosa Auto und trägt dazu passende Turnschuhe."
    Sowohl Jesse als auch Keegan sahen ihn mit Interesse an, Keegan mit gerunzelter Stirn, Jesse leise lächelnd.
    "Ich mag es, wenn meine Frau ein bisschen auffällt", sagte Jesse.
    "Ja, klar", versetzte Keegan verärgert. Ganz offensichtlich hatte ihn heute jemand mächtig geärgert. "Cheyenne hat eben einen umwerfenden Körper."
    Die Motoren heulten auf, der Jet fuhr über die Startbahn.
    Jesse
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